16.12.2018 11:39 Uhr

Heidel: Rumpel-Remis für S04 "sicherlich zu wenig"

Schalke-Manager Christian Heidel sieht sich Kritik ausgesetzt
Schalke-Manager Christian Heidel sieht sich Kritik ausgesetzt

In der Bundesliga hängt Schalke 04 noch immer meilenweit hinter den eigenen Erwartungen hinterher. Das magere Remis gegen den FC Augsburg half dabei nur wenig - im Gegenteil: Nun sehen sich die Knappen auch noch einer hausgemachten Debatte um Sportvorstand Christian Heidel gegenüber.

Christian Heidel war schon besser gelaunt. Das 1:1 (0:1) beim FC Augsburg, das gab der Sportvorstand von Schalke 04 unverblümt zu, "ist für uns sicherlich zu wenig".

Und während die Fans ihrem Ärger über die verkorkste Bundesliga-Saison des Vizemeisters mit Sprechchören Luft verschafften, musste Heidel auch noch die leidige Beraterdebatte moderieren. Dass Schalke am Montag bei der Auslosung des Achtelfinals in der Champions League zu den 16 besten Mannschaften Europas gehört - man mag es kaum glauben.

"Augsburg hat uns den Schneid abgekauft, das kann nicht sein", kritisierte Heidel seine Knappen, "wir wollten gewinnen, aber das hat in der ersten Halbzeit nicht so ausgesehen."

Trainer Domenico Tedesco, der das Remis mit klugem Taktik- und Personalwechsel (Heidel: "Er hat gut umgestellt") gerettet hatte, meinte: "Wir wurden im ersten Durchgang regelrecht aufgefressen." Über den 15. Zähler im 15. Spiel werde er bei drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz "sicher keine Freudensprünge machen".

Schalke 04 fehlt im Angriff "brutale Qualität"

Zumal seine spielerisch lange schwache Mannschaft nach dem 0:1 durch Augsburgs 300. Bundesliga-Tor von Michael Gregoritsch (13.) dank Daniel Caligiuri (53.) äußerst glücklich zum Ausgleich gekommen war. Erst in der Schlussphase spielte Schalke mit den Youngstern Haji Wright (20) und Ahmed Kutucu (18), der sein Bundesligadebüt feierte, stärker.

"Aber wir können nicht erwarten, dass uns ein Jahrgang 2000 Spiele gewinnt", sagte Tedesco. Im Angriff, bemerkte Heidel, fehle angesichts der vielen Ausfälle "brutale Qualität".

Mancher vermisst diese auch in der sportlichen Leitung - Aufsichtsratschef Clemens Tönnies höchstpersönlich hatte öffentlich angeregt, Heidel möge sich etwa bei Transfers von außen unterstützen lassen. Dem Manager geht die hausgemachte Debatte auf die Nerven.

"Ich halte nichts von einem externen Berater, der einmal im Monat vorbeikommt", sagte er. Tönnies' Aktion sei unnötig gewesen, das "sehr, sehr freundschaftliche Verhältnis" zum Boss aber ungetrübt.

Heidel will Berater-Debatte auf Schalke schnellstmöglich beenden

Mutmaßungen, er lasse sich aus Eitelkeit nicht hineinreden, wies Heidel zurück. "Es wäre fatal, wenn es die Möglichkeit gibt, Schalke besser zu machen - und ich sage: Ich will das nicht." Im Übrigen gebe es auf Schalke "nicht nur mich", meinte Heidel - und zählte von Peter Knäbel bis Huub Stevens mehrere Fachleute auf, die er höre.

Am liebsten, sagte Heidel, wolle er die Debatte schnellstmöglich beenden. "Nicht wegen mir, sondern weil es für die Mannschaft nicht gut ist." Die hat schließlich genug Probleme. Montag, die Königsklasse - das sei "jetzt völlig egal", sagte Bastian Oczipka deshalb, "es kommen eh nur harte Brocken". In der Liga kommt am Mittwoch Leverkusen.

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