03.11.2018 11:50 Uhr

WAC-Gastspiel bei Austria: Liendls freudige Rückkehr

Michael Liendl war jahrelang meist Edelreservist bei der Austria
Michael Liendl war jahrelang meist Edelreservist bei der Austria

"Drei sehr schöne Jahre" verbrachte der ehemalige Deutschland- und Niederlande-Legionär Michael Liendl bei der Austria. Am Sonntag kehrt er als Spielmacher des Wolfsberger AC für einen Nachmittag nach Wien-Favoriten zurück

Nach rund fünfjähriger Pause kehrt Michael Liendl wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der Steirer gastiert am Sonntag in der 13. Bundesligarunde mit dem WAC bei der Austria. In Wien-Favoriten stand der Mittelfeldspieler von 2009 bis 2012 unter Vertrag und erlebte dabei laut eigenen Angaben "drei sehr schöne Jahre".

Für die Wiener absolvierte Liendl in dieser Zeit 107 Bewerbspartien und brachte es auf zwölf Tore sowie 21 Assists. Highlights waren die zweimalige Teilnahme an der Europa-League-Gruppenphase und der Vizemeistertitel 2010. "Ich freue mich auf die Rückkehr, ich mag die Austria sehr", erklärte der 33-Jährige gegenüber der APA.

>> Liveticker: Austria Wien gegen Wolfsberger AC

In seiner Zeit bei den "Veilchen" konnte sich Liendl allerdings nicht wirklich als Stammspieler etablieren. Nach einem eineinhalbjährigen Aufenthalt beim WAC gelang ihm erst nach seinem Wechsel in die 2. deutsche Liga zu Düsseldorf im Jänner 2014 der endgültige Durchbruch.

Michael Liendl: Vom WAC zum Publikumsliebling in Düsseldorf

Bei der Fortuna avancierte Liendl dank seiner technischen Fähigkeiten schnell zum Publikumsliebling, ihm zu Ehren entstand ein Fanlied namens "Michi Liendl, du bist der Beste", das danach auch auf seiner zweiten Deutschland-Station bei 1860 München zum Einsatz kam. "Es ist etwas richtig Schönes, wenn du dir durch Leistung gewisse Fangesänge erarbeitet hast. Vielleicht war es deshalb, weil ich Kreativität und Spielwitz reingebracht habe", vermutete der Ex-Teamspieler. Die Gunst des Publikums erwerbe man sich aber nicht nur durch "Zangeln". "Ohne Zweikampfstärke wird man es in Deutschland nicht schaffen", meinte Liendl.

Diashow: Liendls Karriere in Bildern

Nach seinem Abschied aus München vor eineinhalb Jahren war der Regisseur in der Vorsaison bei Twente Enschede engagiert, im vergangenen Sommer kehrte er zum WAC zurück und leistete einen maßgeblichen Beitrag zum gelungenen Saisonstart der Wolfsberger. Mittlerweile ist der Erfolgslauf allerdings ins Stocken geraten - in den vergangenen fünf Bewerbspartien reichte es nur zu einem Sieg, zuletzt setzte es im Cup-Achtelfinale ein Heim-0:3 gegen Rapid. "Wir sind in einer etwas schwächeren Phase, gegen Rapid waren das Ergebnis und vor allem die Leistung ein Dämpfer. Doch wir stehen nach wie vor gut da und dürfen nicht unzufrieden sein", betonte der Profi des Tabellenvierten.

Ziel sei es nach wie vor, nach 22 Runden unter den Top sechs zu stehen und damit das Ticket für die Meisterrunde zu lösen. Liendl: "Es bricht keine Welt zusammen, wenn wir es nicht schaffen, aber wir wollen schon oben dabei sein. Diesen Anspruch muss man haben."

Liendl nimmt die Führungsrolle an

An sich selbst stellt Liendl den Anspruch, beim Kampf um dieses Ziel eine besonders verantwortungsvolle Rolle einzunehmen. "Ich bin Führungsspieler, die Jungs schauen schon ein bisschen hin auf mich. Ich versuche auch immer, voranzugehen. Ich kann diesen Part gut ausfüllen, weil mich die Jahre im Ausland geprägt haben, und ich glaube schon, dass ich dem WAC mit meiner Art, Fußball zu spielen, weiterhelfen kann."

Wie lange das noch der Fall sein wird, ist offen. Liendls Vertrag läuft mit Saisonende aus, würde sich aber bei einer gewissen Anzahl von absolvierten Spielen automatisch verlängern. Seine persönliche Zukunft sieht der 33-Jährige ziemlich gelassen. "Ich bin fit, mir geht es gut und ich genieße die Zeit. Aber ich weiß, dass ich keine 15 Jahre mehr Profi sein kann."

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten