15.10.2018 14:23 Uhr

Israel: Lob für Herzog und Ruttensteiner

In Israel ist man mit Andreas Herzog überaus zufrieden
In Israel ist man mit Andreas Herzog überaus zufrieden

Israel liegt in der Nations League auf Aufstiegskurs, die Stimmung gegenüber Teamchef Andreas Herzog hat von Skepsis ist Zuversicht umgeschlagen.

Andreas Herzog hat die Kritik in Israel vorerst verstummen lassen. Als Teamchef der israelischen Nationalmannschaft steht der Wiener in der Nations League vor dem Aufstieg. Das 2:0 gegen Albanien am Sonntag in Beer Sheva war der zweite Sieg in Folge für die Israeli. Nach zwei Niederlagen zu Beginn seiner Amtszeit schon ein wenig in der Kritik, hat sich das Blatt für Herzog gewendet.

"Das ist ein großartiger Sieg für uns, der uns in eine gute Ausgangslage bringt", sagte Österreichs Rekordinternationaler. Er wusste aber auch um die momentane Euphorie und warnte deshalb: "Wir müssen aber mit unseren Füßen am Boden bleiben und uns daran erinnern, dass wir nicht die Besten der Welt sind." Man müsse weiter hart, wenn nicht härter arbeiten, hielt der 50-Jährige fest.

Drei Tage nach dem 2:1 gegen Schottland in Haifa durfte Herzog mit seinen Schützlingen erneut jubeln. Matchwinner war Torhüter Ariel Harush mit starken Aktionen in der Anfangsphase. Harush leitete mit einem Abstoß auch den Führungstreffer durch Tomer Hemed (8.) ein. Dia Seba (83.) fixierte den Sieg, Salzburg-Stürmer Munas Dabbur blieb ohne Treffer. Zum Gruppenabschluss reicht Israel am 20. November in Glasgow nun ein Unentschieden, um Rang eins und damit einen Platz in der zweitklassigen Liga B zu fixieren.

Israel: Lob für Herzog und Ruttensteiner

War Herzog bei seiner Vorstellung Anfang August auch Skepsis entgegen geschlagen, wurde er nun mit Lob bedacht. "Als Andi Herzog am 1. August Teamchef wurde, hätten nur wenige gedacht, dass Israel zweieinhalb Monate später in der Nations League voran liegt", schrieb die Tageszeitung "Haaretz". Das Blatt "Jedi'ot Acharonot" berichtete, dass sich die Chancen von Herzog, seinen Vertrag über die vorerst festgelegte Dauer bis Dezember 2019 zu erfüllen, erhöht hätten. Der israelische Verband (IFA) besitzt eine Option, Herzogs Vertrag bis einschließlich der Quali für die WM 2022 in Katar zu prolongieren.

Israels Spieler bezeichneten den frischen Wind unter Herzog als mitentscheidend für die Aufschwung der Nationalelf. "Wir haben bereits seine Handschrift gesehen. Wir haben etwas verändert, und es passt zu uns", sagte Beram Kayal. Der bei Brighton in der englischen Premier League engagierte Mittelfeldmann lobte auch den seit Ende Juni als IFA-Sportdirektor arbeitende Willi Ruttensteiner: "Er bringt Veränderungen. Wir haben in den vergangenen Jahren gelitten und wir alle wollten etwas Neues sehen." Torschütze Hemed erklärte: "Herzog weiß, wie er uns Selbstvertrauen gibt."

Zur Sprache kam auch, dass der Österreicher sein Amt unvoreingenommen angetreten hatte. "Die Fans von der Straße fühlen sich nun mit dem Nationalteam mehr verbunden. Zumindest haben wir einen Trainer, der die Spieler professionell und nicht aufgrund von Freundschaftsdiensten aussucht", wurde Muhammed Abu Younes von "Jedi'ot Acharonot" zitiert. Der Vorsitzende von Bnei Sachnin, eines in Israels Liga spielenden arabischen Klubs, merkte an, dass nun auch vermehrt Araber im Team spielen würden. Neben Dabbur sind auch Kayal oder Kapitän Bibras Natcho muslimischen Glaubens.

apa

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