05.11.2018 13:22 Uhr

Brasiliens Fußball nach Präsidentschaftswahl gespalten

Nach Gehorsamsgesten in der Kritik: Diego Souza
Nach Gehorsamsgesten in der Kritik: Diego Souza

In Brasiliens Fußball spiegelt sich auch eine Woche nach der Wahl des Rechtspopulisten Jair Bolsonaro zum künftigen Staatspräsidenten weiterhin die Spaltung der einheimischen Gesellschaft wider.

Diego Souza vom FC Sao Paulo huldigte dem früheren Laufbahnoffizier im Erstliga-Duell mit Flamengo Rio de Janeiro (2:2) nach seinem 1:0-Treffer gezielt vor laufenden TV-Kameras mit Gehorsamsgesten und musste dafür einen indirekten Rüffel seines Klubs hinnehmen.

Souza hob die Handkante zum militärischen Salut und formte die Finger einer Hand zu einer Pistole. Außerdem war auf den TV-Bildern die Ehrerbietung "Mein Kapitän" von Souzas Lippen abzulesen. Hinterher warb Souza für seine Positionierung in Bolsonaros Lager: "Jeder hat seine politische Meinung, und ich hoffe, dass meine respektiert wird."

Auch Ronaldinho bekundet Sympathien

Sao Paulo jedenfalls distanzierte sich umgehend vom politischen Statement seines Profis. "Souzas Art des Torjubels steht nicht für die Position des Vereins", teilte der Klub vielsagend mit.

Bereits im Vorfeld des entscheidenden Wahlgangs hatte in Brasilien der Einsatz prominenter Fußballer für Bolsonaro für Aufsehen gesorgt. Dabei hatten Stars wie Felipe Melo und Lucas Moura oder auch die ehemaligen Weltfußballer Ronaldinho und Rivaldo öffentlich ihre Sympathien für den polarisierenden Politiker bekundet.

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