22.03.2019 08:17 Uhr

ÖFB-Kicker werfen nicht gleich die Flinte ins Korn

Julian Baumgartlinger und Marko Arnautović bleiben optimistisch
Julian Baumgartlinger und Marko Arnautović bleiben optimistisch

Österreichs Nationalspieler sehen nach dem Fehlstart in die EM-Qualifikation bei weitem nicht alles schlecht. Die beim 0:1 am Donnerstag gegen Gruppenfavorit Polen gezeigte Leistung gibt ihnen Anlass zur Hoffnung. Die Wiedergutmachung für die Heimniederlage zum Auftakt soll bereits am Sonntag im zweiten Gruppenspiel in Israel gelingen.

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"Ich vertraue meiner Mannschaft. Keiner von denen muss irgendwie den Kopf hängen lassen", betonte Offensivstar Marko Arnautović. Es sei auch seine Aufgabe, seine Teamkollegen nach dem Rückschlag wieder aufzubauen. "Sie müssen sich überhaupt nicht verstecken. Die können stolz sein auf die Leistung - nicht auf das Ergebnis, auf die Leistung."

Bringe man ähnliche Qualitäten auch in Haifa auf den Platz, könne man dort drei Punkte holen. "Und dann bin ich mir auch sicher, dass es eine positive Qualifikation wird", sagte Arnautović. "Wir können mit breiter Brust nach Israel gehen." In der Gruppe sei nach wie vor alles offen. "Wir haben null Punkte, es ist noch gar nichts passiert."

Die Polen agierten in Wien lange Zeit abwartend. "Es tut gut, dass eine Mannschaft wie Polen so einen großen Respekt vor uns zeigt", meinte Arnautović. Im Gegensatz zum ÖFB-Team verwertete die Nummer 20 der Welt aber eine Standardsituation. Arnautović: "So sauer war ich noch nie in meinem Leben, dass man so ein gutes Spiel absolviert hat und dann so verloren hat. Aber dieser Sport Fußball, der ist halt nicht immer schön. Du hast auch die schwarzen Tage."

Baumgartlinger vom 5-4-1-System überzeugt

Als positiv strich Julian Baumgartlinger an einem solchen die ersten 20 bis 25 Minuten hervor, als die Österreicher die Polen mit ihrem Gegenpressing vor Probleme stellten. "Ich glaube, dass das weiterhin der Weg sein wird für uns", erklärte der ÖFB-Kapitän. "Wir merken, dass wir ein System haben, das funktioniert. Dieses 5-4-1 ist definitiv in den letzten eineinhalb Jahren so ein Element geworden, das uns liegt, das auch vom Spielerpersonal her gut für unsere Truppe passt."

Teamchef Franco Foda hat den Österreichern eine etwas andere Spielanlage verordnet als sein Vorgänger Marcel Koller. Abrücken will man von ihr auch nach der ersten Niederlage seit 2011 in einem EM-Quali-Spiel nicht. Baumgartlinger: "Für Israel gilt es schon zu analysieren, aber trotzdem auch mit Mut weiterzumachen, nicht jetzt das alles überdenken und zu viel verändern zu wollen. Das braucht es nicht." Standardsituationen würden aber die gesamte Qualifikation ein Thema sein. "Da kann man auch in zwei Tagen etwas machen."

Grundsätzlich habe man die eigenen Vorhaben gegen Polen gut umgesetzt. "Nur das letzte Drittel war nicht optimal", meinte Baumgartlinger. "Das ist aber auch das Schwierigste, gerade gegen einen Topgegner, der auch sehr kontrolliert gespielt hat. Sie haben gewusst, dass sie hier nicht im Angriff sterben müssen." Man müsse positiv bleiben und die Enttäuschung abschütteln. "Das geht auch, wenn man noch neun Spiele hat."

Grillitsch: "Wollen jetzt Sieg in Israel"

Ähnlich sah es Verteidiger Maximilian Wöber: "Es macht wenig Sinn, wenn wir uns nach einer Partie gleich wieder den Schädel zerreißen." Mittelfeldspieler Florian Grillitsch formulierte es so: "Es war nicht eine komplette Katastrophe von uns." Polen sei der Favorit in der Gruppe. "Es ist noch gar nichts verloren", betonte Grillitsch. "Wir wollen in Israel jetzt den ersten Sieg holen." Mit einem Spiel sei noch keine Quali gewonnen oder verloren, ergänzte Torhüter Heinz Lindner. "Wir müssen so weiterarbeiten wie bisher. Wichtig ist, dass wir zu Chancen kommen."

Irgendwann müssen diese aber auch verwertet werden. Über einen Goalgetter vom Zuschnitt der Polen Robert Lewandowski, Arkadiusz Milik oder des eingewechselten Goldtorschützen Krzysztof Piatek verfügen die Österreicher nämlich nicht - auch wenn Wöber seinen Teamkollegen Arnautović von der Klasse gar mit Bayern-München-Star Lewandowski verglich. "Wir haben sicher kein Problem im Sturm", meinte der Sevilla-Legionär.

Alaba kritisiert Chancenauswertung

Lewandowskis Clubkollege David Alaba gab eine gewohnt nüchterne Analyse ab. "Wenn man sich die gesamten 90 Minuten ansieht, haben wir sicher nicht verdient verloren", meinte Österreichs Aushängeschild. In manchen Situationen habe der letzte Pass gefehlt, man habe sich aber auch Chancen herausgespielt. Alaba: "Das Manko ist sicher, dass wir Chancen liegen gelassen haben, die wir machen müssen, um Punkte zu holen. Wir müssen weiter hart arbeiten, damit das auch funktioniert."

apa

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