19.08.2018 12:21 Uhr

Lasoggas Doppelpack gegen den Bank-Frust

Pierre-Michel Lasogga bewahrte den HSV vor einer Blamage im DFB-Pokal
Pierre-Michel Lasogga bewahrte den HSV vor einer Blamage im DFB-Pokal

Edel-Joker Pierre-Michel Lasogga hat den Hamburger SV vor einer Blamage im DFB-Pokal bewahrt. Einen Stammplatz hat der Angreifer beim HSV aber auch in Zukunft nicht sicher.

Die Trophäe für den "Man of the Match" trug HSV-Stürmer Pierre-Michel Lasogga mit breitem Lächeln in die Kabine.

"Ich habe ja nicht lange dafür gebraucht. Das spricht für mich", scherzte der Hamburger Torjäger voller Freude über das 5:3 (2:1) seiner Mannschaft in der ersten DFB-Pokalrunde beim Fünftligisten TuS Erndtebrück.

Obwohl der England-Rückkehrer nur 29 Minuten auf dem Platz stand, schlüpfte er in die Rolle des Hauptdarstellers. Sein später Blitz-Doppelpack bewahrte den HSV nach zwei frühen Pokal-Knockouts in den vergangenen drei Jahren vor einem weiteren peinlichen Rückschlag. "Ich wollte das Spiel unbedingt drehen, als ich reinkam", sagte Lasogga.

Voller Frust musste der 26-Jährige zunächst von der Bank aus mitansehen, wie seine Mitstreiter nach Toren von Lewis Holtby (7. Minute/Foulelfmeter) und Fiete Arp (10.) eine frühe 2:0-Führung leichtfertig verspielten. Doch mit zwei Treffern zum 4:2 (64./65.) binnen zwei Minuten untermauerte er seinen Anspruch auf einen künftigen Startelf-Platz.

"Ich bin keiner, der den Kopf hängen lässt. Ich habe die Reaktion auf dem Platz gezeigt", kommentierte der zuletzt an den englischen Zweitligisten Leeds United ausgeliehene Lasogga die Entscheidung von Trainer Christian Titz, im Sturmzentrum zunächst auf den erst 18 Jahre alten Arp zu setzen.

Trainer Titz von den HSV-Stürmern begeistert

Ganz falsch lag Titz mit dieser Personalentscheidung jedoch nicht. Schließlich rechtfertigte auch Jungprofi Arp, der zuletzt in der Regionalliga-Mannschaft mit drei Treffern in drei Spielen überzeugt hatte, seinen Einsatz mit einem erstaunlich kaltschnäuzigen Tor zum 2:0.

"So wünscht man sich das als Trainer", schwärmte der Coach, "zwei Stürmer haben gespielt, beide haben getroffen."

Eine Entscheidung, wer von beiden Angreifern künftig den Vorzug erhält, will sich Titz offenhalten: "Das sind unterschiedliche Spielertypen für unterschiedliche Spielweisen. In der ersten Halbzeit haben wir ganz andere Räume bespielt. In der zweiten stand der Gegner deutlich tiefer. Da war klar, dass wir einen Stürmer wie Pierre-Michel bringen, der seine Qualitäten in der Box hat."

Ähnlich wie beim HSV herrschte auch beim unterlegenen Gegner gute Stimmung. Denn bei allem Frust über das Aus überwog der Stolz.

Anders als beim 0:3 vor einem Jahr in der ersten Pokalrunde gegen den späteren Titelgewinner Eintracht Frankfurt (0:3) war der Oberligist einer Sensation nach Toren von Tatsuya Yamazaki (43.), Niklas Hunold (48.) und Till Hilchenbach (71.) nahe. "Von unserer Seite war es ein sensationelles Spiel", befand Trainer Ivan Markow, "die zweite Halbzeit war eine Achterbahn der Gefühle."

Auch Titz zollte dem tapferen Underdog Respekt, verspürte aber nach eigenem Bekunden zu keinem Zeitpunkt Angst vor einem frühen Aus: "Ich würde nicht sagen, dass wir gewackelt haben. Aber wir haben es hier unnötig spannend gemacht."

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