03.03.2019 11:23 Uhr

Alles drin bei Bayers Berg- und Talfahrt

Peter Bosz (l.) pendelt mit Bayer Leverkusen zwischen den Extremen
Peter Bosz (l.) pendelt mit Bayer Leverkusen zwischen den Extremen

Peter Bosz und Bayer Leverkusen - das lässt sich ganz gut an. Aber wohin wird die Reise des Bundesligisten gehen? Durch Europa? Oder in der nächsten Saison doch nur durch die deutschen Fußball-Stadien?

Vorstellen will sich letztere Variante bei Bayer keiner. Einer wagte sich nach dem 2:0 (1:0) gegen den SC Freiburg aus der verbalen Deckung. "Es ist nicht unmöglich, noch unter die ersten vier Mannschaften zu kommen", sagte Torwart Lúkas Hrádecký.

Stimmt. Aber dann darf sich Bayer kaum noch Ausrutscher erlauben. 39 Punkte hat Leverkusen nach 24 Spieltagen, Richtungsprognosen sind aktuell unmöglich, weil sich in diesen Tabellenregionen so viele Teams tummeln, dass am Ende alles oder nichts stehen kann und nicht zwangsweise das, was sich Bayers Sport-Geschäftsführer Rudi Völler für die Zeit der Entscheidung unter dem Strich wünscht: "Attraktiv und erfolgreich." Betonung auf dem "und".

Aktuell trifft beides zu - aber eben nicht immer. Beim 2:3 in Dortmund spielte die Bosz-Elf den Tabellenführer zeitweise schwindelig. Das 2:0 gegen Freiburg durch die Treffer von Charles Aránguiz (4. Minute) und Leon Bailey (73.) gehörte eher in die Rubrik verdienter Arbeitssieg - immerhin der fünfte Dreier in der Liga-Rückrunde.

Das mit dem Arbeitssieg wollte Kevin Volland nicht gelten lassen. "So wollen wir spielen, wir haben es uns hoch verdient", sagte der Bayer-Kapitän. Nicht belohnte Fußball-Ästhetik beim BVB, mit kontrolliertem Gebaren gegen Freiburg erfolgreich beim Punktesammeln - so darf es gern weitergehen unterm Bayer-Kreuz, mögen Bosz und seine Spieler denken und auch danach handeln.

"Ein Bierchen trinken, aber alles in Maßen"

Aber das Ganze stets im Wissen, kaum noch Negativ-Erlebnisse zulassen zu dürfen. Die Aufgaben in den verbleibenden zehn Begegnungen sind lösbar. Fünfmal auswärts, unter anderem mit Auftritten bei Gefährdeten wie Hannover, Stuttgart und Augsburg, fünfmal in der BayArena, wo noch direkte Konkurrenten wie Leipzig und Frankfurt erwartet werden: Da ist sogar die Champions League drin, aber nur, wenn alles perfekt läuft.

Freiburg-Coach Christian Streich war des Lobes voll: "Wie Leverkusen spielt, wie sie pendeln - wir haben früh gesehen, dass es schwierig wird", sagte der dienstälteste Erstligatrainer. Seine Mannschaft sei nicht in die Räume gekommen und nicht ballsicher genug gewesen: "Da hast du keine Chance."

Bosz zeigte sich happy und hielt voller Überzeugung fest, "sehr glücklich" und "sehr zufrieden" zu sein. Das war von dem 55 Jahre alten Heiko-Herrlich-Nachfolger in dieser Intensität bislang nicht häufig zu vernehmen. Und jetzt dürfen seine Profis auch Karneval feiern: "Ein Bierchen trinken, aber alles in Maßen", sagte Volland zur Bosz-Freigabe für die närrische Hoch-Zeit am Rhein.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten