11.04.2019 15:35 Uhr

S04 und FCN zwischen Fanfreundschaft und "Überleben"

Der FC Schalke 04 und der 1. FC Nürnberg fighten ums
Der FC Schalke 04 und der 1. FC Nürnberg fighten ums "sportliche Überleben"

Die Altmeister 1. FC Nürnberg und FC Schalke 04 sind im Duell zum Siegen verdammt. Beide Klubs stehen im Abstiegskampf enorm unter Druck - der FCN noch ein bisschen mehr.

Sie treten mit Sondertrikots an, die die tiefe Verbundenheit der Altmeister demonstrieren sollen. Doch der 1. FC Nürnberg und Schalke 04 müssen ihre innige Freundschaft für 90 Minuten ruhen lassen. Für die beiden tief gefallenen Traditionsklubs geht es im Kellerduell am Freitag (20:30 Uhr) "ums sportliche Überleben", wie der Schalker Stürmer Guido Burgstaller betont.

Zwei Jahre spielte der 29 Jahre alte Österreicher für den FCN. "Es war eine tolle Zeit, aber das muss ich in diesen 90 Minuten ausblenden. Wir müssen gewinnen, so leid es mir tut", sagt Burgstaller mit einigem Bedauern. Bei einem Treffer gegen den Club hat er sich sogar ein Jubelverbot auferlegt. Jubeln könne er "auch noch im Bus".

Die Partie hat für beide Teams im Abstiegskampf enorme Bedeutung - für die Nürnberger, die auf dem 17. Rang vier Punkte Rückstand auf Stuttgart auf dem Relegationsplatz haben, allerdings noch ein bisschen mehr. Bei einer Niederlage rückt der Klassenerhalt in immer weitere Ferne. Es stehe "wieder so ein Finale" bevor, unterstreicht Verteidiger Robert Bauer. Für die meisten wäre der Verbleib des Rekord-Absteigers in Liga eins "ein Wunder", fügt er an, "aber wir glauben daran".

Stevens stellt klar: Jedes Spie ist für Schalke 04 wichtig

Nachdem sein Team beim jüngsten 1:1 in Stuttgart "leider zwei Punkte liegen gelassen hat, wollen wir gegen Schalke unbedingt gewinnen", ergänzte Interimstrainer Boris Schommers, "dennoch liegt der Druck wohl eher bei Schalke".

Der Druck beim Vizemeister ist in der Tat groß. Bisher konnte "Jahrhunderttrainer" Huub Stevens als Nachfolger von Domenico Tedesco noch nicht die gewünschte Wende herbeiführen. In vier Pflichtspielen gab es drei Niederlagen, nur beim Schlusslicht Hannover gelang ein Erfolg (1:0). Deshalb bemüht Burgstaller die üblichen Sätze - wie schon Bauer. "Wir haben nur noch Endspiele vor der Brust. Ich gehe davon aus, dass dies bis zum letzten Spieltag so sein wird", sagt er.

Stevens will die Bedeutung des Spiels zwischen dem neunmaligen und dem siebenmaligen Meister nicht ganz so hoch hängen. "Jedes Spiel ist wichtig. Genauso dieses in Nürnberg. Danach kommen noch weitere, die wichtig sein werden", sagt der Niederländer lapidar.

Immerhin stellte Burgstaller zuletzt einen "Aufwärtstrend" fest. "Da müssen wir weitermachen", meint er, "Leidenschaft zeigen und Fußball spielen. Wenn uns das gelingt, haben wir die größere Qualität und holen die drei Punkte."

Schalke-Stürmer drückt Nürnberg die Daumen

Auch beim Club ging die (Form-)Kurve unter Boris Schommers nach oben, was vier Punkte aus den zwei wichtigen Spielen gegen Augsburg (3:0) und Stuttgart zeigen. "Wir treten gut auf", meint Bauer, "aber wir brauchen jetzt Punkte." Doch erst nach Freitag dürfe der Club, erwidert Burgstaller, "alle Spiele gewinnen. Ich drücken ihnen die Daumen, dass sie den Klassenerhalt noch schaffen."

Das beruht bei den Traditionsvereinen auf Gegenseitigkeit. Im deutschen Fußball gibt es wohl kaum eine ausgeprägtere (Fan-)Freundschaft. Die wird im 56. Bundesligaduell mit Sondertrikots dokumentiert, die an das Design des jeweils anderen Klubs angelehnt sind.

Doch das interessiert die Protagonisten nur am Rande. Nach der Begnadigung des suspendierten Mittelfeldspielers Nabil Bentaleb hofft Stevens auf die zuletzt verletzten Weston McKennie und Salif Sané. Beim Club gibt es für Schommers kaum Grund, etwas zu ändern. 

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Nürnberg: Mathenia - Bauer, Mühl, Ewerton, Leibold - Erras - Behrens, Löwen - Kerk, Matheus Pereira - Ishak. - Interimstrainer: Schommers

Schalke: Nübel - Bruma, Stambouli, Nastasic - Caligiuri, Mascarell, Oczipka - McKennie, Rudy - Skrzybski, Burgstaller. - Trainer: Stevens

Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz)

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