24.08.2018 10:38 Uhr

Rapid: "Jeder war für den anderen da"

Rapid freut sich über einen 3:1-Vorsprung für das Rückspiel bei Steaua in Bukarest
Rapid freut sich über einen 3:1-Vorsprung für das Rückspiel bei Steaua in Bukarest

Rapid Wien legt im Playoff gegen Steaua Bukarest vor, wird aber noch ein heißes Auswärtsmatch in Rumänien überstehen müssen. Die Grün-Weißen zwischen Zufriedenheit mit Einstellung und Offensive und dem Bewusstsein für die eigenen Schwächen.

Der SK Rapid bleibt seiner Berg- und Talfahrt in der Anfangsphase dieser Saison treu. Nach der 1:2-Niederlage beim LASK am Wochenende in der Meisterschaft zeigten bei den Grün-Weißen am Donnerstag vor allem die Offensivabteilung und Goalie Richard Strebinger wieder ihr Europacup-Gesicht.

Durch den 3:1-Heimsieg über Steaua Bukarest im Playoff-Hinspiel der Europa League wurde die Tür in Richtung Gruppenphase zumindest einmal aufgestoßen. Durch sind die Wiener noch lange nicht, dass nächste Woche in Rumäniens Hauptstadt noch ein heißer Tanz wartet, daran zweifelt vor allem nach der Schlussphase der Partie im Allianz-Stadion wohl kaum jemand.

Rapid-Spielmacher Knasmüllner: "Top-Mannschaftsleistung"

Trainer Goran Djuricin sieht die Aufstiegschancen trotz des Vorsprungs von zwei Treffern nach wie vor bei 50:50, das "Auswärtstor schmerzt ein bisschen", räumte Kapitän Stefan Schwab ein. Dass es aus grün-weißer Sicht nicht weitere Steaua-Treffer zu beklagen hab, war Rapids Torhüter und der Glücksgöttin zu verdanken. Strebinger demonstrierte seine aktuelle Hochform mit mehreren spektakulären Paraden, Fortuna hatten die Gastgeber bei zwei Aluminiumknallern der Rumänen während deren Schlussoffensive auf ihrer Seite.

Auf Erden lobte Christoph Knasmüllner, Torschütze zum frühen 1:0, den geschlossenen Auftritt als Team: "Es war eine Top-Mannschaftsleistung, jeder war für den anderen da." Abwehr-Routinier Mario Sonnleitner, der vor 19.300 Zuschauern für den zweiten Treffer gesorgt hatte, sprach von einer "hervorragenden Einstellung".

Der 31-jährige, der eigentlich schon auf dem Hütteldorfer Abstellgleis geparkt war, gehört aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Christopher Dibon und Maximilian Hofmann plötzlich wieder zum Stammpersonal in den wichtigen Spielen. "Das ist mein Verein und ich werde immer alles geben für meinen Verein", sagte der Steirer nach seinem 303. Einsatz für Grün-Weiß.

Thomas Murg: "Defensiv sind wir nicht die beste Mannschaft"

Will Rapid kommende Woche den Schritt durch die Tür in Richtung Europa-League-Hauptbewerb gehen, wird sich die Mannschaft vor allem defensiv steigern müssen. Das Bewusstsein für die Defizite in diesem Bereich ist durchaus vorhanden: "Defensiv sind wir nicht die beste Mannschaft, das weiß auch jeder", gab Assistgeber Thomas Murg unumwunden zu. Dafür merkte Rapids Zehner an, habe man hohe Qualität im Offensivspiel, sei immer für einen Treffer gut.

Auch Trainer Djuricin hält nichts von einer reinen Abwehrschlacht, um den Vorsprung im Rückspiel irgendwie über die Zeit zu retten. "Wir haben nicht den Charakter, dass wir 90 Minuten nur verteidigen", erklärte der von den Fans weiterhin angezählte Coach. Zu den "Gogo raus"-Transparenten verschiedener Fanclubs aus dem Block West wollte er sich am Matchabend "aus Respekt meiner Mannschaft gegenüber" nicht äußern. "Ich arbeite 24 Stunden am Tag für Rapid, das ist für mich das Wichtigste."

Verstecken wird die grün-weißen Devise also auch in der Arena Națională, dem Nationalstadion Bukarests, nicht lauten. "Wenn ein Spieler Angst hat, dann soll er das sagen und in der Kabine bleiben", so Murg. "Jeder kann Fußball spielen, das haben wir heute wieder gezeigt." Wenn das auch am 30. August klappt, hätte Rapid einen turbulenten Sommer mit der so wichtigen Qualifikation für den europäischen Herbst hinter sich gelassen.

David Mayr

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