01.01.2019 19:02 Uhr

Tim Wiese zählt Werder Bremen an

Sieht beim SV Werder viel Luft nach oben: Tim Wiese
Sieht beim SV Werder viel Luft nach oben: Tim Wiese

266 Mal stand Tim Wiese für den Fußball-Bundesligisten Werder Bremen zwischen den Pfosten. Der mittlerweile 37 Jahre alte ehemalige Nationaltorhüter galt bei den Hanseaten als Mann klarer Worte. Einer, der den Mund aufmacht, wenn es nicht läuft. Bis heute verfolgt der Ex-Profi das Geschehen bei seinem früheren Verein genau.

Begeistert ist Wiese von den Auftritten der Bremer in der laufenden Saison nicht. Die Grün-Weißen überwintern mit 22 Punkten auf Rang zehn - für den Kult-Keeper viel zu wenig.

"Werder ist Zehnter, spricht aber von Europa. Dieses Ziel ist übertrieben, völliger Schwachsinn", polterte Wiese im Gespräch mit der "Bild": "Zwischen Platz 9 und 13 sehe ich Werder vom Potenzial her. Da stehen sie jetzt. So gesehen, erfüllen sie ihr Soll."

Am durchwachsenen Abschneiden seien auch die ständigen Umstellungen von Coach Florian Kohfeldt schuld, so "The Machine": "Ich denke oft, weniger Experimente, aber mehr Besinnung auf die Grundtugenden des Spiels wie Leidenschaft, würde Werder gut tun."

Die Tendenz der letzten Monate findet er alarmierend: "Ich habe das Gefühl, dass Werder gerade in einen Trott gerät. So wie bei Skripnik und Nouri. Das Ende kennen wir ja."

Hintergrund: Mit Kohfeldt hatten die Norddeutschen im Herbst 2017 zum dritten Mal nach Viktor Skripnik (2014) und Alexander Nouri (2016) einen U23-Trainer zu den Profis befördert. Kohfeldts Vorgänger waren jeweils stark gestartet, in der Folge jedoch in Krisen geraten und schließlich entlassen worden.

Wiese über Rekordmann Klaassen: "Spielerisch muss da mehr kommen"

Für Wiese hat der Abwärtstrend beim SVW, der aus den letzten neun Partien vor der Winterpause nur fünf Punkte holte, auch mit den Spielern zu tun.

Exemplarisch nannte der 37-Jährige Bremens Rekordeinkauf Davy Klaassen. "Er hat kämpferisch überzeugt, spielerisch muss da aber noch mehr kommen. Er hat schließlich 15 Millionen gekostet", mahnte Wiese. Generell fehle es dem Team "an Qualität im Torabschluss".

Doch der sechsmalige deutsche Nationalspieler sah in den vergangenen Monaten auch Positives.

"Maxi Eggestein hat sich gut entwickelt. Aus einem Talent ist ein gestandener Bundesliga-Spieler geworden. Macht er so weiter, hat er das Zeug für die Nationalelf", lobte Wiese, schränkte allerdings ein, dass "dazu heute eh nicht mehr viel gehört".

Die Bremer starten am 19. Januar mit einem Auswärtsspiel bei Kellerkind Hannover 96 in die Rückrunde.

 

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