18.12.2018 15:16 Uhr

Wölfe-Topscorer Ginczek setzt sich keine Grenzen

Daniel Ginczek hat beim VfL Wolfsburg einen Lauf
Daniel Ginczek hat beim VfL Wolfsburg einen Lauf

Der Aufschwung des VfL Wolfsburg hat sehr viel mit Daniel Ginczek zu tun - der bullige Angreifer ist verletzungsfrei und blüht unter Bruno Labbadia auf.

Kreuzbandriss im linken Knie. Kreuzbandriss im rechten Knie, dazu zwei Innenbandrisse und ein Ödem. Zehenbruch. Bandscheibenvorfall. Die schlimmeren Verletzungen des Daniel Ginczek reichen eigentlich locker für zwei Fußballer-Leben, dabei ist der bullige Angreifer des VfL Wolfsburg erst 27 Jahre alt. "Verletzungen", sagte Ginczek einmal lapidar, "bleiben ein Berufsrisiko".

Doch wozu der Pechvogel in der Lage ist, wenn der Körper nicht streikt, zeigte Ginczek in den letzten Wochen. Er habe "recht effektiv gespielt zuletzt, ich bin jetzt topfit", verriet er dem "kicker". Mit fünf Treffern und drei Vorlagen ist Ginczek der Topscorer der Wölfe, vor der Partie gegen seinen Ex-Klub VfB Stuttgart traf er zuletzt drei Mal in Serie. "Ich setze weder mir noch der Mannschaft Grenzen nach oben", meinte er.

Geduld wurde beim VfL Wolfsburg belohnt

Zusammengerechnet verpasste Ginczek knapp drei komplette Spielzeiten wegen Verletzungen, der 1,91-Meter-Hüne war Dauergast in diversen Arztpraxen - doch seit seinem Wechsel für rund 14 Millionen Euro aus dem Ländle in die Autostadt präsentiert er sich recht robust. Ginczek quälte sich, um wieder in Form zu kommen, aber Trainer Bruno Labbadia setzte ihn zunächst erst auf die Bank. Bis zum neunten Spieltag stand Ginczek nur einmal in der Startformation.

Das sei "brutal schwer" gewesen, blickte Ginczek zurück: "Es gab Spiele, da bin ich abends nach Hause gekommen und war einfach sauer auf alles." Ginczek "brauchte hier am Anfang viel Geduld, er hat natürlich mit den Hufen gescharrt", sagte Labbadia, der genau weiß, was sein Angreifer beim Gegner anrichten kann, wenn er ins Laufen kommt. "Wenn er fit ist", so der Trainer, gehöre Ginczek "zu den besten Abschlussspielern" des Landes.

Über den VfL Wolfsburg in das DFB-Team?

Auch Ginczek beschäftigt sich mit der Nationalmannschaft. "Wenn ich meine Leistung bringe, kann das vielleicht mal ein Thema werden", sagte er: "Ich habe gelesen, dass das nächste Länderspiel in Wolfsburg stattfindet." Und zwar am 20. oder 21. März, der Gegner ist noch offen.

Nach all den Rückschlägen der Vergangenheit vertraut Ginczek mittlerweile seinem Körper. Nachdem er Anfang November während der Partie bei Hannover 96 einen "Messerstich" im Knie gespürt und schon die nächste Verletzungspause befürchtet hatte, legte er im nächsten Spiel gegen Leipzig den Siegtreffer auf.

"Das werte ich als Zeichen, das war wichtig für meinen Kopf", sagte Ginczek: "Ich weiß jetzt: Selbst wenn mal etwas passiert, ist nicht gleich wieder etwas kaputt. Der Körper hält, ich spiele jetzt befreiter auf."

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