11.12.2018 21:01 Uhr

Historisches Debüt bei Schalker Last-Minute-Sieg

Der FC Schalke feierte einen Last-Minute-Sieg
Der FC Schalke feierte einen Last-Minute-Sieg

Bei der Rückkehr seines langjährigen Kapitäns Benedikt Höwedes nach 577 Tagen hat der kriselnde Vizemeister Schalke 04 ein spätes Erfolgserlebnis gefeiert.

Im sportlich bedeutungslosen letzten Champions-League-Gruppenspiel gegen Lokomotive Moskau siegten die Königsblauen spät mit 1:0 (0:0) und holten sich etwas Selbstvertrauen für den Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga.

Drei Tage nach der 1:2-Pleite im Revierderby gegen Borussia Dortmund boten die Gelsenkirchener, die schon zuvor als Tabellenzweiter der Gruppe D und damit als Achtelfinalteilnehmer festgestanden hatten, zwar über weite Strecken eine schwache Leistung. Doch Alessandro Schöpf (90.+1) sicherte in der Nachspielzeit den Sieg. Ernst wird es für die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco am Samstag (15:30 Uhr) beim FC Augsburg, der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt nur noch drei Punkte.

"Ich fand nicht, dass es ein berauschendes Spiel war. Es wurde kein Feuerwerk abgefackelt. Schalke ist nicht viel eingefallen, um uns gefährlich zu werden. Dann passen wir einmal nicht auf und werden bestraft", sagte Höwedes, der nach Spielende mit den Tränen kämpfen musste, als er von den Schalker Fans gefeiert wurde, bei "Sky".

Fans des FC Schalke feiern Rückkehrer Höwedes

Vor dem Anpfiff war Höwedes zusammen mit dem Ex-Schalker Jefferson Farfan vom Schalker Vorstand und dem Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies mit einem Blumenstrauß und Foto-Collage mit Verspätung offiziell verabschiedet worden. Szenen seiner 16 Jahre in Königsblau wurden auf dem Videowürfel eingespielt. "Du bleibst ein Schalker Junge", sagte Tönnies unter tosendem Beifall. "Benni-Höwedes"-Sprechchöre schallten durch die Arena.

Der Weltmeister von 2014 war im Sommer für fünf Millionen Euro nach Moskau verkauft worden, weil er in den Planungen von Tedesco keine Rolle mehr spielte. Schon nach dessen Amtsantritt 2017 war Höwedes als Kapitän abgesetzt und zu Juventus Turin ausgeliehen worden. Sein 335. und letztes Spiel für die Königsblauen hatte er am 13. Mai 2017 in der Veltins Arena bestritten.

Mit Moskau steht der 30-Jährige als Tabellenfünfter in Russland deutlich besser da als sein Ex-Klub, der auf Rang 13 in der Bundesliga abgestürzt ist. Weil der Einzug in die K.o.-Runde bereits feststand, wechselte Tedesco fast das komplette Team aus. Nur Torhüter Ralf Fährmann, Abwehrspieler Matija Nastasic und Mittelfeldspieler Alessandro Schöpf blieben von der Derby-Startelf übrig.

Historisches Debüt von Schalke-Eigengewächs Kutucu

Sein Debüt bei den Profis gab der 19-jährige Benjamin Goller. Ohne die verletzten Breel Embolo, Mark Uth, Guido Burgstaller, Franco Di Santo und Steven Skrzybski bildete er zusammen mit Cedric Teuchert und Yevhen Konoplyanka den Not-Sturm.

Die nur 48.883 Zuschauer sahen eine schwache erste Halbzeit. Die umgekrempelte Heimmannschaft tat sich schwer, gegen den defensiv stabilen russischen Meister in den Strafraum vorzudringen. Die Gäste begannen sehr verhalten, hatten aber die einzige Torchance der ersten Hälfte durch Igor Denisov (45.+3).

Auch nach der Pause hatte Moskau die erste nennenswerte Möglichkeit: Aleksey Miranchuk scheiterte an Fährmann (53.). Erst nach gut einer Stunde prüfte Konoplyanka erstmals Keeper Guilherme (61.).

Für die Schlussphase wechselte Tedesco das 18-jährige Sturmtalent Ahmed Kutucu ein (72.). Das Eigengewächs ist der erste Spieler des Jahrgangs 2000 oder jünger, der ein Pflichtspiel für S04 bestritt. Die beste Schalker Gelegenheit bot sich in der 75. Minute, als sowohl Suat Serdar als auch Nastasic bei einer scharfen Hereingabe zu spät kamen. Schöpf sorgte in der Nachspielzeit aus spitzem Winkel doch noch für den Sieg.

 

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