10.10.2018 13:00 Uhr

Das ist das neue SKN-Duo: Popo und Vlado!

Ranko Popović, der sich selbst als
Ranko Popović, der sich selbst als "Steirerbua" bezeichnet

Prominente Trainer sind es nicht. Ihre Visitenkarten sind aber auch keine schlechten. SKN-Sportvorstand Thomas Nentwich schwärmt über "das Feuer", das im neuen Trainer Ranko Popović lodert, und Frenkie Schinkels kann sich noch gut an die gemeinsame VSE-Zeit mit dem nunmehrigen SKN-Co-Trainer Vlado Grujic erinnern.  

"Große Kaliber bewerben sich bei uns", posaunte SKN-Generalmanager Andreas Blumauer. Von den ausländischen Kandidaten sickerte der Schweizer Martin Schmidt (zuletzt VfL Wolfsburg) durch und im NÖ-Derby tauchte der Deutsche Norbert Meier (1. FC Kaiserslautern) auf und erkundigte sich bei den Fans unter anderem darüber, wieviel Schnee denn im Winter in St. Pölten liege.

Aus der heimischen Szene standen Manfred Schmid und Roman Mählich ganz vorne in der Bewerbungsschlange. Aber das neue Trainerduo heißt: Ranko Popović (51) und Vladica Grujic (56)!

Popović stand laut Blumauer schon vor einem Jahr in der Pole Position, als Jochen Fallmann hinschmiss, weil er unter Sportdirektor Markus Schupp nicht mehr arbeiten wollte. Doch Oliver Lederer machte das Rennen, weil Popović kurz zuvor in Indien für den FC Pune City unterschrieben hatte und nicht mehr aus dem Vertrag konnte.

Der Steirerbua geht dorthin, wo es weh tut

Beim Namen Popović geht vor allem den (älteren) Sturm-Fans das Herz auf. Aber nicht nur sie haben ihren "Popo" als aufopfernden Kämpfer (1997 bis 2001) und "Rampensau" bei der Meisterfeier 1998 in Erinnerung: "Ich bin ein Steirerbua!" Auch bei Thomas Nentwich (SKN Vorstand Sport) hat er sich ins Gedächtnis eingebrannt.  "Wenn er in deine Nähe gekommen ist, hast du gewusst, jetzt wird's gleich weh tun", so der ehemalige Ried-Verteidiger.

Genauso geradlinig habe sich Popović auch um den Job beworben. "Es geht doch gar nicht so sehr darum wie erfolgreich wer woanders war. Wichtig ist, dass der Weg von Didi Kühbauer fortgesetzt wird und bei Ranko war sofort Feuer da. Er ist eine Persönlichkeit", schwärmt Nentwich.

Am meisten gelernt habe er unter Trainerlegende Ivica Osim, sagt Popović. "Unsere Familien sind mittlerweile eng befreundet. Als ich ihn gefragt habe, ob es besser ist, noch eine Zeit Co-Trainer zu bleiben, oder meinen ersten Trainerjob (in Serbien, Anm.) anzunehmen, hat er mich nur gefragt: 'Hast du Angst?' Damit war alles klar."

Seine prominenteste Trainerstation war Real Zaragoza (Saragossa). Mit dem Traditionsklub verpasste er 2015 den Aufstieg in die Primera División "nur um ein paar Minuten", wie er selbst sagt. Das Finale gegen UD Las Palmas war ein Krimi! Unter Popović feierte auch der damals 17-Jährige Vallejo, der jetzt bei Real Madrid unter Vertrag ist, sein Profidebüt.

Schinkels: "Grujic ganz ein Symphatischer"

Schon länger an Popos Seite arbeitet Co-Trainer Vladica "Vlado" Grujic. Er stürmte im Frühjahr 1993 für den VSE ST. Pölten. "Er ist ein ganz Sympathischer", sagt sein damaliger Mannschaftskollege Frenkie Schinkels. "Ein typischer Ex-Jugoslawe. Nicht blond, das ist dort kaum wer, dafür umso schlaksiger", scherzt Schinkels, "Ich habe mich immer gut mit ihm verstanden. Ein guter Techniker."

Als Cheftrainer war Grujic (im Bild unten rechts) unter anderem schon bei USV Allerheilgen, ASK Köflach oder SV Gleinstätten tätig. Beim FC Tokyo und Cerezo Osaka arbeitete er unter Popović unter anderem mit Spielern wie Diego Forlán, Hotaru Yamaguchi oder Gojko Kačar.

Seine Arbeit nimmt das neue SKN-Duo "Popo" und "Vlado" mit Verträgen bis 2020 kommenden Montag auf. Popović hat daheim in Saragossa noch ein paar Sachen zu erledigen, möchte Freitag  das Testspiel des SKN gegen MTK Budapest vor Ort verfolgen. Ob es eine Austiegsklausel für den erklärten Lieblingsklub Sturm gibt, wurde nicht bekannt gegeben.

Mehr dazu:
>> Übernimmt Norbert Meier den SKN St. Pölten?

Thomas Schöpf

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