18.09.2018 13:55 Uhr

Tribünengast Pep spürt in der Königsklasse "wenig Druck"

Pep Guardiola (l.) spürt keinen Druck in der Champions League
Pep Guardiola (l.) spürt keinen Druck in der Champions League

In der Newton Street, im Zentrum von Manchester, hängt ein gigantisches hellblaues Werbetransparent. Es ist so groß, dass es aus mehreren Teilen besteht. Darauf abgebildet ist Starcoach Pep Guardiola von Manchester City, überlebensgroß - ein Starschnitt sozusagen.

"Hier erzähle ich euch die Wahrheit", steht neben ihm. Das Plakat, das den United-Fans in der Stadt gehörig auf die Nerven geht, wirbt für eine Dokumentarserie über die Meistersaison von Manchester City mit dem Titel "All or Nothing" - alles oder nichts.

In der englischen Premier League holte City vergangene Saison beeindruckende 100 Punkte und gewann 32 von 38 Spielen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Mannschaft, die im FA Cup von Drittligist Wigan Athletic eliminiert wurde, auch in der Champions League mal wieder nichts erreichte.

Guardiola demonstriert Gelassenheit

Dort scheiterte Man City im Viertelfinale mit 0:3 und 1:2 am Ligarivalen FC Liverpool. In seiner dritten Spielzeit in Manchester muss Guardiola nun endlich beweisen, dass er mit den Skyblues auch auf der europäischen Bühne erfolgreich sein kann. Dort geht es zunächst gegen Olympique Lyon, danach gegen den Bundesligisten TSG Hoffenheim und den ukrainischen Meister Schachtar Donezk.

Vor dem Auftakt gegen Lyon am Mittwoch sind die Erwartungen hoch. Obwohl Manchester City in der Königsklasse nie über das Halbfinale hinauskam, gilt der englische Meister wieder als Topfavorit auf den Henkelpott. "Das spielt keine Rolle", sagte Guardiola am Wochenende nach dem lockeren 3:0-Sieg gegen Fulham. "Die Erwartung ist, dass man auf dem Platz gewinnt. Mich kümmert das überhaupt nicht." Er sei "total entspannt" und verspüre "wenig Druck", versicherte der 47-Jährige.

Guardiola selbst wird das Auftakt-Match der neuen Saison in der Champions League nur von der Tribüne aus sehen können, weil er eine Sperre aus der vergangenen Saison absitzen muss. Da er beim Viertelfinal-Rückspiel gegen Liverpool den Schiedsrichter anging, wurde Guardiola für zwei Spiele gesperrt. Das zweite ist auf Bewährung ausgesetzt. Für ihn steht Mikel Arteta an der Seitenlinie.

City schiebt Favoritenstatus weg

Dass Guardiola meint, nicht unter Druck zu stehen, ist eine klare Untertreibung. Dem ehrgeizigen Spanier dürfte es ein ganz persönliches Bedürfnis sein, nach zwei Titeln mit dem FC Barcelona endlich wieder ein Team zum Champions-League-Triumph zu führen. Denn seit seinem Abschied bei den Katalanen, mit denen er als Spieler und als Coach den Europapokal gewann, ist seine Bilanz in der Königsklasse mager. Ins Finale schaffte er es zuletzt 2011, als Barça durch ein 3:1 gegen Manchester United die Trophäe holte.

In den letzten fünf Spielzeiten scheiterten Guardiolas Teams zum Teil spektakulär. Ob mit dem FC Bayern im Viertelfinale 2013/14 gegen Real Madrid (0:1 und 0:4) oder mit Man City im Achtelfinale 2016/17 gegen AS Monaco (5:3, 1:3). "In der Champions League genügen zehn schlechte Minuten, eine falsche Entscheidung, und man schafft es ist nicht zu gewinnen", erklärte Guardiola der Zeitung "Daily Mail". Optimistisch ist er trotzdem: "Ich denke, früher oder später klappt es."

Die Favoritenrolle verdiene sein Team allerdings nicht, betonte der Trainer. "Denn wir hatten kein bemerkenswertes Jahr in der Champions League", räumte er ein. "Die Gruppenphase war gut und alles bis zum Viertelfinale gegen Liverpool. Aber das spielt keine Rolle. Das Urteil fällt am Ende auf dem Platz." Dort gilt für Pep Guardiola und Manchester City ab Mittwoch, was auf dem großen Transparent steht: alles oder nichts.

 

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