22.10.2018 14:35 Uhr

Hummels: "Dürfen auf keinen Fall verlieren"

Auf dem Weg nach Athen: Mats Hummels vom FC Bayern München
Auf dem Weg nach Athen: Mats Hummels vom FC Bayern München

Uli Hoeneß schwieg diesmal lieber. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge war nach den Turbulenzen der denkwürdigen Pressekonferenz auf dem Weg seiner Bayern zum Sonderflieger nach Athen dagegen bemüht, den Blick auf den Champions-League-Auftrag zu lenken.

"Sinn und Ziel der ganzen Geschichte war, der Mannschaft und dem Trainer zu zeigen, dass wir bereit sind, sie nach außen zu schützen", begründete Rummenigge den kritisierten Auftritt der Münchner Chef-Riege und wies gerne auf den Sieg in Wolfsburg hin.

"Entscheidend war, dass wir schnell die Kurve kriegen. Das war ein erster wichtiger Schritt in die Richtung. Ich hoffe, dass jetzt weitere folgen", sagte der Bayern-Boss.

Nach dem für das Betriebsklima so wichtigen 3:1 vom Samstag soll für den angestrebten Gruppensieg in der Königsklasse am Dienstag (18:55 Uhr) bei AEK Athen ein weiterer Sieg folgen. Auch ohne den verletzten Franck Ribéry. Der Plan: Mit fußballerischen Erfolgen soll das verheerende Medienecho auf die Rundumschlag-Pressekonferenz abklingen. Dazu setzt der deutsche Rekordmeister auf den Faktor Zeit.

"Wir haben die Dinge ziemlich im Klartext angesprochen. Es hat ein großes Medienecho gegeben, alles okay. Jetzt schauen wir, in die Spur zurückzukommen", sagte der Vorstandschef drei Tage nach dem PR-Desaster. Aus dem Mannschaftskreis sei Dank gekommen, berichtete der 63-Jährige: "Es gab Spieler, die haben sich dafür bedankt."

Rummenigge über Kovac: "Hat alles im Griff"

Rummenigge mochte bei seiner wohl überlegten Erklärung vom Montag nicht "minutiös" auf "jedes Detail" vom Freitag eingehen. Und "der Pressesprecher von Uli" sei er auch nicht, sagte Rummenigge, als er auf dessen Aussagen angesprochen wurde. "Der Uli weiß, dass er zumindest mit dem einen Wort nicht sehr glücklich gelegen ist."

Hoeneß kam als Letzter der Bayern-Vorderen zur Sicherheitskontrolle am Münchner Flughafen. Nach seinen Attacken vom Freitag legte der Präsident vor der Landung in der Metropole mit den vielen antiken Schätzen nicht nach. Zu der harschen Kritik von Bayern-Legende Paul Breitner äußerten sich die Münchner nicht. Der Weltmeister von 1974 hatte erklärt, er sei "deprimiert" nach dem Auftritt der langjährigen Weggefährten, der Verein habe sich eine "Blöße" gegeben.

In der Tabelle der Gruppe E liegt der deutsche Dauermeister wegen des schlechteren Torverhältnis nach einem Sieg und einem Remis hinter Ajax Amsterdam. Der griechische Meister ist noch ohne Punkt. "Wir wollen in der Champions League idealerweise Gruppenerster werden", sagte Rummenigge und versicherte: "Der Trainer hat alles im Griff." Auf dem Weg zum Gate telefonierte Niko Kovac noch entspannt. Doch der Coach und seine Stars wissen: Nach vier sieglosen Partien vor dem Wolfsburg-Spiel muss im Olympiastadion ein weiterer Dreier her.

Robert Lewandowski will "von Sieg zu Sieg"

"Die Fußball-Welt schaut immer anders aus, wenn man erfolgreich ist", sagte der lächelnde Arjen Robben zwei Tage nach seinem Platzverweis gegen Wolfsburg. Bei einer überraschenden Pleite wird es dagegen wieder heiß hergehen. Die Fallhöhe ist groß, Rummenigge und Hoeneß erwarten Zeichen von Team und Trainer. "Pressekonferenz hin oder her, das Wichtigste war, dass wir das Spiel gewonnen haben", sagte Nationalspieler Joshua Kimmich. "Es ist wichtig, das Spiel in Athen auch zu gewinnen, weil wir Gruppenerster werden wollen."

Es ist das erste Aufeinandertreffen dieser Mannschaften im Europapokal. "Wir dürfen auf keinen Fall verlieren", warnte Mats Hummels. "Ich hoffe, es geht jetzt von Sieg zu Sieg", sagte Torjäger Robert Lewandowski. Zur Fortsetzung in Europas Eliteliga traf der zuletzt wiederholt torlose Pole in Wolfsburg doppelt. "Wir spielen jetzt alle drei Tage, aber dieser Rhythmus ist gut", sagte er.

Athen, Mainz, Rödinghausen heißen die leichteren Aufgaben, mit denen die vor der Länderspielpause schwächelnden Bayern wieder Tempo aufnehmen sollen. Erster richtiger Prüfstein wird dann Borussia Dortmund am 10. November sein. "Borussia Dortmund macht das gut, ohne Frage", sagte Rummenigge. "Aber ich darf auch daran erinnern: Wir haben jetzt acht Spieltage, und es sind noch 26 Spieltage."

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