09.03.2019 10:56 Uhr

Sturm unter Druck: "Es ist Endspielcharakter da"

Stefan Hierländer (r.) will gegen Salzburg
Stefan Hierländer (r.) will gegen Salzburg "nicht vor Ehrfurcht erstarren"

Sturm Graz droht das Verpassen des oberen Playoffs und trifft an den letzten beiden Spieltagen auf Red Bull Salzburg und Austria Wien. "Sicher schaut der ein oder andere mehr auf die Tabelle als sonst", räumt Kapitän Stefan Hierländer eine erhöhte Drucksituation ein.

Sturm Graz hat die Tabelle derzeit fest im Blick. "Sicher schaut der ein oder andere mehr auf die Tabelle als sonst, es ist ein Endspielcharakter da", sagte Stefan Hierländer vor den beiden letzten Grunddurchgangsspielen der ums obere Playoff kämpfenden Grazer bei Red Bull Salzburg und gegen Austria Wien. Der Sturm-Kapitän ist kein Fan des neuen Modus in der Bundesliga.

>> Liveticker: Red Bull Salzburg gegen Sturm Graz

Zahlenspiele sind in Österreichs höchster Liga derzeit populär. Braucht Sturm sechs Punkte, um über dem Strich, der die Meister- von der Abstiegsrunde trennt, abzuschließen? Hierländer will sich daran nicht beteiligen. "In Mathe war ich nie gut", sagte der 28-Jährige im Gespräch mit der APA. Er will aber vernommen haben, dass es "auch so laufen könnte, dass ein Sieg schon reicht".

Sturm zu Gast in Salzburg: "Nicht vor Ehrfurcht erstarren"

Darauf verlassen sollte sich der Vizemeister nicht. Punkte beim Sonntags-Gastspiel bei Serienmeister Salzburg könnten entscheidend sein. Hierländer hat Salzburg mit Sturm in den vergangenen zwei Saisonen viermal gebogen, auswärts zuletzt im Oktober 2016. "Das Wichtigste ist, dass wir nicht vor Ehrfurcht erstarren, sondern versuchen, etwas mitzunehmen. Es gilt mit einer guten Leistung die anderen Faktoren wie Spielglück auf unsere Seite zu ziehen."

Körperliche Verschleißerscheinungen der Salzburger erwartet der ÖFB-Teamspieler nach deren missglückter Europa-League-Dienstreise nach Neapel (0:3) nicht. "Sie sind den Rhythmus gewohnt, das werden sie wegstecken." Wahrscheinlicher sei da eine Salzburger "Trotzreaktion".

Nach Sturms 1:1 in Mattersburg und der 0:3-Niederlage beim LASK hat Rapid bis auf einen Zähler aufgeschlossen. Die Grazer spüren den Druck. "Das hat man schon in den letzten zwei Wochen gemerkt, es ist ein anderes Feeling in der Mannschaft. Aber das bringt der Spitzensport mit sich. Ich sehe das nicht so schlimm. Wir spielen jetzt die zwei Runden und dann wird abgerechnet."

Warum Hierländer den neuen Ligabetrieb kritisch sieht

Die Schlussrechnung könnte Sturm auch als Siebenten ausweisen. Hierländer: "Dann hätten wir das Ziel, ins obere Playoff einzuziehen, verfehlt. Es wäre bitter, wenn wir das nicht erreichen, weil wir eigentlich im Winter eine gute Ausgangsposition hatten. Aber auch dann kann ich alle beruhigen: Mit dem Modus ist die Möglichkeit noch da, sich international zu qualifizieren."

Dabei steht Hierländer dem neuen Ligabetrieb eher kritisch gegenüber. "Als Spieler war ich jetzt nie der große Fan von dem Modus. Ich will keine Partei ergreifen, aber es werden dadurch ein paar Mannschaften benachteiligt. Wenn du wirklich eine gute Saison spielst und zehn Punkte Vorsprung hast, und dann wird das geteilt, ist das schon eine kleine Benachteiligung."

Andererseits sieht er ein Spannungselement für die Zuschauer. Und letztlich könnte gerade Sturm nach dem verpatzten Start ein Nutznießer der Regelung sein. Die Zeit, die man im Fußball nicht habe, ist nach einem turbulenten Transfersommer Sturms größter Gegner. "Automatismen, Hierarchien entstehen nicht von einem auf den anderen Monat. Deshalb gibt es in unserer Formkurve noch immer 'Ups and Downs'."

Hierländer: "Bin vielleicht keine Geheimwaffe, aber..."

Einen knöchernen Bänderriss im rechten Mittelfuß, der ihn seit Dezember zweieinhalb Monate plagte, hat Hierländer einigermaßen überwunden. "Es ist noch ein gewisser Schmerz da, aber das hält sich in Grenzen." Ex-Trainer singen Lobeshymnen auf seine Vielseitigkeit. "Ich versuche viel nach Gefühl in Räume zu gehen, wo ein anderer vielleicht nicht hingehen würde." Das soll auch Trainer Roman Mählich wissen. "Ich bin vielleicht keine Geheimwaffe, aber man kann mit mir Dinge einspielen, die nicht alltäglich sind."

Salzburg bestimmte vier Jahre lang seinen Alltag. Am Sonntag kommt es zum Wiedersehen mit dem Verein, für den er die meisten Spiele in seiner Profikarriere absolviert hat. Eine Handvoll alter Bekannter gibt es dort noch. "Ich glaube, der Andi Ulmer spielt noch immer dort." Hierländer freut sich auf den Trip. "Es ist immer besonders, in Salzburg zu spielen. Es ist ein super Stadion - und unsere Fans machen es dann auch zu einem stimmungsvollen Fußballspiel."

apa

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