30.03.2019 06:30 Uhr

Robert Ljubicic: "Papa war immer mein Vorbild"

Sein erstes Tor gelang Robert Ljubicic gegen die Austria
Sein erstes Tor gelang Robert Ljubicic gegen die Austria

SKN-Mittelfeldmotor Robert Ljubicic (19) feierte in Kriens gegen die U21-Auswahl der Schweiz sein Debüt für Kroatiens U20. Der in Favoriten und Pressbaum aufgewachsene Ex-Rapidler wäre wie sein Bruder Dejan Ljubicic auch für Österreich spielberichtigt. Grund genug für weltfussball.at, einmal genauer nachzufragen.

Im Interview im "Wolfsrevier" der NV Arena verrät "Robo" (wie ihn seine Kollegen nennen), dass sein Papa immer das größte Vorbild war, dass er Goran Zvijerac und Thomas Flögel sehr viel zu verdanken hat und dass Familie Ljubicic einfach das Passspiel-Gen hat.

weltfussball: Gratulation zum Debüt für Kroatiens U20-Auswahl. Der ÖFB hat auch angefragt?

Robert Ljubicic: Danke. Kroatien hat mich schon vor Monaten kontaktiert. Die haben sehr viel mit mir gesprochen, beobachten mich schon lange. Als Österreich angefragt hat, habe ich Kroatien schon zugesagt gehabt. Aber ich kann ja immer noch wechseln.

Wie war's vor weit über 3.000 Zuschauern?

Das war schön, einmal internationale Erfahrung zu machen. Wir haben zwar 1:4 verloren, aber das Erlebnis hat mir schon eine positive Energie gegeben. Ich habe auch eine andere Mentalität kennen gelernt. Es waren viele Fans von beiden Seiten, insgesamt eine super Stimmung, richtig schön zu spielen.

Hast Du von Deinen Kollegen schon jemanden gekannt?

Von den Spielern habe ich keinen gekannt. Mit den Trainern habe ich vorher schon viel gesprochen. Es haben mich aber alle gut aufgenommen und sie haben mir auch gesagt, dass sie mich beim nächsten Lehrgang gerne wieder dabei hätten. Aber es ist ja noch Zeit und ich kann ja auch noch für Österreich spielen.

Der SKN stellt mit Ingolitsch, Balic, Meisl und Haas ja schon vier ÖFB-U21-Teamspieler.

Das ist schön, dass wir hier so viele im Nationalteam haben, dass man sich absprechen kann. Die haben mir viel geholfen und mir vorher gesagt, wie ich mich verhalten soll.

Du hast im Nachwuchs vom FavAC, Rapid und Sportklub gespielt, wie kam es überhaupt zum Wechsel nach Niederösterreich?

Wir sind alle im zehnten Bezirk aufgewachsen und nach Pressbaum gezogen. Da hatten wir schon Verbindung zum niederösterreichischen Verband. Die Akademie in St. Pölten habe ich dann fertig gemacht, aber im Sommer nicht gleich einen Verein gefunden. Goran Zvijerac hat mich dankenswerterweise noch ein weiteres halbes Jahr in der U18 spielen lassen. Ich war damals körperlich noch nicht sehr stark, auch heute muss ich da noch aufholen. Dann hat mich Thomas Flögel viel bei den Amateuren spielen lassen und sehr gut aufgebaut. Das war der springende Punkt, dass ich den Sprung vom Jugendfußball in den Erwachsenenfußball geschafft habe.

Dein Vater Zoran hat auch für den SKN gespielt, in der Landesliga unter Karl Daxbacher. Hat das bei der Entscheidung für St. Pölten geholfen?

Die sind Meister geworden und in die Regionalliga aufgestiegen. Er hat auch mit Goran Zvijerac zusammen gespielt. Wir haben generell geschaut, was am besten für meine Entwicklung ist, und uns für St. Pölten entschieden.

Dein Vater wurde mir als "Schlitzohr", insbesondere vor dem gegnerischen Tor, beschrieben.

Ja. Er hat viele Tore geschossen. In der Familie sind wir alle Mittelfeldspieler, auch mein Cousin Anto bei den SKN Juniors. Nur der Papa ist Stürmer. Wir haben viel von ihm geerbt, vor allem seinen Ehrgeiz. Wir sind alle im Passspiel sehr gut, deswegen hat sich das Mittelfeld ergeben. Das hat schon was mit Genetik zu tun, glaube ich.

Und Du spielst am liebsten im zentralen Mittelfeld?

Meine Lieblingsposition ist dort, wo mich der Trainer aufstellt (grinst). Auf der Achter-Position kann ich viel defensiv und offensiv machen, alles von Box to Box quasi. Im Zentrum fühl ich mich am besten, da habe ich von klein auf immer gespielt.

Hast Du ein Vorbild?

Mein Papa war immer mein Vorbild. Als ich noch klein war, war Ronaldinho auch mein Vorbild. Barcelona drücke ich immer die Daumen. Fan bin ich nicht, aber die spielen einen schönen Fußball. Da schau ich gern zu.

Der Verein hat für die Meisterrunde einen Europacupplatz als Ziel ausgegeben.

Sicher ist das unser Ziel. Am wichtigsten ist, dass wir von Spiel zu Spiel schauen. Das hat uns auch im Herbst ausgemacht. Wenn du immer 100 Prozent gibst, dann kommt alles irgendwann zu dir.

Das Interview führte Thomas Schöpf

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