29.10.2018 07:24 Uhr

Rapid muss nun nicht "unterm Rasen trainieren"

Durchatmen beim SCR
Durchatmen beim SCR

Das Bundesliga-Duell zwischen Rapid und der Admira hatte am Sonntag für beide Clubs bedeutende Nachwirkungen. Im Lager der Hütteldorfer war die Erleichterung nach dem 2:0-Heimerfolg groß, bei den Gästen mündete die Niederlage in eine Trainerablöse. Rund zweieinhalb Stunden nach dem Schlusspfiff verkündeten die Südstädter die Trennung von Ernst Baumeister.

Vier Wochen zuvor war für einen Coach ebenfalls unmittelbar nach einer Partie im Allianz Stadion Schluss gewesen - Goran Djuricin musste nach dem 0:2 gegen den SKN St. Pölten den Hut nehmen, doch auch unter dessen Nachfolger Dietmar Kühbauer lief es bisher nicht wunschgemäß. Umso größer war die Freude, dass die Talfahrt nun gestoppt wurde. "Der Sieg war enorm wichtig. Wenn wir unentschieden gespielt oder verloren hätten, hätten wir ab morgen unter dem Rasen trainieren müssen", vermutete Kühbauer.

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Der 47-Jährige stellte seine Anfangsformation im Vergleich zum 0:5 gegen Villarreal an fünf Positionen um und kehrte zum von der Mannschaft präferierten 4-2-3-1-System zurück. Dies führte zu einem verdienten Sieg, der allerdings noch viel Luft nach oben lässt. "Der letzte Ball ist oft nicht gut genug gespielt worden", bemängelte Kühbauer.

Trotzdem zog der Ex-Teamspieler ein positives Resümee. "Es war alles in allem ein gutes Spiel von uns, ich bin mit der Leistung zufrieden. Wir haben jetzt eine bessere Position." Die Grün-Weißen schoben sich an die siebente Stelle, liegen einen Punkt vor Sturm Graz und drei Zähler hinter der Austria. Die sechstplatzierten Hartberger rangieren nur aufgrund der höheren Anzahl von erzielten Toren vor Rapid.

Dass man wieder auf Tuchfühlung zur Meistergruppe kam, hatten die Wiener vor allem Mario Sonnleitner zu verdanken. Der Innenverteidiger traf erstmals seit Februar 2017 in der Bundesliga und erstmals überhaupt im Doppelpack. "Dass ich die Tore gemacht habe, freut mich in erster Linie für die Mannschaft und für mich natürlich auch. Ich werde heute gut einschlafen", prophezeite der Steirer.

Baumeister mit Vorahnung

Weniger gut dürfte es um die Nachtruhe von Ernst Baumeister bestellt gewesen sein. Der 61-Jährige wurde bald nach Spielende freigestellt, sein Nachfolger soll laut Generalmanager Amir Shapourzadeh am Dienstag feststehen. Unmittelbar nach dem Match schien Baumeister noch nichts von seiner bevorstehenden Entlassung zu ahnen, sah seine Truppe "auf einem besseren Weg" und konstanter in der Defensive. Allerdings gab es beim Ex-Internationalen möglicherweise doch eine gewisse Vorahnung, denn er beendete die Pressekonferenz mit der Aussage: "Man muss Geduld haben. Ich habe sie noch."

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Um Geduld bat auch Ranko Popovic nach dem 0:1 beim WAC. Seit seinem Amtsantritt setzte es für den SKN St. Pölten in zwei Spielen zwei Niederlagen ohne ein erzieltes Tor. "Doch ich bin optimistisch, dass wir schnell wieder auf einen guten Weg kommen", betonte der frühere Sturm-Graz-Verteidiger.

WAC-Betreuer Christian Ilzer schwärmte von den Heldentaten des SKN-Goalies Christoph Riegler, sprach aber trotzdem von einem verdienten Sieg seines Teams. Die Wolfsberger verbesserten sich dadurch an die vierte Stelle und tankten Selbstvertrauen für eine wichtige Partie: Am Mittwoch geht es vor eigenem Publikum im Cup-Achtelfinale gegen Rapid.

apa

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