11.09.2018 08:29 Uhr

Tuchel beklagt ausbleibende PSG-Transfers

Thomas Tuchel hätte gerne noch einen Abräumer im Team gehabt
Thomas Tuchel hätte gerne noch einen Abräumer im Team gehabt

Rechnet man die in diesem Sommer fällige Ablösesumme für Superstar Kylian Mbappé hinzu, hat der französische Fußball-Spitzenklub Paris Saint-Germain knapp 200 Millionen Euro in neue Spieler investiert. Restlos zufrieden ist Trainer Thomas Tuchel mit den Transfers dennoch nicht.

"Es ist kein Geheimnis, dass wir einen neuen Sechser gesucht haben", verriet Tuchel im Interview mit dem Sender "RMC Sports". Der Klub habe versucht, den im Sommer zurückgetretenen Thiago Motta zu ersetzen, so der Ex-BVB-Trainer. Da dies letztlich nicht gelungen ist, sei er "nicht zu 100 Prozent zufrieden" mit dem abgelaufenen Transfersommer.

"Wenn man eine neue Nummer sechs bei PSG sein möchte, braucht es viel Talent und Persönlichkeit", sagte der 45-Jährige, der unverblümt zugab: "Diesen [Spielertypen] haben wir nicht gefunden. Und am Ende ist uns die Zeit weggelaufen."

Obwohl Tuchel seinen Wunschspieler, bei dem es sich laut übereinstimmenden Medienberichten um Weltmeister N’Golo Kanté (FC Chelsea) handeln soll, nicht bekommen hat, habe er "zu 100 Prozent Vertrauen in die Spieler, die da sind".

Tuchel singt Loblied auf Kylian Mbappé

Ein Spieler, auf den Tuchel definitiv bauen wird, ist Kylian Mbappé. Seit zwei Jahren verzückt der 19-Jährige die Fußballwelt mit seinem atemberaubenden Tempo, seinem Torinstinkt und seiner Abgebrühtheit. Sein Trainer ist davon überzeugt, dass der Franzose irgendwann einmal zum Weltfußballer gewählt werden wird: "Er hat noch einen weiten Weg vor sich, aber er kann es schaffen."

Mbappé habe nicht einfach nur viel Talent, "er ist hungrig und will seine Ziele so schnell wie möglich erreichen. Dazu ist es in einem großen Klub mit einem starken Team natürlich leichter [Weltfußballer zu werden], denn am Ende geht es um die mannschaftliche Leistung. Auch wenn der Goldene Ball eine individuelle Auszeichnung ist", erklärte der ehemalige Bundesligatrainer, der bei Mbappé gleichzeitig noch viel Luft nach oben sieht.

"Er muss aufpassen, dass er auf dem Boden bleibt, muss seine taktischen Fähigkeiten entwickeln und sich bewusst werden, wie wichtig die Arbeit auf dem Trainingsplatz ist", so Tuchel, der sagt: "Es geht darum, jeden Tag professionell zu arbeiten, um seine Ziele zu erreichen. Das ist der entscheidende Faktor."

Aréola erhält den Vorzug vor Buffon

Während die Aufstellung von Kylian Mbappé, Neymar und Co. für Tuchel ein Selbstläufer ist, sieht es bei der Torhüterfrage schon anders aus. Nach dem Abgang von Kevin Trapp stehen dem Deutschen mit Gigi Buffon und Alphonse Aréola zwei erstklassige Schlussmänner zu Verfügung. Die Vorentscheidung, wer von beiden ab sofort den Status der Nummer eins haben wird, ist mittlerweile gefallen.

"Meine Entscheidung ist noch nicht endgültig, doch ich habe Alphonse gesagt, dass er aus meiner Sicht in der Pole Position ist. Er stammt aus der Jugend, PSG bedeutet ihm alles. Wir müssen stolz auf solche Spieler sein und brauchen Akteure, die den Geist des Klubs leben", begründete Tuchel seinen Entschluss.

Buffon sei dennoch "kein Spieler für die Bank. Er ist ein Spieler mit großem Einfluss. Er ist präsent, redet viel mit den anderen Spielern und versucht mir zu helfen. Wenn man das sieht, versteht man, warum er so eine große Karriere hatte", schwärmte Tuchel, der den Italiener als "Legende und Idol" bezeichnete und erklärte: "Alphonse wird nicht trotz Gigi gut spielen, sondern dank Gigi."

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