18.01.2019 21:15 Uhr

Meinung: "Bayern wird deutscher Meister"

Wird der FC Bayern deutscher Meister?
Wird der FC Bayern deutscher Meister?

Mit der Partie 1899 Hoffenheim gegen den FC Bayern München startet die Bundesliga am Freitag in die Rückrunde. Bevor der Ball wieder rollt, blickt die wfb.de-Redaktion voraus und kommentiert sechs provokante Thesen zum Fußball-Jahr 2019.

In Teil I des Meinungspanels geht es um das Titelrennen zwischen FC Bayern und Borussia Dortmund, eine mögliche Entlassung von Trainer Domenico Tedesco beim FC Schalke 04 sowie die Titelchancen von Eintracht Frankfurt in der Europa League.

These 1: Der FC Bayern wird mit deutlichem Vorsprung vor dem BVB deutscher Meister

Lars Plantholt: Klar, und Marco Reus serviert demnächst am Borsigplatz Pommes Blattgold.

Nils Marlow: Deutlicher Vorsprung? Zahnlos, chancenlos, titellos! Diese Bayern-Mannschaft hat nach sechs Jahren Dauererfolg ihren Zenit überschritten und darf diesmal nicht mal in Berlin noch einen kleinen Piccolo aufmachen.

Christian Schenzel: Der FC Bayern hat in diesem Jahr nicht annähernd die Qualität, um Meister zu werden. Dass Niko Kovac und Co. den Rumpelfußball in der Hinrunde konsequent schöngeredet haben, ist ein schlechtes Zeichen. Es ist erschreckend, wie weit das Team hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Die Unruhe hinter den Kulissen wird in der Rückrunde sicher nicht abebben.

Tom Kühner: Das sehe ich auch so. Das Sechs-Punkte-Polster der Dortmunder reicht. Denn den ersten Dämpfer kassieren die mit Kampfansagen um sich werfenden Münchner schon zum Auftakt der Rückrunde in Hoffenheim. Der BVB bricht nicht ein und wird ungefährdet am vorletzten Spieltag Meister.

Mats-Yannick Roth: Da würde ich den Kollegen widersprechen. Die Partien, die der BVB in der Hinrunde knapp und zum Teil mit Glück gewann - zum Beispiel gegen Frankfurt, Augsburg oder Wolfsburg - wird Dortmund in der Rückrunde nicht mehr für sich entscheiden. Auch die Super-Quote von Paco Alcácer mit zwölf Toren in 503 Bundesligaminuten wird deutlich nachlassen. Der FC Bayern hingegen hat seine Sicherheit längst wiedergefunden und dreht in der Rückrunde weiter auf. Am 33. Spieltag sichert sich der Rekordmeister bei RB Leipzig den Titel - mit vier Punkten Vorsprung.

Florian Pütz: Ich bleibe ebenfalls bei meinem Tipp: Der FC Bayern wird deutscher Meister. Nach der teilweise verkorksten Hinrunde haben die Münchner Blut geleckt und sind heiß auf ein echtes Rennen um die Meisterschaft. In der Königsklasse werden die Bayern früh scheitern, können sich danach auf die Liga konzentrieren und holen den Titel – mit ein paar Punkten Vorsprung.

These 2: Schalke 04 entlässt Domenico Tedesco im Laufe der Rückrunde

Christian Schenzel: Ja! Die halbe Mannschaft rauszuwerfen, wäre die Idealllösung, nur geht das leider nicht. Am Ende muss Tedesco den Kopf hinhalten. Mich würde es nicht wundern, wenn er schon gegen Manchester City nicht mehr auf der Bank sitzt. Schalkes erste Gegner in der Rückrunde sind Wolfsburg, Hertha, Gladbach und Bayern. Vier Niederlagen und Schalke muss die Reißleine ziehen.

Tom Kühner: Da stimme ich meinem Vorredner zu. Spätestens Naldos Wintertransfer nach Monaco machte deutlich: Tedesco setzt in der Krisensituation auf die falschen Spieler. Dass Leistungsträger der vergangenen Saison nicht mehr ihr Potenzial abrufen, beziehungsweise nur noch zweite Wahl sind, hängt unweigerlich mit dem Trainer zusammen. Da Königsblau auch in der Rückrunde den gleichen Anti-Fußball spielt wie zuvor, bliebt den Verantwortlichen keine andere Wahl, als Tedesco zu entlassen.

Nils Marlow: Peter Neururer sitzt wahrscheinlich schon ungeduldig vor dem Telefon und hofft auf seine letzte Chance, doch noch einmal die Knappen trainieren zu dürfen. Denn Schalke verpasst dieses Jahr deutlich die europäischen Plätze. Die Fans werden nach den Leckerbissen gegen Manchester City in der Champions League eine Zeit lang höchstens in Testspielen mal internationale Leckerbissen serviert bekommen. Tedesco ist spätestens am Saisonende weg - und Heidel geht gleich mit!

Mats-Yannick Roth: Sehe ich auch so. Allen Durchhalteparolen zum Trotz: Die uninspirierte und teils destruktive Spielweise der Schalker wird sich auch in der Rückserie nicht ändern. Tedesco ist nach Hinrundenplatz 13 ohnehin schwer angezählt, darf aber noch bis zum Saisonende durch die Liga stolpern. Danach war's das aber für ihn auf Schalke.

Lars Plantholt: Eben, die Entlassung erfolgt natürlich erst zum Saisonende. Da hat sich zuletzt auf Schalke ja eine gewisse Tradition etabliert. Vorher können die Knappen immerhin den elektrisierenden Dreikampf mit Werder und Freiburg um Platz zehn für sich entscheiden. Glück auf!

Florian Pütz: Ich sehe das ganz anders als die Kollegen. Auf Schalke sind die Menschen leidensfähig. Deswegen hält Manager Christian Heidel an Tedesco fest. Ich glaube, dass sich das lohnen wird. Tedesco reißt das Ruder in der Rückrunde halbwegs herum. Für Europa reicht's allerdings trotzdem knapp nicht.

These 3: Eintracht Frankfurt gewinnt die Europa League

Florian Pütz: Asche auf mein Haupt. Ich hatte vor der Saison darauf gesetzt, dass Adi Hütter als erster Bundesliga-Trainer seinen Hut nehmen muss. Stattdessen macht die Eintracht da weiter, wo sie in der vergangenen Spielzeit aufgehört hat. Deswegen würde mich der Europa-League-Titel nicht überraschen.

Mats-Yannick Roth: Ich glaube an das "Wunder". Wahnsinn, wie sich die Eintracht durch die Gruppenphase ballerte! Alleine die vier Siege gegen Rom und Marseille sorgten für großes Selbstvertrauen in der K.o.-Phase. Die weiteren Titelaspiranten wie der FC Chelsea, der FC Arsenal oder der FC Sevilla haben in dieser Saison schon Federn gelassen, sodass auch diese Schwergewichte für Frankfurt zu packen sind.

Christian Schenzel: Keine Chance. Eine Mannschaft ohne internationale Erfahrung, die auch noch in der Bundesliga für jeden einzelnen Punkt hart arbeiten muss und nicht besonders tief besetzt ist, wird diesen Wettbewerb nicht gewinnen. Für Donezk reicht es vielleicht noch, spätestens gegen Chelsea, Arsenal, Sevilla oder Neapel ist aber Endstation.

Nils Marlow: Wie zuletzt Dortmund, Leipzig und Schalke wird Eintracht Frankfurt auch mindestens das Viertelfinale erreichen. Doch leider bleibt die Europa League das Trostpflaster für die Großen in Europa. Eines der Teams aus Sevilla, London oder Neapel holt am Ende den Cup.

Tom Kühner: So furios die Eintracht durch die Gruppenphase der Europa League spazierte, so krachend wird auch das Aus im Sechzehntelfinale. Gegen die mit Brasilianern gespickte Mannschaft aus Donezk zieht Frankfurt den Kürzeren. Zudem könnte mit erneuten Fan-Randale beim Auswärtsspiel ein mehr als fader Beigeschmack bleiben.

Lars Plantholt: Das sehe ich komplett anders. Wer will Frankfurt denn aufhalten? Donetsk? Chelsea? Sevilla? Inter? Ein Vierteljahrhundert nach Euro-Eddy werden wir die Geburt des Euro-Adi erleben.

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