08.02.2019 11:32 Uhr

Mainz-Knipser Mateta: Vom Banlieue auf die große Bühne

Jean-Philippe Mateta hat den Durchbruch in der Bundesliga geschafft
Jean-Philippe Mateta hat den Durchbruch in der Bundesliga geschafft

Der Mainzer Torjäger Jean-Philippe Mateta kämpfte sich aus einem der härtesten Viertel Frankreichs bis in die Fußball-Bundesliga.

Selbst die Partys nur vier Stockwerke tiefer mied Mateta - schließlich sollte nichts den großen Traum gefährden. "Entweder ich werde Profi, oder ich gehe unter", sagte der 21-Jährige vom FSV Mainz 05 rückblickend über die beiden Wege, die ihm im Jugendalter zur Auswahl standen.

Der Franzose wuchs in Sevran auf, einem berüchtigten Banlieue (zu deutsch: Vorort) von Paris - mehr oder weniger gefährliche Ablenkungen gab es überall.

Doch Mateta ging jeden Tag früh ins Bett, anstatt mit seinen Kumpels "am Block" zu hängen: "Es wäre unmöglich gewesen, nach Hause zu kommen und meinem Vater zu sagen: Papa, ich höre auf...", erklärte Mateta im Magazin "11Freunde" weiter.

"Ich war froh, dass mich ein professioneller Klub überhaupt wollte"

Mit 17 Jahren wechselte Mateta zur U19 des französischen Drittligisten LB Chateauroux. Erst einmal, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. "Ich war froh, dass mich ein professioneller Klub überhaupt wollte", erinnerte sich der bullige Stürmer.

Zwei Jahre später bezahlte der Spitzenklub Olympique Lyon dann mehr als vier Millionen Euro für Mateta, der bei OL aber nur auf der Bank sitzen oder für die zweite Mannschaft spielen durfte. Bei der ersten Gelegenheit ließ sich der Stürmer deshalb nach Le Havre in die Ligue 2 verleihen, wo er prompt einschlug und 17 Saisontore erzielte. Offenbar kein Zufall.

"Man wird als Stürmer geboren", sagte er: "Du kommst auf die Welt und gierst nach Toren. Ich wollte schon als kleiner Knirps treffen, meine Mannschaft retten, in engen Spielen das Siegtor machen und der sein, dessen Name von den Fans gebrüllt wird."

Technisch komplettere Gegenspieler als Ansporn

Im vergangenen Sommer schlug dann Mainz zu, wo der Anfang aber schleppend vonstattenging. Er weiß ja selbst, dass es - rein fußballerisch - begnadetere Spieler gibt.

Fast immer, erzählte Mateta, sei er im Laufe seiner Karriere auf Spieler getroffen, die über "eine umfassendere Ausbildung" verfügten oder "technisch kompletter" waren. Dies aber motivierte ihn umso mehr.

"Jetzt werde ich sie erst Recht zerstören", habe er sich in diesen Momenten gesagt: "Ich hatte den größeren Hunger." Sein deutsches Vorbild ist der ehemalige Nationalspieler Mario Gomez, der technisch ebenfalls nicht unbedingt der Stärkste ist, "aber eben eine Tormaschine", sagte Mateta.

Trotz des jüngsten Formanstiegs sieht sich der Franzose selbst noch nicht in seiner "Bestform", es gehe "noch mehr". "Ich strebe nach dem maximalen Erfolg. Ich bin ein Wettkämpfer, der jede Saison, jeden Tag das beste rausholen und gewinnen will", sagte Mateta dem "kicker".

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