15.10.2018 11:21 Uhr

Löws Personal im Fokus: Matthäus schießt gegen DFB-Team

Lothar Matthäus hat Bundestrainer Joachim Löw kritisiert
Lothar Matthäus hat Bundestrainer Joachim Löw kritisiert

"Sky"-Experte Lothar Matthäus hat die Aufstellung von Bundestrainer Joachim Löw bei der 0:3-Niederlage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Niederlande in der Nations League kritisiert.

"Ich vermisse den Umbruch, den Löw und der DFB angekündigt haben. Das fühlt sich immer noch alles an wie bei der WM - bei der extrem enttäuschenden WM", schrieb der Rekordnationalspieler in seiner wöchentlichen Kolumne "So sehe ich das" bei "skysport.de".

"Ich war, wie viele andere, nach der WM auch dafür, dass Löw weiter machen darf und soll. Das hat er verdient. Mit einer Leistung wie in Holland müsste einem für das Spiel in Frankreich Angst und Bange werden", ergänzte der Rekord-Nationalspieler. 

Kritik an Bayern-Profis und Toni Kroos

Für Matthäus "funktioniert die Achse um Torhüter Manuel Neuer, die Innenverteidiger Jerome Boateng und Mats Hummels, Spielmacher Toni Kroos und Offensivmann Thomas Müller aktuell einfach nicht. Sie sind die Erfahrensten, haben den Laden aber derzeit überhaupt nicht im Griff. Die beiden Innenverteidiger machen Fehler, die man sonst so nicht von ihnen gewohnt ist", kritisierte der 57-Jährige.

"Kroos und Müller haben im Moment weder Leichtigkeit, noch Genauigkeit in ihrem Spiel. Die Bayern-Spieler befinden sich schon länger in einer unbefriedigenden Krisensituation und für Kroos läuft es momentan bei Real auch alles andere als optimal", so Matthäus.

Matthäus fordert Pause für Manuel Neuer

Nach dem Patzer von Torhüter Manuel Neuer, der zum 0:1 führte, wünscht Matthäus sich auch im Tor etwas Abwechslung. "Neuer hat aktuell nicht die Form und Sicherheit, die er vor seiner schweren Verletzung gehabt hat. Er ist noch nicht wieder in der Form, die ihn viermal zum Welttorhüter gemacht hat", so der 57-Jährige.

"Zudem spielt Marc-André ter Stegen seit Jahren Weltklasse in Barcelona. Ich finde, er hätte langsam die Chance verdient, ein wichtiges Spiel von Anfang an zu bestreiten."

Altgediente "dürfen nicht jedes Mal aufs Neue spielen"

Gänzlich will der Experte nicht auf die "Helden von 2014" verzichten. "Das heißt ja jetzt nicht, dass Boateng, Hummels, Neuer, Kroos und Müller komplett aus der Nationalmannschaft raus müssen - natürlich nicht. Aber sie müssen schon den Druck der Jungen spüren und nicht jedes Mal aufs Neue spielen dürfen."

"Was ist mit dem Leistungsprinzip? Wieso spielen Akteure, die aktuell total außer Form sind? Wieso werden so viele Spieler auf Positionen aufgestellt, die sie im Verein nicht spielen?", fragte Matthäus. 

Sané "hat mehr Einsatzzeit verdient"

Insbesondere die Sturmflaute hat der 57-Jährige als Problem ausgemacht. "Warum bekommt Julian Brandt - einer der wenigen, die bei der WM überzeugt haben - nicht einmal die Chance, von Beginn an und 90 Minuten zu spielen? Dass Müller für mich kein Rechtsaußen ist, ist bekannt", schrieb Matthäus.

"Wieso spielt Timo Werner links, wenn es eigentlich unsere einzige wirkliche zentrale Sturmwaffe ist? Der hat gerade als Mittelstürmer zwei Tore im letzten Spiel für Leipzig gemacht und muss für Deutschland nach links. Dort sehe ich Leroy Sané. Er hätte mehr Einsatzzeit verdient bei seiner Klasse und Werner könnte in die Mitte", so der Rekord-Nationalspieler.

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