17.11.2018 13:50 Uhr

DFB-Spitzen äußern sich zu Bericht über FIFA-Ausverkauf

DFB-Boss Reinhard Grindel fordert eine vollständige Aufklärung
DFB-Boss Reinhard Grindel fordert eine vollständige Aufklärung

Präsident Reinhard Grindel vom Deutschen Fußball-Bund hat nach den Berichten über Pläne für einen milliardenschweren "Ausverkauf" der FIFA seine Forderung nach vollständigen Informationen durch Weltverbands-Boss Gianni Infantino bekräftigt.

"Es kann nicht sein, dass jeden Tag über neue Gerüchte und Spekulationen gesprochen wird. Ich plädiere dafür, dass Infantino jetzt alle Fakten und Informationen auf den Tisch legt", sagte der 57-Jährige dem "SID" am Samstag.

Für Grindel ist die vom FIFA-Council eingerichtete Task Force mit Vertretern des Europa-Verbandes UEFA und aller anderen Kontinental-Organisationen das geeignete Gremium zur Besprechung aller zu klärenden Fragen.

Diese betreffen vor allem Infantinos 25-Milliarden-Dollar-Projekt im Zusammenhang mit der Einführung einer weltweiten Nations League und einer Vergrößerung der Klub-WM.

Von der FIFA-Arbeitsgruppe erwartet Grindel Vorschläge für eine Entscheidung an die Kontinentalverbände "mit ausreichender Zeit zur Überprüfung der Auswirkungen auf die Interessen von Vereinen, Ligen und Verbänden". Davor müsse eine umfassende Betrachtung sowohl sportlicher als auch wirtschaftlicher Aspekte des geplanten Deals erfolgen.

Reinhard Grindel verzichtet auf Rücktrittsforderung

Infantinos undurchsichtige Rolle in der Angelegenheit bewertete Grindel indirekt. Forderungen nach einem Rücktritt des Schweizers wegen seiner umstrittenen Amtsführung und der mangelnden Informationen über seine Pläne an das FIFA-Council schloss sich der DFB-Chef nicht an.

"Es ist wichtig, dass der FIFA-Präsident für Integrität, Transparenz und Compliance steht. Wir werden das Votum der UEFA bei der nächsten Wahl des FIFA-Präsidenten 2019 abstimmen, wenn die Kandidatenlage klar ist", sagte Grindel. Infantino ist seit Januar 2016 FIFA-Präsident.

Oliver Bierhoff erwartet Gegenwind für Gianni Infantino

Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff geht unterdessen nicht von einer Verabschiedung der enthüllten Pläne aus. "Ich glaube, dass sich eine FIFA auch schwer tun wird, das in einem Zug umzusetzen", sagte der 50-Jährige am Samstag im Quartier der deutschen Nationalmannschaft in Leipzig.

Vor dem letzten Nations-League-Gruppenspiel des bereits als Absteiger feststehenden Ex-Weltmeisters am Montag in Gelsenkirchen gegen die Niederlande erwartete Bierhoff Gegenwind für Infantino: "Es gibt das Exekutivkomitee, das vieles entscheidet, und es wird deutlich, dass die europäischen Topvereine, bei denen viele Weltklassespieler spielen, eine gehörige Stimme haben."

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