22.02.2019 10:46 Uhr

Heidels Rückkehr nach Mainz - schon bald für immer?

Christian Heidel steht beim FC Schalke in der Kritik
Christian Heidel steht beim FC Schalke in der Kritik

Sportvorstand Christian Heidel vom tief gefallenen deutschen Vizemeister Schalke 04 kehrt am Samstag in seine Heimat zurück. Falls die Gerüchte stimmen, ist er bald wieder öfter in Mainz anzutreffen.

Wenn er nicht mehr ansteckend ist, wird sich Christian Heidel am Samstag vor Umarmungen von alten Weggefährten kaum retten können. Die Seelenmassage bei der Rückkehr in die Heimat dürfte dem schwer angeschlagenen Sportvorstand von Schalke 04 sicher gut tun - nicht nur wegen seiner Grippe, die ihn zuletzt ans Bett gefesselt hatte. Schließlich deutet vor dem Bundesligaspiel des tief gefallenen Vizemeisters beim FSV Mainz 05 (15:30 Uhr) vieles darauf hin, dass Heidel bald wieder in seine Geburtsstadt übersiedeln kann.

Die Spekulationen um seinen vorzeitigen Abschied hatte er selbst befeuert, als er Bedingungen für die Erfüllung seines Vertrags bis 2020 stellte. Seitdem schweigt Heidel in der Öffentlichkeit - sowohl rund um das Champions-League-Achtelfinale gegen Manchester City (2:3) als auch vor dem Ligaspiel in Mainz.

Das ständige Pendeln könnte also bald ein Ende haben. Der nächste Besuch in der Heimat ist schon terminiert. Schließlich steht der Rosenmontag vor der Tür. Und den Umzug in der Fastnachts-Hochburg lässt sich der 55-Jährige eigentlich nie entgehen - auch wenn Heidel derzeit nicht in Feierstimmung ist.

Heidel mit Schalke auf Platz 14 abgestürzt

Immer zahlreicher werden die Kritiker am Schalke-Manager, der das Amt bei den Königsblauen im Jahr 2016 von Horst Heldt übernommen hat. Damals galt Heidel noch als Macher mit dem Gespür für die richtigen Trainer (Jürgen Klopp, Thomas Tuchel) und als Top-Akteur auf dem Transfermarkt mit dem Auge für die passenden Profis. Er war die treibende Kraft hinter dem Aufstieg des FSV vom zweitklassigen Provinzklub zum dauerhaften Mitglied in der Eliteklasse.

Doch diese Lorbeeren sind längst verwelkt, selbst die Vize-Meisterschaft der Königsblauen im vergangenen Jahr bewahrt Heidel nicht vor harscher Kritik. Zu krass ist der Absturz in der laufenden Saison. Nach vier Bundesligaspielen in Folge ohne Sieg ist Schalke auf Rang 14 abgestürzt. Nur 23 Punkte nach 22 Partien - so schlecht stand der Klub, dem zudem das Achtelfinal-Aus in der Champions League droht, zuletzt vor 20 Jahren da.

Heidel hat mittlerweile selbst seine Zukunft in Gelsenkirchen infrage gestellt - und damit schon die Nachfolger-Diskussion ausgelöst. Jonas Boldt, ehemaliger Sportdirektor vom Ligarivalen Bayer Leverkusen, wird heiß gehandelt. Heidel hatte im "SZ"-Interview die "notwendigen wirtschaftlichen Voraussetzungen" geforderte - nachdem er seit seinem Amtsantritt fast 160 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben hatte.

Erste Schritte "bereits unternommen"

Wegen seiner wenig erfolgreichen Transferpolitik schlägt Heidel auch im Verein Kritik entgegen. Aufsichtsratschef Clemens Tönnies dachte schon laut darüber nach, ihm einen Berater zur Seite zu stellen - davon wollte Heidel aber nichts wissen. Und so berichtete der "kicker" zuletzt, dass "erste konkretere Schritte zur Wachablösung intern bereits unternommen worden" seien.

Sollte Heidel die Papiere erhalten, wäre er frei für das Präsidentenamt bei "seinem" FSV. Die Spekulationen über eine Rückkehr in die Mainzer Wohlfühloase wies Heidel allerdings vehement zurück: "Es wird leider zu viel Unsinn erzählt und geschrieben." Über den Sinn oder Unsinn seines Verbleibs auf Schalke wird am Ende aber nicht Heidel entscheiden.

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