08.10.2018 09:31 Uhr

Klopp kritisiert Nations League: "Sinnloser Wettbewerb"

Jürgen Klopp muss zahlreiche Spieler für die Nations-League-Partien abstellen
Jürgen Klopp muss zahlreiche Spieler für die Nations-League-Partien abstellen

Nach einem echten Mammutprogramm zum Auftakt der Pflichtspielsaison sehnen viele Trainer und Spieler eine Pause herbei. Stattdessen stehen für die Nationalspieler nun die nächsten Spiele in der neu geschaffenen Nations League auf dem Programm. Liverpool-Coach Jürgen Klopp hat dazu eine klare Meinung.

"Wenn mir jemand mit Blick auf unser Auftaktprogramm gesagt hätte, dass wir nach acht Spieltagen 20 Punkte haben würden, hätte ich gesagt: 'Das nehme ich, lass uns direkt weitermachen'", sagte der deutsche Cheftrainer des FC Liverpool nach dem 0:0 im Spitzenspiel der Premier League gegen Manchester City.

"Aber jetzt müssen die Jungs leider weg und in der Nations League spielen, dem sinnlosesten Wettbewerb in der Welt des Fußballs", kritisierte der Ex-BVB-Trainer den neuen Wettbewerb der UEFA. "Wir hoffen, dass sie gesund zurückkommen und dann so leichte Wettbewerbe wie die Premier League und Champions League spielen", kommentierte Klopp sarkastisch.

Klopp fordert mehr Pausen für die Spieler

Es seien harte Zeiten für die Profis, monierte der 51-Jährige. "Wir müssen so langsam mal an die Spieler denken", warnte Klopp davor, das sprichwörtliche Rad zu überdrehen. Die Intensität der Spiele können besser sein, "wenn man ausgeruhter wäre", ist der Deutsche überzeugt, dass sich weniger Spiele positiv auf das Niveau der einzelnen Partien auswirken würden.

Als Beispiel für die zu hohe Belastung eines Spielers bezog sich Klopp auf Mittelfeldspieler Jordan Henderson. Der 28-Jährige stand mit der englischen Nationalmannschaft im WM-Halbfinale und hatte eine dementsprechend kurze Sommerpause. "Wenn man frischere Spieler will, muss man ihnen eine Pause geben. Jordan Henderson hatte genau zwei Wochen", kritisierte der Reds-Boss.

"Wenn ich einen Nationaltrainer anrufe ..."

Letztlich müsse er sich mit der Situation abfinden, ergänzte Klopp. Der Unterschied zu Abstellungen zu Freundschaftsspielen macht sich laut des Deutschen dennoch bemerkbar: "Wenn ich einen Nationaltrainer anrufe und ihn bitte, ein, zwei Spielern eine Pause zu gönnen, sagt er mir: 'Ich stehe auch unter Druck'. Weil es die Nations League ist."

Er wisse gar nicht genau, was es in der Nations League zu gewinnen gebe, sagte der Liverpool-Coach. "Aber es gibt im Sommer irgendein Finale, oder so. Das ist alles", spottete Klopp.

 

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