11.12.2018 14:12 Uhr

Europacup: Weststadion wird heimlich zur Festung

Setzt Rapid die Heimserie im Europacup fort, folgt auf das Gastspiel der Rangers der grün-weiße Aufstieg
Setzt Rapid die Heimserie im Europacup fort, folgt auf das Gastspiel der Rangers der grün-weiße Aufstieg

Durch die holprige Performance in der Meisterschaft stellt sich Rapid eine beachtliche Heimserie im Europacup selbst in den Schatten. Namhafte Klubs aus sechs Ländern haben versucht, die Festung Allianz-Stadion zu erstürmen - und sind daran gescheitert.

Nur vier Tage nach dem 0:0 in der Meisterschaft gegen Sturm Graz wird es im Westen Wiens erneut laut werden. Gelten die nationalen Aufeinandertreffen zwischen Rapid und den "Blackies" ohnehin schon als hitzige Duelle auf den Tribünen, wird der Geräuschpegel im Allianz-Stadion am Donnerstag noch einmal deutlich in die Höhe schießen.

Ab 18:55 Uhr spielen die Grün-Weißen gegen die Rangers aus Glasgow ums Überwintern im internationalen Geschäft. Ein Remis gegen den Rekordmeister aus Schottland würde reichen, um zum zweiten Mal in die K.o.-Phase der Europa League einzuziehen. Längst ist das Match ausverkauft, an die Gäste gingen laut Rapids Klubservice-Leiter Andy Marek knapp 2.000 der rund 24.000 Karten.

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Wobei die genaue Anzahl an Rangers-Fans, die wohl für die lauteste Gästepräsenz seit der Eröffnung der neuen Rapid-Arena sorgen werden, nur schwer zu eruieren ist. Wie berichtet, hatten über 400 schottische Fans bereits vor Rapids 0:0 gegen Villarreal Anfang November bei den Zweierabos für die Nordtribüne zugeschlagen. Nun werden im Vorfeld des Gruppenfinales auf diversen Internetplattformen Tickets zu teils horrenden Preise angeboten.

Rapid im Allianz-Stadion in der Europa League noch ungeschlagen

Die Tatsache, das letzte Vorrundenspiel vor eigenem Publikum zu bestreiten, könnte Rapid einen entscheidenen Vorteil im Kampf ums Weiterkommen bringen. Denn auch wenn über Hütteldorf nach wie vor der Mythos St. Hanappi, mit so legendären Europacup-Abenden wie gegen Aston Villa oder PAOK Saloniki aus der jüngeren Vergangenheit - von Dynamo Dresden Mitte der Achtzigerjahre ganz zu schweigen - schwebt, wurde auch das neue Stadion fast unbemerkt in eine grün-weiße Europacup-Festung verwandelt.

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Im Weststadion, wie Rapids Heimstätte bei internationalen Spielen offiziell heißt, haben die Hütteldorfer in einem UEFA-Hauptbewerb noch keine einzige Niederlage kassiert. In der aktuellen Saison gab es neben dem erwähnten Unentschieden gegen Villarreal zum Auftakt der Gruppenphase einen 2:0-Sieg über Spartak Moskau zu feiern, im Herbst 2016 war Rapid gegen Genk (3:2), Sassuolo und Athletic Bilbao (beide 1:1) ungeschlagen geblieben.

Dazu kommen die beiden Heimsiege in der heurigen Qualifikationsphase gegen Slovan Bratislava (4:0) und Steaua Bukarest (3:1). Eine ansehnliche Bilanz gegen Gegner, die auf der Papierform zumindest auf Augenhöhe oder darüber zu verorten sind. In der öffentlichen Wahrnehmung scheinen die internationalen Erfolge vor heimischem Publikum jedoch von Rapids enttäuschendem Abschneiden in der Meisterschaft getrübt zu werden.

Alle Europacupspiele - inklusive Qualifikation - zusammengerechnet, kassierte Rapid im neuen Allianz-Stadion erst eine Niederlage: Am 25. August 2016, im EL-Playoff gegen den AS Trenčín. Allerdings hatten die Wiener damals den Aufstieg in den Hauptbewerb mit einem 4:0-Auswärtssieg im Hinspiel in der Slowakei schon auf Schiene gebracht.

David Mayr

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