21.09.2018 10:43 Uhr

In der Europa League glänzt Rapid wieder

Rapid spielt wie auf einer Hochschaubahn
Rapid spielt wie auf einer Hochschaubahn

Sobald sich die Lage von Rapid in der Bundesliga gefährlich zuspitzt, gelingt den Hütteldorfern in dieser Saison regelmäßig ein wichtiger Europacup-Erfolg. Das Heim-2:0 am Donnerstag gegen Spartak Moskau bedeutete nicht nur einen siegreichen Start in die Europa-League-Gruppenphase, sondern auch einen gewissen Trost für die Derby-Niederlage und die triste Situation in der Meisterschaft.

Während Rapid in der Liga nur Platz sieben belegt, stehen die Grün-Weißen in der Europa-League-Gruppe G dank des 2:2 zwischen Villarreal und den Glasgow Rangers an erster Stelle. Im Stadion herrschte Euphorie, als hätte es die Tiefschläge auf nationaler Ebene nie gegeben, doch Torschütze Thomas Murg beschwichtigte: "Alles eitel Wonne ist, denke ich, nie. Wenn wir am Sonntag in Salzburg nicht gewinnen oder vielleicht sogar verlieren, dann ist wieder alles schlecht und der Sieg zählt gar nichts. Das geht bei uns sehr schnell."

Auch Trainer Goran Djuricin, dem diesmal "Gogo raus"-Sprechchöre erspart blieben, kann sich noch gut an die Stimmungslage nach dem Derby am Sonntag erinnern. Dabei habe man auch gegen die Austria eine gute Leistung abgeliefert. "Da haben wir in der ersten Hälfte sensationell gespielt. Heute haben wir eben die Tore gemacht", erklärte der 43-Jährige und wies auch darauf hin, dass den Russen viele Stammakteure nicht zur Verfügung standen. "Man muss ehrlich sein, ihnen haben fünf, sechs richtig gute Spieler gefehlt."

Auch deswegen beteuerte Djuricin, man werde die Ergebnisse der Partien gegen die Austria und Spartak richtig einschätzen. "Genauso, wie wir uns von außen nicht anstecken dürfen, wenn wir verlieren, dürfen wir jetzt auch nicht euphorisch werden." Dennoch sei er stolz, in dieser Saison Heimsiege gegen drei Rekordmeister (Slovan Bratislava/SVK, FCSB/ROM, Spartak/RUS) gefeiert zu haben. "Das muss uns erst einmal einer nachmachen. Wir haben ein richtig tolles Spiel abgeliefert und gesehen, welche Qualität in dieser Mannschaft steckt."

Vier Tage nach dem Chancenvernebeln im Derby präsentierte sich Rapid plötzlich ungewohnt effizient vor dem gegnerischen Tor - warum, wusste auch Djuricin nicht ganz genau. "Man kann nicht alles erklären im Fußball, das ist oft so. Oft wird gesagt, dass es Kopfsache ist, aber was ist schon Kopfsache? Für mich war es wichtig, dass ich den Spielern Vertrauen gebe."

Gogo: "Jetzt geht es mir gerade gut"

In punkto Fan-Kritik darf sich der Coach nach Rapids elftem Heimspiel in der Europa-League-Gruppenphase en suite ohne Niederlage über eine Atempause freuen. "Jetzt geht es mir gerade gut, aber ich weiß, dass es vielleicht nur für ein, zwei Tage ist", meinte Djuricin mit Hinweis auf das Auswärtsspiel am Sonntag gegen Red Bull Salzburg. "Das wird irrsinnig schwer. Doch ich versuche, diese ein, zwei Tage zu genießen."

Auch nach dem Gastspiel in Wals-Siezenheim bleibt keine Zeit zum Verschnaufen. Am Mittwoch wartet die Cup-Partie in Mattersburg, danach geht es vor eigenem Publikum gegen den Liga-Zweiten SKN St. Pölten, ehe man nach Glasgow zu den Rangers reist. In diesen Partien steht für Rapid und speziell für Djuricin viel auf dem Spiel. "Aber jeder Trainer hat Druck, die Frage ist, wie man damit umgeht. Mittlerweile bin ich seit 19 Monaten Trainer bei Rapid, man gewöhnt sich fast daran. Trotzdem ist es oft unangenehm, wenn von überall Druck kommt", sagte der seit April 2017 als Chefcoach amtierende Djuricin.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle Rapid-Gruppe

apa

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