12.04.2019 16:48 Uhr

DFB verzichtet nach Wollitz-Wutrede auf Ermittlungen

Claus-Dieter Wollitz muss keine weiteren Sanktionen befürchten
Claus-Dieter Wollitz muss keine weiteren Sanktionen befürchten

Der Deutsche Fußball-Bund hat zurückhaltend auf die wortgewaltige Wutrede von Trainer Claus-Dieter Wollitz vom Fußball-Drittligisten Energie Cottbus reagiert.

Es laufe kein Ermittlungsverfahren gegen Wollitz, dem Kontrollausschuss seien dessen Aussagen aber bekannt, teilte ein DFB-Sprecher auf "SID"-Anfrage am Freitag mit.

"Schwerverbrecher", "Mensch fünfter Wahl", "sechstes Rad am Wagen" - Wollitz hatte sich wegen des gegen ihn verhängten Innenraumverbots in einer denkwürdigen Pressekonferenz in Rage geredet. "Ich fühle mich wie ein Schwerverbrecher. Andere begehen Straftaten, ich weiß nicht was. Da kann man auch mal eine Sperre auf Bewährung verhängen, meinetwegen dann auch drei Spiele", sagte er.

Wollitz fühlte sich in seinen Grundrechten verletzt. "Wir haben ein Recht auf Arbeit, mir wird die Arbeit entzogen, weil ich vielleicht ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen bin", sagte der 53-Jährige. Er dürfe keine Emotionen zeigen, "denn wir leben in Cottbus, wir leben hier in der dritten Welt. Wir sind das sechste Rad am Wagen."

Wollitz wütet: "Wann hört das endlich auf"

Er habe noch nie jemanden beleidigt, habe noch nie jemanden körperlich angegangen. Wenn in Cottbus nur ein bisschen etwas passiere, heiße es, wie schlimm die Cottbuser, dieser Verein und die Region sei. "Wann hört das endlich auf? Wann werden wir wie Menschen und genauso wie die anderen 19 Vereine in dieser Liga behandelt?", fragte Wollitz: "Das hört wahrscheinlich nie auf. Was haben wir verbrochen? Ich bin kein Mensch fünfter Wahl."

Wollitz gab zudem einen Einblick in sein Seelenleben. "Ich weine öfters. Ich bin nicht so hat, wie ich immer dargestellt werde. Das tut richtig weh, wie man behandelt wird", sagte er.

Geldstrafe über 2000 Euro

Sanktioniert wurde Wollitz' Verhalten während des Drittligaspiels beim FSV Zwickau am 25. März, als sich der Energie-Trainer mit dem Schiedsrichterteam um Justus Zorn angelegt und dieses teilweise bedrängt hatte. Außerdem muss Wollitz eine Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro zahlen. Beim Aufenthaltsverbot ist es dem Trainer nicht gestattet, während des Spiels seiner Mannschaft im Stadion-Innenraum zu sein.

Der frühere Bundesligist Energie Cottbus kämpft um den Klassenerhalt in der 3. Liga. Vor dem 33. Spieltag liegt der Aufsteiger als 18. auf einem Abstiegsplatz. Am Samstag (14:00 Uhr) wird Wollitz im Ligaspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht an der Seitenlinie stehen.

 

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