17.10.2018 13:26 Uhr

Ein Chaos-Klub namens Manchester United

José Mourinho und Manchester United sind die Enttäuschung der Premier League
José Mourinho und Manchester United sind die Enttäuschung der Premier League

In der Premier League bahnt sich nach acht Spieltagen ein extrem spannender Titelkampf an. Manchester City mit Teammanager Pep Guardiola, Jürgen Klopps FC Liverpool sowie Chelsea liefern sich an der Tabellenspitze ein Kopf-an-Kopf-Rennen, Tottenham Hotspur und Arsenal liegen in Lauerstellung.

Nur zwei Punkte trennen das punktgleiche Führungstrio von den Verfolgern. Insbesondere die starke Performance von den Gunners und Blues war so nicht zu erwarten.

Eine absolute Enttäuschung ist bislang Rekordmeister Manchester United, genauso wie Liverpools Stürmer-Star Mohamed Salah. Positiv überraschen konnten hingegen ein Arsenal-Youngster sowie ein finanzstarker Aufsteiger.

weltfussball.de stellt die Überflieger, Tiefflieger, den Auf- und den Absteiger der bisherigen Premier-League-Saison vor.

 

  • Die Überflieger: Wolverhampton Wanderers

2012 stiegen die Wolves sang- und klanglos aus der Premier League ab, spielten zwischenzeitlich sogar eine Saison in der dritten Liga. Die Wende beim kleinen Klub aus der Arbeiterstadt in den West Midlands kam im Sommer 2016 mit dem Verkauf an das chinesische Unternehmen Fosun.

Das größte in Privatbesitz befindliche Konglomerat der Volksrepublik päppelte Wolverhampton mit millionenschweren Investitionen auf. Zudem übernahm hinter den Kulissen Cristiano Ronaldos umtriebiger Berater Jorge Mendes das Zepter.

Der Portugiese lotste zahlreiche Landsleute zu den Wolves, darunter so namhafte wie die Supertalente Rúben Neves und Diogo Jota sowie Altmeister Joao Moutinho. Auch Trainer Nuno stammt aus dem Land des amtierenden Europameisters.

Dass der Aufsteiger vor dem neunten Spieltag bereits 15 Punkte auf dem Konto hat und sogar vom Europapokal träumen darf, kommt angesichts der Entwicklung der letzten Jahre nicht von ungefähr. "Wolverhampton kann eine Überraschung werden", prophezeite Jürgen Klopp vor der Saison.

Manchester City und Manchester United können ebenfalls schon ein Lied von der neuen Stärke der Wolves singen: Beide kamen gegen den vermeintlichen Underdog nicht über ein 1:1 hinaus.

  • Die Tiefflieger: Manchester United

Zwar liegt Englands Rekordmeister mit 13 Zähler auf Rang acht immer noch einigermaßen in Reichweite der Europapokal-Plätze. Das Bild, das United aktuell im Vergleich zu den Top-Teams auf dem Platz und daneben bietet, ist allerdings einfach nur enttäuschend.

Offensiv bieder, defensiv anfällig, dazu ständige Querelen hinter den Kulissen: Das vormals so stolze United, jahrelang der englische Vorzeige-Verein, ist in den letzten Wochen zum Chaos-Klub mutiert.

Großen Anteil daran hat Star-Coach José Mourinho: Mit Superstar Paul Pogba liegt der Portugiese genauso über Kreuz wie mit Klub-Chef Ed Woodward. Zudem erlaubte sich "The Special One" zuletzt wieder einmal mehrere Ausfälle gegenüber Presse und Schiedsrichtern.

 

Bringt der 55-Jährige die Red Devils nicht zeitnah wieder in ruhigeres Fahrwasser, dürften seine Tage in Manchester gezählt sein.

Als Nachfolger Mourinhos wird in englischen Medien hartnäckig Zinédine Zidane gehandelt. Der Franzose hatte im Sommer nach drei Champions-League-Triumphen in Folge seinen Rücktritt bei Real Madrid verkündet.

  • Der Aufsteiger: Mattéo Guendouzi (FC Arsenal)

Der 19-jährige Franzose wechselte vor der Saison für vergleichsweise günstige acht Millionen Euro zu den Gunners. Entsprechend niedrig waren die Erwartungen an den Youngster. Doch Guendouzi straft die Skeptiker in den ersten Monaten seines Engagements Lügen.

Im zentralen Mittelfeld Arsenals zieht er in teilweise beeindruckender Manier die Fäden. Unter dem neuen Trainer Unai Emery ist der Rechtsfuß deswegen schon jetzt ein wichtiger Baustein.

"Nicht jeder Trainer in der Premier League würde einem 19-Jährigen so vertrauen, schon gar nicht bei einem Klub wie Arsenal. Ich bin ihm deswegen sehr dankbar", sagte Guendouzi über seine besondere Beziehung zu Emery.

  • Der Absteiger: Mohamed Salah (FC Liverpool)

Drei Treffer in acht Ligaspielen sind für einen Stürmer keine ganz schlechte Quote. Salah aber legte die Latte mit seiner Monster-Quote in der Vorsaison deutlich höher. 44 Tore in 52 Pflichtspielen für die Reds gelangen dem Ägypter 2017/2018.

Er sicherte sich die Torjägerkrone in der Premier League und hatte großen Anteil daran, dass Liverpool in der Champions League überraschend bis ins Finale vorstieß.

Nach seiner Schulterverletzung aus dem Endspiel gegen Real Madrid und einer trotz zweier Tore enttäuschenden WM sucht Salah nun seine Top-Form.

Sein Torjäger sei "natürlich nicht glücklich" mit der aktuellen Situation, bekannte Liverpool-Coach Klopp unlängst. "Das ist ganz normal in seiner Situation. Aber dafür bin ich ja da."

Tobias Knoop

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten