17.03.2019 15:52 Uhr

Sammer warnt den BVB: "Das schaffst du nicht immer"

Matthias Sammer nimmt den BVB in die Pflicht
Matthias Sammer nimmt den BVB in die Pflicht

Borussia Dortmund feierte dank einer großen Moral ein 3:2 bei Hertha BSC. Berater Matthias Sammer warnte den Revierklub gegenüber "Eurosport" dennoch: Will der BVB Meister werden, müsse er dringend "Fehlerquellen minimieren".

Matthias Sammer:

... über den leicht erkrankten Kai Havertz: "Ein herausragendes Talent, schon mit einer Konstanz und Selbstverständlichkeit, das ist außergewöhnlich. Es ist immer schade, wenn solche Qualität nicht auf dem Platz ist. Auf der anderen Seite muss man dann auch wissen, wenn man sich nicht im Vollbesitz seiner Kräfte fühlt, dass es dann manchmal auch besser ist, dass man wegbleibt. Also, lieber die ranlassen, die voll im Saft stehen. Leverkusen hat eine gute Mannschaft."

... über den Satz von Sebastian Kehl zum Meisterkampf ("Es wird derjenige Meister, der es mehr will"): "Was soll ich dazu sagen? Das ist eine Grundvoraussetzung. Aber wenn du auf Top-Level dann nicht auch über Qualität, individual taktische Konstellationen, Spielideen, auch der Trainer spielt eine Rolle, sprichst - also das ist schon sehr komplex, wenn du oben stehen willst."

... über die gestrige Leistung von Borussia Dortmund: "Wenn du die ersten beiden Gegentore anschaust, da wirst du ja wahnsinnig. Es geht gar nicht so sehr um die Hand, aber wer lässt sich freiwillig gern in die Schnauze schießen? Das ist gar keine Frage, dass du da irgendwo reagierst. Es hat nichts mit Schutzhand zu tun, sondern das ist ein menschlicher Reflex. Deswegen wird ein Fußballer immer anders argumentieren, als wir es festgestellt haben. Die Entstehung zu diesem Elfmeter muss besprochen werden, wenn du da nur begleitest und mitläufst, dann hast du am Ende so eine Situation. Wenn die Dortmunder dann mit ihrer Euphorie Fußball spielen, kann so ein Spiel auch weg sein. Das müssen sie einfach lernen und begreifen. Auf Top-Level brauchst du eine Minimierung dieser Fehlerquellen. Wenn du dann wirklich Meister werden willst, schaffst du das sonst nicht. Gute Moral und Respekt so ein Spiel auch noch zu drehen, aber das schaffst du nicht immer."

... über die Qualität des deutschen Fußballs: "Es ist immer eine Frage des Anspruchs und in Deutschland ist der hoch. Das ist auch gut so. Wir müssen für uns wieder einen guten Mittelweg finden. Du kannst auch nicht immer alles erklären. Gestern der Elfmeter bei Borussia Dortmund: Eine erfahrene Mannschaft wäre auf den Schiedsrichter losgegangen als hätte es keinen Morgen gegeben. Das ist so ein kleiner Punkt von einer Summe von vielen: Die Nachwuchsarbeit ist zu trennen, die Bundesliga ist zu trennen, die Nationalmannschaft ist zu trennen."

... über Maximilian Eggestein und zur Frage, ob er zu einem anderen Verein wechseln sollte: "Erst einmal muss man den Bremern ein Kompliment machen. Es ist ja nicht nur er, auch sein Bruder, die eine stetigen Entwicklung nehmen. Bei Maximilian hat man mal geschaut und gesagt, er war schon mal frischer oder gedanklich ein bisschen schneller, aber das spielt bei Bremen keine Rolle, weil er in jedem Spiel trotzdem in der Lage ist, ein Zeichen zu setzen. Das kann man eigentlich nur selber fühlen, wenn man in der Situation ist. Was tut mir noch gut, was sind meine eigenen Ansprüche, bleibe ich da oder gehe ich den nächsten Schritt? Deswegen gibt es da in meinem Augen keine goldene Lösung."

... über Max Kruse: "Er ist unglaublich spielintelligent, er hat ein Näschen für Räume, wie ein kleines Trüffelschwein, und er ist für den Gegner immer schwer zu greifen."

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