18.09.2018 12:03 Uhr

Rapid-Gegner Spartak will ins EL-Viertelfinale

Spartak gastiert am Donnerstag im Allianz Stadion
Spartak gastiert am Donnerstag im Allianz Stadion

Spartak Moskau startet am Donnerstag im Wiener Allianz Stadion mit ganz anderen Zielen als Rapid in die Gruppenphase der Europa League. Der russische Rekordmeister will nach verpasster Champions-League-Qualifikation auf der zweithöchsten europäischen Bühne hoch hinaus. "Unser Ziel ist es, das Viertelfinale zu erreichen", gab Geschäftsführer Sergej Rodionow die Marschroute vor.

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Die Runde der letzten acht hatte Spartak zuvor schon 2012 erreicht, auch in der Champions League war der Einzug ins Viertelfinale (1996) bisher das Höchste der Gefühle. In der Gruppe G kämpfen auch noch Villarreal und die Glasgow Rangers um die beiden Aufstiegsplätze. "Ich denke nicht, dass es in der Gruppe einen Favoriten gibt, die Mannschaften sind alle auf einem guten Level", sagte Rodionow. Ein Out von Spartak wäre für den Club nicht akzeptabel. "Wir müssen uns für die K.o.-Phase qualifizieren. Ich glaube, dass mit dem Kader, den wir haben, das Semifinale durchaus realistisch ist", hat Vereinschef Leonid Fedun hohe Ziele.

Zwölf Legionäre stehen im Kader des Tabellendritten der abgelaufenen Premier-Liga-Saison. Am bekanntesten sind die beiden Brasilianer Fernando (Mittelfeld) und Ex-AC-Milan-Mittelstürmer Luiz Adriano. Österreicher sucht man vergebens. Das war in der Vergangenheit anders: Martin Stranzl war zwischen März 2006 und Ende 2010 ein wichtiger Akteur. Zuvor hatte LASK-Innenverteidiger Emanuel Pogatetz im Frühjahr 2005 ein mehrmonatiges Gastspiel beim Club gehabt.

Von den russischen Kickern haben Roman Sobnin und Routinier Alexander Samedow den größten Namen. Der 34-jährige Samedow hat seine Nationalteam-Karriere nach der Heim-WM beendet. Neben Sobnin spielte zuletzt mit Georgij Dschikija ein weiterer Spartak-Akteur für die von Stanislaw Tschertschessow gecoachte "Sbornaja".

Der 24-jährige Dschikija hat aktuell eine ganz wichtige Rolle, zumal mit Stammspieler Samuel Gigot (Kreuzbandriss) und Ilja Kutepow (Leistenverletzung) zwei Innenverteidiger nicht zur Verfügung stehen. Aufgrund des langfristigen Ausfalls des 24-jährigen Franzosen Gigot wollten die Russen zuletzt auch noch auf dem Transfermarkt tätig werden. Aus der angepeilten Verpflichtung des mittlerweile 37-jährigen John Terry wurde aber nichts. Der ehemalige englische Teamkapitän, der seit Sommer vereinslos ist, sagte aus familiären Gründen am Ende doch noch ab.

Gecoacht werden die 1922 gegründeten "Rot-Weißen" seit 17. August 2016 vom Italiener Massimo Carrera. Der 54-Jährige führte Spartak 2017 zum zehnten Ligagewinn und damit ersten Titel seit 2001. Mit Rang drei in der Champions-League-Gruppe E, in der auch Sevilla, Liverpool und Maribor vertreten waren, schaffte der Club den Umstieg in die Europa League, wo im Frühjahr im Sechzehntelfinale gegen Athletic Bilbao Endstation war.

Die vergangene Europacupsaison haben die Club-Verantwortlichen noch nicht vergessen. Die UEFA verhängte wegen Fehlverhaltens der Spartak-Fans eine Strafe von zwei Auswärtsspielen ohne Fans über den zwölffachen sowjetischen Meister. Eine zusätzliche Partie wurde auf Bewährung für zwei Jahre ausgesetzt. Die zweite Partie der Strafe wird am Donnerstag in Wien schlagend, nachdem man schon zuvor in der dritten Quali-Runde zur Champions League beim 2:3 bei PAOK Saloniki ohne Gäste-Fans angetreten war. "Wir bitten sie, das Spiel gegen Rapid nicht zu besuchen", hieß es auf der Club-Homepage in einem Schreiben an die Fans.

Quincy Promes nicht mehr an Bord

In den Spielen gegen PAOK war noch Quincy Promes mit von der Partie. Der 26-jährige niederländische Teamspieler wurde danach Ende August auch wegen der Financial-Fairplay-Regelung der UEFA zum FC Sevilla transferiert. "Wir mussten Promes verkaufen, weil wir uns nicht für die Champions League qualifiziert haben", gab Fedun Einblick. Man habe ihn für elf Millionen geholt und um 21 Millionen verkauft. "Von dem her ist es eine gute Sache", so der Clubboss.

Mit Rapid verbindet Spartak nicht nur der Status als Rekordchampion. Beide Vereine sind die beliebtesten im Lande, beide Teams tragen ihre Spiele in einem ziemlich neuen Stadion aus. Die Otkritie-Arena wurde nach einiger Verzögerung am 5. September 2014 eröffnet und war auch eines der russischen WM-Stadien. 45.360 Zuschauer haben in der modernen Arena Platz. Namensgeber ist die Otkritie Bank, mit der der Kontrakt erst kürzlich bis 2023 verlängert wurde. Das meiste Geld bekommt der Verein aber von anderer Seite, Hauptsponsor ist der russische Mineralölkonzern Lukoil.

Mehr dazu:
>> Übersicht Rapid-Gruppe

apa

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