Zum ersten Mal seit mehr als sieben Jahren treffen am 30. September der Hamburger SV und der FC St. Pauli in einem Pflichtspiel aufeinander. Das prestigeträchtige Stadtduell wirft bereits seine Schatten voraus.

In der Nacht zu Sonntag wäre es beinahe zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung der verfeindeten Fan-Lager von HSV und Kiez-Klub gekommen.

Wie die "Hamburger Morgenpost" berichtete, versammelten sich am späten Samstagabend rund 150 St.-Pauli-Anhänger vorm Millerntor und zogen anschließend lautstark gegen den HSV pöbelnd durch die Straßen.

Auch eine größere Gruppe von HSV-Fans soll sich formiert und auf eine direkte Konfrontation auf dem Beatles-Platz an der Reeperbahn vorbereitet haben. Nur eine schnelle Reaktion der Polizei, die in der betreffenden Gegend Präsenz zeigte, soll ein handfestes Aufeinandertreffen der Fan-Lager verhindert haben.

"Es kam zu keinen Auseinandersetzungen zwischen den zwei Lagern", bestätigte eine Polizei-Sprecherin der "Mopo". 

Derartige Vorfälle ereigneten sich in den letzten Wochen vermehrt in der Hansestadt.

HSV-Zaunfahne soll entwendet worden sein

So sollen HSV-Fans ein Konzert von St.-Pauli-nahen Bands überfallen und die Anhänger der Braun-Weißen bei einem Spiel des HSV III eine Zaunfahne entwendet haben.

Das letzte Stadtduell in der Fußball-Bundesliga gewann St. Pauli im Februar 2011 überraschend 1:0 beim HSV.

Ein anonymer Insider erklärte der "Mopo", die Fans des Ex-Bundesliga-Dinos hätten nun das Bedürfnis "die Verhältnisse wieder geradezurücken". Er rechne mit "Krawalltouristen aus ganz Europa", die zu dem brisanten Duell anreisen.

Die Polizei der freien und Hansestadt will sich mit einem großen Aufgebot und guten Szenekenntnissen auf die Begegnung vorbereiten.