28.01.2019 13:03 Uhr

Wöber kann "schnell zur Stammkraft werden"

Max Wöber ist spätestens nach seinem erfolgreichen Debüt beim FC Sevilla angekommen. © Sevilla FC
Max Wöber ist spätestens nach seinem erfolgreichen Debüt beim FC Sevilla angekommen. © Sevilla FC

Mit seinem Transfer zum FC Sevilla erfüllte sich für Maximilian Wöber der Traum vom Wechsel in eine der besten Ligen der Welt. "Marca"-Korrespondent Alberto Fernández gibt auf weltfussball Einblick in Wöbers neuen Klub, schätzt dessen Chancen im Konzept von Trainer Pablo Machín ein und sieht eine Parallele zu Clément Lenglet.

Eineinhalb Wochen musste sich Maximilian Wöber nach seinem Wechsel nach Spanien gedulden, ehe er am Samstag ein rundum gelungenes Debüt für den FC Sevilla feierte. Beim 5:0 gegen Mittelständler Levante spielte der Wiener in der Dreier- beziehungsweise Fünferkette von Trainer Pablo Machín als linker Innenverteidiger durch.

Im Kader der Andalusier fanden sich zwar schon vor der Verpflichtung Wöbers fünf Mann für das Abwehrzentrum, dennoch bestand auf der Position Handlungsbedarf, wie Alberto Fernández Lorenzo, der für Spaniens auflagenstärkste Sportzeitung "Marca" über den FC Sevilla berichtet, gegenüber weltfussball erklärt: "Sie brauchten einen Linksfuß, der gut von hinten herausspielen kann und stark in der Luft ist. All diese Eigenschaften hat man in Wöber gefunden. Ein sehr durchdachter Transfer."

Für den spanischen Kollegen ist der ÖFB-Teamspieler sowohl eine Verstärkung auf kurze Sicht als auch eine Investition in die Zukunft. "Die ersten Monate kann er als Eingewöhnungsphase nutzen, ohne der Verantwortung, immer spielen zu müssen. Aber als einziger Linker unter den Innenverteidigern kann er, bei entsprechenden Leistungen, auch schnell zur Stammkraft werden."

Wöber profitiert vom Sevilla-System

Unter Trainer Machín, der im Sommer aus Girona geholt wurde, liegt Sevilla wieder auf Champions-League-Kurs, hat nach Tabellenführer FC Barcelona die zweitmeisten Tore in der Liga geschossen. Defensiv kehrte mit dem 5-3-2-System des 43-Jährigen aus der nordspanischen Kleinstadt Soria endlich wieder Stabilität in die Mannschaft ein. Hatte Sevilla vergangene Saison noch 1,5 Gegentore pro Spiel kassiert, konnte dieser Wert in der aktuellen Spielzeit auf durchschnittlich eines reduziert werden.

Die Fünferkette steht für Machín nicht zur Diskussion, das System zog er auch während seiner vier Jahre beim FC Girona konsequent durch. "Das ist die Basis seiner Spielanlage, weshalb Wöber auch seine Chancen bekommen wird. Außerdem ist nicht ausgeschlossen, dass er auch auf der linken Flanke spielen könnte", sagt Fernández.

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Gesetzt ist im Abwehrzentrum der 26-jährige Sergi Gómez, der zu Saisonbeginn von Celta de Vigo kam und in der Barça-Nachwuchsakademie "La Masía" ausgebildet wurde. Ebenfalls zum Stamm gehört Simon Kjær (29), der Däne gilt allerdings als verletzungsanfällig. In Person des 30-jährigen Portugiesen Daniel Carriço ist Sevillas Ersatzkapitän einer von Wöbers Positionskonkurrenten, den argentinischen Routinier Gabriel Mercado (31) sollte er hinausspielen können. Das franzöisische Talent Joris Gnagnon (21) hat bisher maximal eine Nebenrolle gespielt.

Auf den Spuren von Lenglet?

Obwohl Wöber in den letzen eineinhalb Jahren 39 Pflichtspiele für Ajax Amsterdam bestritt, sehen ihn die heißblütigen Sevilla-Fans als "klassische Entdeckung" ihres Vereins. Mit seinen 20 Jahren ist der Wiener der Jüngste im Kader und damit auch längst noch nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt. Fernández denkt dabei an einen anderen Innenverteidiger, der vor zwei Jahren nach Sevilla kam. Clément Lenglet war als No-Name aus Nancy geholt worden und wurde vergangenen Sommer für 36 Millionen Euro an den FC Barcelona verkauft.

"Wenn es bei Wöber ähnlich läuft und ein Großer will ihn haben, ...", überlegt Fernández. "Sevilla setzt auf die Jugend, hält seine Spieler aber nicht fest. Wenn er sich auf seine Karriere fokussiert und immer daran arbeitet, besser zu werden, ist er zum perfekten Sprungbrett gekommen, um einer der großen Innenverteidiger der Zukunft zu werden."

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Mit einem der Größten der Fußballgeschichte überhaupt könnte sich Wöber schon am Mittwochabend messen, wenn Sevilla im Viertelfinal-Rückspiel der Copa del Rey beim FC Barcelona im Camp Nou gastiert. Nach Sevillas 2:0-Sieg im Hinspiel steht Barça unter Druck, weshalb Superstar Lionel Messi diesmal wohl - im Gegensatz zur Vorwoche - mit von der Partie sein wird.

David Mayr

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