16.08.2018 07:05 Uhr

Kroos: Özil-Statement mit "hohem Anteil Quatsch"

Behält das DFB-Trikot mindestens bis 2020 an: Toni Kroos
Behält das DFB-Trikot mindestens bis 2020 an: Toni Kroos

Toni Kroos wird weiter in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft spielen. "Ja, ich werde den Weg bis zur EM 2020 weitergehen und habe mir selbst als großes Ziel gesetzt, dass wir dort deutlich erfolgreicher sind als zuletzt", sagte der Mittelfeldstar von Real Madrid der "Bild".

"Unser Ziel muss sein, im Sommer 2020 eine Topmannschaft zu stellen", meinte der 86-malige A-Nationalspieler. Nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Russland sei seine Frau die Erste gewesen, "die gesagt hat: Schatz, so kannst du nicht zurücktreten." Auch sein Sohn "wollte unbedingt, dass ich für Deutschland weiterspiele. Er ist nun mal großer Fan von Real UND der Nationalmannschaft. Da wäre es schwer gewesen, Nein zu sagen", meinte Kroos.

Der 28-Jährige sagte, dass er sich sehr wohl über die weitere Nationalelf-Karriere "viele Gedanken gemacht und alle möglichen Entscheidungen in Erwägung gezogen" habe. Kroos betonte, dass er künftig Ruhepausen im Nationalteam benötigen würde, "um auch in den kommenden Spielzeiten auf dem gleichen Niveau zu bleiben."

Er habe deshalb ein "sehr gutes Gespräch" mit Bundestrainer Joachim Löw gehabt, der Verständnis gezeigt habe. "Und der trotzdem dafür gekämpft hat, dass ich ihm erhalten bleibe. Wir werden gemeinsam Lösungen finden, damit ich auch hier und da eine notwendige Ruhepause bekomme", sagte Kroos der "Bild" und fügte an: "Das ist aus meiner Sicht der einzige Weg und ich bin Jogi für sein Verständnis dankbar. Schließlich wollen alle Beteiligten, dass ich im Sommer 2020 in einer guten Verfassung bin."

Kroos geht hart mit Özil ins Gericht

Auch zum Rücktritt von Mesut Özil äußerte sich Kroos. Der Real-Star betont zwar, dass Özil "als Fußballer einen besseren Abgang verdient" habe, kritisiert den Arsenal-Spieler allerdings gleichzeitig heftig: "Die Art und Weise seines Rücktritts war aber nicht in Ordnung. Der Anteil, der in seiner Erklärung gut und richtig angesprochen wird, wird leider durch den wesentlich höheren Anteil an Quatsch überschattet."

Die Rassismus-Vorwürfe Özils gegen den DFB und die Nationalelf weist Kroos vehement zurück. "Wir setzen uns ja immer wieder aus Überzeugung für Vielfalt und Integration ein", erklärt er. Auch das Foto der beiden türkischen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Mesut Özli mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sieht der Real-Spieler sehr kritisch. Kroos unterstreicht, dass Özil für das Foto "zu Recht" kritisiert worden sei und die Chance verpasst habe, sich dazu rechtzeitig zu erklären.

Als Ausrede für das frühe Ausscheiden in Russland will Kroos die Posse im Vorfeld der WM aber nicht gelten lassen: "Aus meiner Sicht wäre es peinlich, sich als Mannschaft hinter dieser – hauptsächlich öffentlich ausgetragenen – Debatte zu verstecken und dies mit als Grund für das Abschneiden zu nennen"

 

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