29.09.2018 19:18 Uhr

Cleverer SKN stürzt Rapid tiefer in die Krise

Ex-Rapidler René Gartler (r.) brachte St. Pölten auf die Siegerstraße
Ex-Rapidler René Gartler (r.) brachte St. Pölten auf die Siegerstraße

Rapid präsentiert sich zu Hause gegen einen cleveren SKN St. Pölten vor allem nach der Pause schwach und kassiert eine verdiente 0:2-Niederlage. Während Rapid weiter herumdümpelt, festigen die Niederösterreicher ihre Position als eines der Topteams der Liga.

Die Krise des SK Rapid hat sich verschärft. St. Pölten entführte mit einem 2:0-(1:0)-Sieg am Samstag alle drei Zähler aus Wien-Hütteldorf. Für Rapid und den angezählten Trainer Goran Djuricin war es die vierte Niederlage im neunten Saisonspiel. Während St. Pölten mit 20 Punkten - ebenso viele wie in der gesamten vorherigen Saison - vorerst auf Rang zwei vorstieß, ist Rapid weiter Siebenter.

Der ehemalige Rapid-Stürmer René Gartler traf in der 44. Minute mit seinem sechsten Saisontor zur Pausenführung für die Niederösterreicher. Husein Balić besorgte mit seinem Treffer in der 64. Minute dann die Vorentscheidung. Rapid spielte nach einer gelb-roten Karte für Andrej Ivan (59.) da schon zu zehnt. Die Wiener haben aus den vergangenen vier Ligaspielen nur einen Zähler geholt. Weiter geht es für sie am Donnerstag in der Europa League mit dem Auswärtsspiel bei den Glasgow Rangers.

Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar: Rapid benötigte unbedingt ein Erfolgserlebnis, um die Stimmungslage im grünweißen Lager positiver werden zu lassen. St. Pölten reiste mit nur einer Niederlage in saisonübergreifend 15 Pflichtspielen indes selbstbewusst an.

Gartler bringt SKN glücklich in Führung

Die Hausherren waren vor 15.800 Zuschauern feldüberlegen, hatten aber keine Ideen, die wie erwartet aus einer kompakten Defensivformation agierende Elf von Dietmar Kühbauer zu knacken. Die ersten 20 Minuten verliefen auch deshalb ruhig, weil der Block West die verbale Unterstützung vorerst einstellte. Unmutsäußerungen gegen Djuricin blieben aber vorerst aus.

Beide Mannschaften waren in der Offensive vorerst kaum vorhanden, Rapid immerhin aus Standardsituationen gefährlich. Mert Müldür war nach einem Eckball per Kopf zur Stelle, Christoph Riegler im SKN-Gehäuse parierte bravourös (20.). Deni Alar platzierte seinen Kopfball nach einer Flanke dann zu zentral (32.).

Von St. Pölten war zunächst nur ein Volley von Pak Kwang-Ryong zu verzeichnen. Als die Partie schon auf ein 0:0 zur Pause zusteuerte, war Gartler plötzlich da. Der 32-Jährige kam nach Doppelpass mit Robert Ljubičić im Strafraum an den Ball, seine scharfe Hereingabe schlug sich Richard Strebinger ins eigene Tor.

Rapid nicht in der Lage zuzulegen

Mit Halbzeitpfiff kamen Pfiffe von den Rängen, Rapid musste zulegen. Ivan hätte unmittelbar nach Wiederanpfiff ausgleichen können, der Abschluss des Rumänen nach einem Eckball missglückte aber völlig. Die Wiener agierten in ihrem Vorwärtsdrang aber mit zu viel Risiko und offenbarten große Lücken bei Gegenstößen. Pak scheiterte zunächst an Strebinger, der auch bei einem Abschluss des aufgerückten Manuel Haas Probleme hatte. Kühbauer brachte mit Balic anstelle von Gartler einen schnellen Mann - ein Wechsel, der sich lohnen sollte.

Der durchbrechende Stürmer zwang Ivan zunächst zu einer Notbremse, für Rapids Offensivmann war die Partie damit zu Ende. Fünf Minuten später war die Niederlage der Hütteldorfer praktisch besiegelt. Nach Ballverlust von Alar in der Folge ideal bedient zog Balić auf und davon und agierte eiskalt. Rapid konnte danach nicht mehr zulegen. Dejan Ljubičić schoss bei einer der wenigen gelungenen Aktionen knapp am Tor vorbei (82.). Nach Schlusspfiff forderte der harte Fan-Kern erneut die Ablöse von Djuricin.

apa

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