11.09.2018 09:03 Uhr

Boateng äußert sich zu Eintracht-Abschied und Rap-Karriere

Kevin-Prince Boateng verließt Eintracht Frankfurt mit dem DFB-Pokal-Sieg
Kevin-Prince Boateng verließt Eintracht Frankfurt mit dem DFB-Pokal-Sieg

Kevin-Prince Boateng war lange für seine Eskapaden und Fehltritte bekannt. Viele seiner ehemaligen Vereine verließ der 31-Jährige im Bösen. Bei seinem letzten Arbeitgeber war das anders.

"Zu wissen, dass ich immer nach Frankfurt zurück kann und die Leute machen die Arme auf, um mich zu begrüßen, das ist wunderschön", sagte Boateng in einem "Bild"-Interview und ergänzte: "Endlich bin ich mal nicht weggejagt worden."

Der Mittelfeldspieler hatte sich im Sommer entschieden, die Eintracht nach nur einem Jahr wieder zu verlassen und zum Serie-A-Klub Sassuolo Calcio zu wechseln. "Vor allem wollte ich endlich mal im Positiven und Guten weg aus Deutschland", so Boateng. Ein weiterer Grund sei gewesen, dass Trainer Niko Kovac die Frankfurter verlassen hat: "Es ist ja kein Geheimnis, dass ich vor allem wegen ihm zur Eintracht bin."

Zuvor spielte der Deutsch-Ghanaer in der Bundesliga bereits für Hertha BSC, Borussia Dortmund und Schalke 04. Insbesondere die Trennung von den Knappen verlief alles andere als friedlich und endete in einer Schlammschlacht.

Dass Boateng nie ein Musterprofi war, gesteht er ein: "Fleiß war nie so mein Ding, das kam erst in den letzten drei, vier Jahren. Früher war ich zudem schlecht im Fach Disziplin, auch Disziplin mir selbst gegenüber, heißt: nicht nur Profi zu sein, sondern auch so zu leben."

Zu seinen Stärken zählt der Mittelfeldmann stattdessen "Wiederaufstehen" und "Sich-zurück-Kämpfen". Da mache ihm so schnell keiner was vor, so Boateng.

Özil-Rücktritt als "Reaktion aus dem Stress heraus"

In dem Interview äußerte sich der Italien-Legionär auch zum WM-Debakel der deutschen Nationalmannschaft. Ein Rücktritt seines Halbbruders Jérôme sei demnach nie infrage gekommen: "Er ist nicht der Typ, der aufgibt. Das Thema ist aufgeploppt, weil dann plötzlich jeder zurücktreten sollte."

Der Rückzug von Mesut Özil kam für Boateng dagegen überraschend. "Ich war geschockt, denn damit habe ich nicht gerechnet. Ich glaube, es war eine Reaktion aus dem Stress heraus, und ich spreche da aus Erfahrung. Ich weiß ja, wie es ist, wenn sich alle auf dich eingeschossen haben, wenn du wirklich hart kritisiert wirst", erklärte der ghanaische Ex-Nationalspieler.

Traum von Hollywood

Boatengs Vertrag beim erstaunlich stark in die Saison gestarteten Sassuolo läuft noch bis 2020. Für die Zeit nach seiner aktiven Laufbahn schmiedet der 31-Jährige bereits fleißig Pläne.

"Ich werde auf jeden Fall später noch ein paar Songs machen. Als Schauspieler will ich auch noch mal arbeiten", kündigte er an. Natürlich in Hollywood: "Wenn schon, denn schon."

Einen Rap-Song ("King") hat Boateng kürzlich schon herausgebracht. Mit Erfolg: "Ich hätte nie gedacht, dass es so eine Welle nimmt. Inzwischen habe ich drei, vier Anrufe bekommen von Labels, die wollten, dass ich mehr Songs aufnehme. Ich hab gesagt: 'Männer, ich habe keine Zeit dafür. Ich bin Fußballer'."

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