26.12.2018 10:21 Uhr

Joachim Löw will "Ruhe vom Fußball"

Joachim Löw hat mit Deutschland die EM-Qualifikation vor der Brust
Joachim Löw hat mit Deutschland die EM-Qualifikation vor der Brust

Nach einem schlimmen Jahr mit vielen heftigen Rückschlägen schaltete Bundestrainer Joachim Löw an den Weihnachtstagen ab. 2019 wird für ihn und die Nationalmannschaft wegweisend.

Joachim Löw gönnte sich an den Weihnachtstagen vor allem eines: "Ruhe vom Fußball", wie der Bundestrainer versicherte. Nach einem schlimmen Jahr mit vielen Nackenschlägen genoss der 58-Jährige die besinnliche Zeit zu Hause. Doch mit der Ruhe ist es für Löw schon bald wieder vorbei. Denn nach dem WM-Debakel und dem Abstieg in der Nations League ist das Länderspieljahr 2019 für die Nationalmannschaft richtungweisend.

Reinhard Grindel hat seinen Wunschzettel für die kommenden Monate schon vor Weihnachten bei Löw hinterlegt. "Ich wünsche mir vor allen Dingen einen Umbruch, der zwar den einen oder anderen erfahrenen Spieler weiter berücksichtigt, den wir als Gerüst brauchen, aber konsequent auf die jüngeren Kräfte setzt, die die Zukunft in der Nationalmannschaft darstellen", sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes dem "SID".

Löw soll seine Verjüngungskur auch während der Qualifikation für die EM 2020 ab Ende März fortsetzen. Grindel erwartet in den Begegnungen mit den Niederlanden, Nordirland, Weißrussland und Estland "eine attraktive, offensiv ausgerichtete Spielweise" mit dem Ziel, "an einer Mannschaft zu arbeiten, die bei der EM 2020 und bei der WM 2022 um den Titel mitspielen kann", wie er betonte.

Die jungen Wilden sollen Deutschland nach vorn führen

Löw soll der Architekt sein. Sein wichtigster Vorsatz nach einem historisch schwachen Länderspieljahr lautet: "Die Mannschaft wieder besser zu machen als sie es 2018 war." Die Auftritte zum Jahresabschluss gegen Russland (3:0) und die Niederlande (2:2) dienen als Mutmacher. Die jungen Wilden um Leroy Sané, Timo Werner, Serge Gnabry und Kai Havertz betrieben dabei reichlich Eigenwerbung. "Die Zusammensetzung führt zu einer neuen Dynamik in der Mannschaft, von der alle profitieren", schrieb Manuel Neuer bei "dfb.de" und kam zu der Feststellung: "Die Tendenz stimmt."

Der Kapitän hat einen "neuen Spirit in der Mannschaft" bemerkt, "aber auch neuen Speed und Spielwitz". Dies seien "gute Zutaten für eine erfolgreiche Zukunft". Diese beginnt mit einem Länderspiel am 20. März in Wolfsburg gegen Serbien. Vier Tage später folgt das wohl schwerste EM-Qualifikationsspiel in den Niederlanden.

Neben der Teilnahme an der paneuropäischen Endrunde geht es für Neuer und Co. auch darum, verlorene Sympathien bei den Anhängern zurückzugewinnen. "Als Nationalmannschaft haben wir viel Kredit verloren. Die Zurückhaltung der Fans bei den Spielen gegen Russland und die Niederlande hat dies sehr deutlich gezeigt", sagte Neuer, der jedoch optimistisch nach vorne blickt: "Ich bin mir sicher, dass wir uns aus diesem Tal befreien. Die Begeisterung in der Mannschaft ist riesig, und wir werden alles dafür tun, dass die Begeisterung um die Mannschaft auch wieder riesig wird."

Löw will dafür den eingeschlagenen Weg fortsetzen. "Der Umbruch ist im Gange", sagte der Bundestrainer zuletzt im "ZDF-Sportstudio". Übers Knie brechen will Löw aber nichts, die Weltmeister von 2014 hat er noch nicht ganz abgeschrieben: "Ich plane mit allen, die gut sind." Für die von Grindel geforderte Titelreife brauche es "einen guten Mix".

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten