19.08.2018 22:10 Uhr

Transfersummen-Kritik: Klopp erklärt Umdenken

Kein Freund von riesigen Transfersummen: Liverpools Trainer Jürgen Klopp
Kein Freund von riesigen Transfersummen: Liverpools Trainer Jürgen Klopp

Jürgen Klopp ist weiterhin kein Freund exorbitanter Transfersummen, sieht sich aber durch die Mechanismen des Fußball-Geschäfts zu teuren Spielerkäufen gezwungen.

"Ich mag das immer noch nicht, aber meine Verpflichtung Nummer eins ist, den Verein maximal erfolgreich zu machen", sagte der Trainer des FC Liverpool in einem Interview des Fußball-Magazin "kicker".

Günstige und gute Spieler zu finden, sei mittlerweile eine fast unmögliche Aufgabe, meinte der frühere Bundesliga-Coach von Mainz 05 und Borussia Dortmund: "Es kommt ganz selten vor, dass du einen siehst und sagst: Wow, der kostet fast nichts und hilft uns - den nehme ich!"

Klopp hatte den Transfer-Wahnsinn in den letzten Jahren selbst oft kritisiert. Der FC Liverpool investierte unter seiner sportlichen Führung allerdings mittlerweile auch mehrfach hohe zweistellige Millionenbeträge. In diesem Sommer kamen der brasilianische Nationaltorwart Alisson Becker von AS Rom und Naby Keita von RB Leipzig für je rund 60 Millionen Euro.

Günstige Spieler nur im Abstiegsfall zu haben

"Ich hatte damals eine Meinung zu diesen Summen, aber seitdem ist wahnsinnig viel passiert. 2017 ging Neymar nach Paris, Philippe Coutinho und Ousmane Dembélé wechselten für sehr viel Geld nach Barcelona und Kylian Mbappé für sehr viel Geld nach Paris", so Klopp weiter.

Nun sei "das Ding geöffnet" und das Geld auf dem Markt: "Wenn der FC Liverpool irgendwo hingeht und einen Spieler haben will, will der andere Verein natürlich etwas vom Kuchen abhaben. Das ist die Geschichte."

Heutzutage seien gute Spieler für wenig Geld in den meisten Fällen nur dann noch realisierbar, wenn der abgebende Verein sportlich ins Hintertreffen geraten ist - wie im Fall von Xherdan Shaqiri, der im Sommer von Absteiger Stoke City zum FC Liverpool gewechselt ist.

"Den hätten sich übrigens ein paar Vereine in Deutschland auch leisten können", so der ehemalige BVB-Trainer weiter. Der Schweizer wechselte für umgerechnet 15 Millionen Euro nach Liverpool, eine vergleichsweise geringe Summe.

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