19.08.2018 13:52 Uhr

Hoeneß fordert konkrete Reformen beim DFB-Team

Uli Hoeneß richtete einen Appell an den DFB
Uli Hoeneß richtete einen Appell an den DFB

Präsident Uli Hoeneß vom deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München hat beim Deutschen Fußball-Bund nach dem WM-Debakel ein Umdenken gefordert.

Man müsse "die Nationalmannschaft aus den Verbandsstrukturen herauslösen, in ein eigenes Projekt", sagte Hoeneß im Talk mit Jörg Wontorra bei "Sky Sport News HD". Er stelle sich wie bei den Profiklubs ein "eigenes professionelles Management" vor.

Dass der DFB nach dem blamablem Vorrundenaus in Russland seine Analyse in Ruhe vornehme, sei klug. "Es ist gut, keine Schnellschlüsse" vorzunehmen. Klar sei, "dass das Ding schiefgelaufen ist und sich am Ende das ein oder andere ändern muss".

Dass Joachim Löw Bundestrainer bleibt, ist für Hoeneß in Ordnung. Aber auch dieser müsse sich "hinterfragen, was schief gelaufen ist". Löw werde "hart arbeiten, dass er das neue Konzept umsetzt. Wenn nicht, wird er mit Sicherheit Konsequenzen ziehen und nicht vier Jahre so dahindämmern."

Kein öffentliches Training? Für Hoeneß "ein Hammer"

Nachdenken müsse der Verband auch über seine umfangreichen und viel kritisierten Marketingmaßnahmen. "Die Nationalmannschaft muss wieder Aushängeschild sein im sportlichen Bereich. Aber sie muss den FC Bayern nicht links und rechts beim Marketing überholen", sagte Hoeneß.

In diesem Zusammenhang forderte der 66-Jährige auch wieder mehr Fan-Nähe. Es sei "ein Hammer", dass es etwa beim Trainingslager der DFB-Elf in Südtirol kein öffentliches Training gegeben habe. Zudem dürfe man "den Leuten nicht bei Spielen gegen San Marino oder Andorra das Geld aus der Tasche ziehe. Dann muss man sich nicht wundern, wenn keiner mehr zuschaut."

Auch den hochbezahlten Profis müsse man "wieder vor Augen führen, was draußen in der Welt los ist", sagte Hoeneß. In Bezug auf die Sozialen Medien müsse man das Rad dringend zurückdrehen: "Wenn ich nach dem Pokalendspiel sehe, dass die Spieler in der Kabine schon wieder twittern, dann werde ich wahnsinnig". Beim neuen Bayern-Trainer Niko Kovac würden nun wieder "Werte vermittelt. Dieser Wandel muss kommen. Nur dann sind diese Gehälter gerechtfertigt".

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