Meisterrennen, Abstiegskampf, neue Gesichter: Vor dem Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga beleuchtet der "SID" in Schlaglichtern die spannenden Themen der kommenden Monate.

1. Die Jagd auf den BVB ist eröffnet

Täterätä! Bayern München bläst wild entschlossen zur Attacke, die Meisterschaft ist trotz aller Widrigkeiten das erklärte Ziel. Um noch einmal in Reichweite der Schale zu kommen, muss das Team von Trainer Niko Kovac insgesamt geschlossener, konstanter und inspirierter auftreten. Nur dann können die Münchner dem großen Konkurrenten Borussia Dortmund noch einmal gefährlich werden.

Das Team von Lucien Favre thront mit sechs Punkten Vorsprung an der Spitze, es gilt die Dominanz auch in der heißen Phase der Saison zu bestätigen. Nicht leicht, angesichts des immer größeren Drucks in Liga, Pokal und Champions League. Das Meisterrennen verspricht Spannung wie seit Jahren nicht mehr.

2. Gedränge an den Fleischtöpfen

Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig wollen mit aller Macht erfolgreich ihre Champions-League-Plätze verteidigen und haben in dem Rennen auch die besten Karten. Die Tickets für die Europa League dürften bis spät in die Saison umkämpft sein. Der VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt besetzen bislang die Ränge fünf und sechs, Julian Nagelsmann strebt in seinem letzten Halbjahr bei der TSG Hoffenheim aber nach vorne. Bayer Leverkusen hofft auf Impulse des neuen Trainers Peter Bosz. Auch Hertha BSC und Werder Bremen wollen mitmischen.

3. Hoffnung im Keller?

Wer glaubt im Abstiegskampf noch an den 1. FC Nürnberg und Hannover 96? Nicht viele. Der Eindruck des FCN in der Wintervorbereitung machte den Fans kaum Mut, Trainer Michael Köllner wirkt zunehmend ratlos. Neue Spieler hat er auch keine bekommen. 96-Coach Andre Breitenreiter ist auch nicht glücklich, er hätte neben den Leihgaben Kevin Akpoguma (TSG Hoffenheim) und Nicolai Müller (Eintracht Frankfurt) gerne weitere Hoffnungsträger begrüßt.

Es muss schon viel passen, damit einer der beiden Klubs noch den VfB Stuttgart auf Relegationsplatz 16 oder sogar den FC Augsburg (15.), Fortuna Düsseldorf (14.) oder Schalke 04 (13.) einholt. Die Fortuna präsentierte sich in der Causa Funkel zwar auch abstiegsreif, immerhin korrigierten Klub und Trainer aber mit der Vertragsverlängerung das schwache Bild.

4. Jung, schnell, teuer!

Gerade erwachsen, höchst athletisch und technisch stark - das ist weiter das Anforderungsprofil der Spitzenklubs. Keine der drei bisherigen Topverpflichtungen des Winters ist älter als 20 Jahre. Alphonso Davies (10 Millionen Euro) soll Bayern München erfrischen, Borussia Dortmund investiert mit Leonardo Balerdi (16 Millionen) in die Zukunft, RB Leipzig klotzt mit Amadou Haidara (15 Millionen). Rund 46 Millionen Euro haben die Bundesliga-Klubs bislang im Winter investiert - und liegen damit zwei Wochen vor dem Ende der Transferperiode noch deutlich unter dem Wert des Vorjahres (75 Millionen).

5. Wer wackelt?

Die Winterpause bot die Chance zum Nachjustieren - nun gilt es für die Trainer. Neben Köllner und Breitenreiter steht auch Schalkes Domenico Tedesco nach einer desolaten Hinrunde unter Beobachtung. Beim VfB Stuttgart braucht Sportchef Michael Reschke bessere Ergebnisse. Sitzen seine Transfers nicht, droht neben dem Abstieg auch Reschkes Ende im Schwabenland.

6. Der nächste Anlauf

Nun soll er endlich funktionieren, der Videobeweis, so ganz richtig. In der Hinrunde hatte der Einsatz bzw. das Stummbleiben der Videorichter immer wieder für Ärger gesorgt. Der DFB-Verantwortliche Jochen Drees zeigte sich aber nicht unzufrieden und will in der Rückrunde eine noch bessere Kommunikation zwischen Schiedsrichtern und Video-Assistenten sehen. Heiße Diskussionen nach kniffligen Entscheidungen, z.B. beim Thema Handspiel, wird es aber sicher weiter geben.