Eigentlich müsste beim aktuellen Tabellenführer der Fußball-Bundesliga nach dem klaren 5:1-Sieg gegen Hannover 96 heile Welt herrschen. Doch den Fans des BVB stößt die schlechte Stimmung im ausverkauften Signal Iduna Park auf.

"Ja, das Wetter war mies. Ja, es war 'nur' Hannover und somit ein Gegner, gegen den man unbedingt gewinnen musste. Aber trotzdem kann es doch nicht sein, dass ein Großteil der anwesenden Fans das Spiel in völligen Schweigen verfolgt", klagte das BVB-Fanzine "schwatzgelb.de" nach dem Heimsieg gegen die Niedersachsen.

Obwohl die Borussia eine überaus erfolgreiche Saison spielt, herrsche keine Begeisterung auf den Tribünen. "Wo bitte ist die Meisterschaftseuphorie und das Feuer bei unseren Heimspielen hin verschwunden?"

Demnach schaue sich der Großteil der Zuschauer lediglich das Spiel an und warte auf das Tor, "um dann endlich das Pipi-Langstrumpf-Lied singen und dabei hüpfen zu können. Aber so funktioniert das nicht", so die Kritik von "schwatzgelb.de".

Pfiffe gegen Schmelzer sorgen für Unmut

Wenn die schwarz-gelben Fans am Ende der Saison mit ihrer Mannschaft den Gewinn der Meisterschale feiern wollen, brauche man "das volle Programm". Dazu gehöre "auch eine Tribüne, die präsent ist und der Mannschaft in Phasen, in der es vielleicht nicht so gut läuft, den notwendigen Schwung verpasst".

Kritisch werden zudem die Pfiffe von Teilen der Anhänger beäugt, die sich wohl gegen Marcel Schmelzer richteten, als dieser in der 70. Minute für Lukasz Piszczek das Feld betrat. "Ganz besonders widerlich sind allerdings diese dummen Arschlöcher, die beim Stande von 4:0 nichts besseres zu tun haben, als die Einwechselung von Marcel Schmelzer mit lauten Pfiffen zu quittieren", so die deutlichen Worte.

Unterdessen hatte die Dortmunder Südtribüne die Partie genutzt, sich für die 50+1-Regel auszusprechen. "50+1 bleibt! Ohne Wenn und Aber!", stand auf einem großen Banner, das sich vor allem gegen Hannover-Präsident Martin Kind richtete, der diese Regel abschaffen will.

Andere Fans protestierten gegen Antisemitismus. "Ihr Schicksal - unsere Mahnung. Nie Wieder", hieß es auf einem Transparent.