19.12.2018 12:18 Uhr

Gegenspieler nicht bekannt: BVB fehlt der Durchblick

Marco Reus (M.) hatte es am Dienstag stets mit mehreren Fortunen zu tun
Marco Reus (M.) hatte es am Dienstag stets mit mehreren Fortunen zu tun

Die erste Saisonniederlage hat die Akteure von Herbstmeister Borussia Dortmund nachdenklich gestimmt, negative Auswirkungen befürchten Marco Reus und Co. nach dem 1:2 bei Fortuna Düsseldorf aber nicht. Dennoch ließ der BVB-Kapitän nach der Pleite mit einer bemerkenswerten Aussage aufhorchen.

"Ich weiß jetzt nicht, wie mein Gegenspieler hieß, aber der wäre mir sonstwo hingefolgt", beklagte Marco Reus nach der ersten Saisonniederlage von Bundesliga-Herbstmeister Borussia Dortmund und legte damit eine unerwartete Berufsauffassung an den Tag. 

Der Reus unbekannte Spieler, der dem BVB-Kapitän beim 1:2 (0:1) bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf die Laune verhagelt hatte, hieß übrigens Marcel Sobottka und gab nach mehrwöchiger Verletzungspause sein Comeback.

Reus gestand immerhin ein, das die Pleite beim Underdog "völlig verdient" war und beklagte selbstkritisch die "mangelnde Gier" bei seinem Team. Auch Torwart Roman Bürki ging mit dem Favoriten hart ins Gericht: "Wir haben verdient verloren, weil wir zu wenig investiert haben. Die Leidenschaft war nicht genug. Wenn man sieht, wie Düsseldorf hier aufgetreten ist."

Kehl: "Das musste ja mal passieren"

Negative Auswirkungen für das Borussen-Derby zum Abschluss der Hinrunde am kommenden Freitag (20:30 Uhr) gegen den ärgsten Verfolger Mönchengladbach befürchtet Reus aber nicht: "Mund abputzen, weitermachen. Ich bin sicher, dass wir ein anderes Gesicht zeigen werden."

Auch Sebastian Kehl wollte die überraschende Pleite beim Abstiegskandidaten nicht dramatisieren. "Von dieser Niederlage lassen wir uns nicht aus der Bahn werfen", sagte der Leiter der Lizenzspielerabteilung: "Das musste ja mal passieren."

Dass Gladbach am Freitag durch einen Sieg in der Westfalenmetropole den Rückstand auf drei Punkte verkürzen kann, ist Kehl bewusst: "Wir können die Tabelle lesen." Reus wiederum spielte die Tabellenkonstellation runter: "Ob neun Punkte Vorsprung, sechs oder drei, das ist mir schnuppe. Wir denken nur von Spiel zu Spiel."

Sancho und Alcácer bringen frischen Wind

Auch Trainer Lucien Favre hakte die Niederlage schnell ab. "Es ist schwer zu akzeptieren, aber wir müssen es akzeptieren", so der Schweizer, der bei Nachfragen zu seiner Rotation gereizt reagierte. "Haben Sie gesehen, was heute los war? Wir haben zwei Verletzte. Die Belastung in den englischen Wochen ist sehr hoch, da müssen wir rotieren."

Dass er Torjäger Paco Alcácer, der mit seinem zehnter Jokertor in der 81. Minute für einen Bundesligarekord sorgte, und Jadon Sancho erst nach dem 0:2 nach einer guten Stunde brachte, wollte er nicht näher kommentieren. Dieses Duo brachte frischen Wind bei einer bis dahin leblosen und müden Borussia.

Im Gegensatz zu seinen Profis und auch Kehl blickt Favre dem letzten Spiel vor der Winterpause bei seinem alten Arbeitgeber sorgenvoll entgegen. Denn neben dem Ausfall von Dan-Axel Zagadou muss der BVB aller Voraussicht nach auch auf die beiden Abwehrspieler Abdou Diallo und Manuel Akanji verzichten, die sich in Düsseldorf verletzten. "Wir müssen abwarten, wer am Freitag in der Innenverteidigung spielen kann", sagte der BVB-Coach mit ernster Miene.

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