09.03.2019 21:58 Uhr

Werner fehlt bei Leipzig der "Punch"

Timo Werner bringt seine Torgefahr zurzeit nicht zur Geltung
Timo Werner bringt seine Torgefahr zurzeit nicht zur Geltung

RB Leipzig wartet in diesem Jahr weiter auf den ersten Heimsieg - auch, weil Timo Werner gegen Augsburg unglücklich agierte. Der Angreifer ist nicht topfit, und womöglich beschäftigt ihn auch seine ungewisse Zukunft.

Timo Werner schlurfte mit gesenktem Kopf in die Kabine, der Nationalstürmer hat ohne Zweifel schon bessere Tage bei RB Leipzig erlebt. Der Torjäger a.D. war beim enttäuschenden 0:0 gegen den FC Augsburg zwar bemüht, aber fast immer glücklos. Mal versprang ihm der Ball, mal traf er die falsche Entscheidung, mal übersah er seinen Mitspieler.

Seit dem letzten Hinrundenspiel im Dezember, als die Diskussionen um seine sportliche Zukunft so richtig an Fahrt aufnahmen, hat Werner kein Bundesligator mehr erzielt. Nur Zufall?

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendwie mit seiner Vertragssituation zu tun hat", sagte Trainer Ralf Rangnick über die fehlende Topform seines Angreifers: "Es hat damit zu tun, dass er in den letzten zweieinhalb Monaten keine zwei oder drei Wochen am Stück im gesunden Zustand mittrainieren konnte."

Gegen Augsburg kehrte Werner nach einer Erkältung zurück in die Startelf - und selbst Rangnick sah noch reichlich Luft nach oben. "Das Hochschalten in den siebten Gang" habe ihm bei Werner gefehlt, sagte Rangnick, der allerdings all seinen Stürmern "den Punch und die Entschlossenheit beim Abschluss" absprach.

Leipziger beklagen Fehlen von Poulsen

Bei Werners bester Chance (40.), einem Kopfball aus fünf Metern freistehend vor dem Augsburger Tor, hatte Rangnick schon den Jubelschrei auf den Lippen. "Ich dachte eigentlich, den macht er sicher", sagte der Trainer. Doch Werner köpfte weit über das Tor. Zudem offenbarte sein Zusammenspiel mit den Teamkollegen einige Mängel.

Bemerkenswert war, wie die Leipziger Profis hinterher das Fehlen des verletzten Angreifers Yussuf Poulsen (Wadenprobleme) beklagten. "Mit seiner Wucht ist er im Strafraum eine Waffe", sagte Torhüter Peter Gulacsi, während Kapitän Willi Orban meinte: "Yussi reißt immer wieder Lücken für Timo, das ist bekannt." Ohne die Unterstützung des bulligen Dänen rieb sich Werner vergeblich auf. "Timo war erkältet, das hat nichts mit seiner Einstellung zu tun", betonte Orban.

Werner wird in den kommenden Wochen liefern müssen, um sich für die europäischen Topklubs zu empfehlen. Ein Verbleib bei RB über das Vertragsende 2020 hinaus ist zwar möglich, wahrscheinlicher ist aber ein Wechsel im kommenden Sommer für eine lukrative Ablösesumme. Noch immer gilt Bayern München als heißer Kandidat, aber auch der FC Liverpool mit Teammanager Jürgen Klopp soll starkes Interesse am ehemaligen Stuttgarter zeigen. Auch Paris St. Germain und Atlético Madrid sollen noch im Rennen sein.

Rangnick betont immer wieder, dass er von keiner Vorvereinbarung seines Spielers mit einem anderen Klub wüsste. Dies wäre zwar streng genommen eine Regelverletzung, ist in der Branche aber nicht unüblich. Die Leipziger hoffen noch immer auf einen Verbleib von Werner - und wenn nicht, soll er sie zumindest zum Abschluss noch mal in die Champions League schießen. Rangnick ist sich sicher, dass Werner bald wieder in Topform ist: "Mit jeder Woche, die er gesund bleibt, wird es besser."

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