05.03.2019 07:56 Uhr

Darum schafft der BVB das Wunder gegen Tottenham

Borussia Dortmund braucht gegen Tottenham Hotspur einen magischen Abend
Borussia Dortmund braucht gegen Tottenham Hotspur einen magischen Abend

Nach der 0:3-Klatsche im Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Tottenham Hotspur braucht Borussia Dortmund am Dienstagabend (21:00 Uhr) ein mittelgroßes Fußball-Wunder, um doch noch ins Viertelfinale einzuziehen. Doch der BVB geht nicht völlig chancenlos ins Spiel. Darum schafft der Revierklub noch die Wende gegen Tottenham.

  • Der BVB glaubt an sich und seine Stärken

"Jedes Spiel ist anders", erklärte Borussia Dortmunds Trainer Lucien Favre vor dem Spiel auf der Pressekonferenz mit seiner ganz eigenen Portion Optimismus. Und: "Das Hinspiel ist vorbei", das 0:3 in London vergessen. Der Schweizer hat die Hoffnung auf das Wunder von Dortmund noch lange nicht aufgegeben.

Die Hoffnung lebt auch in Kapitän Marco Reus, der sicher ist, "das Unmögliche schaffen" zu können: "Wir glauben in der gesamten Mannschaft daran." Schließlich wurden im Signal Iduna Park schon "einige Spiele absolviert, in denen Geschichte geschrieben wurde". 

Die Gedanken kreisen beim 29-Jährigen wohl über Sternstunden wie dem 3:2 im Viertelfinale gegen Malaga im April 2013 oder dem 2:0 gegen Real Madrid ein Jahr später, als beinahe ein 0:3 aus dem Hinspiel noch gedreht werden konnte.

Vielleicht dachte er dabei auch an das 3:0 im heimischen Rund gegen eben jene Spurs im Achtelfinale der Europa League im März 2016. Die Torschützen damals: Pierre-Emerick Aubameyang (30.) und Marco Reus (61., 70.).

Dass noch nicht alles verloren ist, liegt vor allem an der offensiven Qualität des BVB. "Wir wissen, dass wir Tore schießen können", so Favre weiter. Die Borussia muss mindestens drei Tore schießen und gleichzeitig den Laden hinten dicht halten, um die Verlängerung zu erreichen. Kommt Dortmund einmal ins Rollen, ist vieles möglich.

  • Die Dortmunder Heimstärke in der Champions League

Im heimischen Signal Iduna Park liest sich die Bilanz der aktuellen Champions-League-Saison mehr als vielversprechend. Zweimal hat es der BVB in drei Spielen geschafft, mindestens drei Tore zu erzielen: Gegen die AS Monaco (3:0) und Atlético Madrid (4:0) feierte der Revierklub klare Siege. 

Apropos Heimstärke: In der gesamten laufenden Saison wurde der BVB erst einmal zuhause bezwungen (DFB-Pokal gegen Werder Bremen, 2:4 i.E.). In der Bundesliga und in der Königsklasse setzte es lediglich drei Unentschieden (Hertha BSC, TSG Hoffenheim, FC Brügge).

Hinzu kommt, dass Dortmund gegen mitspielende Gegner oftmals das Heft sicher in der Hand hat. Probleme hatte Favres Mannschaft vor allem dann, wenn ein Abwehrbollwerk aufgebaut wurde. Angesichts des klaren Vorteils der Spurs ist dies kaum denkbar.

  • Tottenham ist (auch) nicht in Form

Weder in der Liga, noch im DFB- oder Europapokal lief es für Borussia Dortmund in den letzten Spielen rund. Doch auch bei den Londonern gab es seit dem klaren Sieg gegen die Borussia nur wenig Grund zum Jubeln.

Zunächst verlor Tottenham das Ligaspiel gegen Außenseiter FC Burnley mit 1:2, die nur fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz in der Premier League haben. Dann setzte es ausgerechnet im Derby gegen Chelsea eine 0:2-Niederlage.

Am vergangenen Spieltag hätte es für die Spurs noch dicker kommen können. Im Prestigeduell gegen den FC Arsenal stand Dortmunds Achtelfinal-Gegner kurz vor Schluss am Rande der dritten Niederlage in Folge. Weltmeister Hugo Lloris vereitelte allerdings einen zu arrogant geschossenen Strafstoß von Ex-Borusse Pierre-Emerick Aubameyang in der 90. Minute. Am Ende nahmen beide einen Punkt mit (1:1).

  • Im Hinspiel war nicht alles schlecht

Ein 0:3 spricht normalerweise eine klare Sprache. Das Ergebnis aus dem Hinspiel im Londoner Wembley-Stadion spiegelt aber nur die halbe Wahrheit wider.

Immerhin spielte der BVB vor allem in der ersten Halbzeit munter mit. Mit etwas mehr Durchschlagskraft im Angriff hätte die Favre-Elf durchaus in Führung gehen können. Zudem ging die Borussia stark ersatzgeschwächt ins Hinspiel.

In der Innenverteidigung fehlte mit Manuel Akanji ein absoluter Leistungsträger in der laufenden Saison. Kurzfristig musste auch Julian Weigl absagen. Schmerzlich vermisst wurde nicht zuletzt Kapitän Marco Reus, auch Angreifer Paco Alcácer war nicht einsatzbereit. Mittlerweile ist das Quartett wieder fit.

Gerrit Kleiböhmer

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