Lothar Matthäus hat sich zur Ausbootung von Ralf Fährmann beim FC Schalke 04 geäußert. Der Keeper war vor dem Rückrundenstart von Domenico Tedesco zur Nummer zwei degradiert worden. Damit sei der Trainer ein großes Wagnis eingegangen, so der Rekordnationalspieler. 

"Bei Schalke 04 ist es Mode geworden, Gesichter des Klubs auszusortieren. Höwedes, Naldo und nun wurde mit Ralf Fährmann der zweite Kapitän rasiert. Das ist ein Spiel mit dem Feuer", erklärte Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne.

Mit der Verbannung von Fährmann auf die Bank und dem Wechsel hin zu Alexander Nübel sei Tedesco "All in gegangen", so der 57-Jährige.

"Ob das nachhaltig die richtige Entscheidung war, werden die nächsten Spiele zeigen", schrieb der Rekordnationalspieler weiter. Nübel habe gut gespielt und zwei Mal "exzellent pariert". Er sei damit maßgeblich am 2:1-Sieg gegen den VfL Wolfsburg beteiligt gewesen. "Wäre dies allerdings schiefgegangen, wäre Tedesco heute möglicherweise nicht mehr Trainer von Schalke 04", bilanzierte Matthäus.

Der Coach hatte noch am Samstag eingeräumt, dass seine Entscheidung mit allen Verantwortlichen im Klub emotional diskutiert wurde.

"Allein dies zeigt die Tragweite dieser Entscheidung. Es waren mit Sicherheit nicht alle einverstanden und es hätte Tedescos Aus bedeuten können, wenn Nübel eine Niederlage verantwortet hätte", ist sich Matthäus sicher.

Die Situation um Nübel und Fährmann erinnere ihn an 2006, als sich Mirko Slomka für Manuel Neuer und gegen Frank Rost im Schalker Tor entschied. "Wer weiß, vielleicht ist das der Beginn einer großartigen Torhüter-Karriere", blickte der 57-Jährige nach vorn.