19.04.2019 06:15 Uhr

Daxi: "Alter? Leistung und Charakter zählen"

Sir Karl Daxbacher kann, aber muss nicht noch einen Klub übernehmen
Sir Karl Daxbacher kann, aber muss nicht noch einen Klub übernehmen

Kaum ein Trainer war in Österreich in den letzten drei Jahrzehnten so gefragt wie Karl Daxbacher. Genießt "Daxi" nun die wohlverdiente Pension, oder juckt es ihn schon wieder? Beides!

Die Fluktuation auf den Trainersesseln wird immer größer, die Betreuer immer jünger. 46,5 Jahre sind die derzeitigen Bundesliga-Trainer durchschnittlich alt, 45 Jahre jene der 2. Liga. Die ältesten sind Admiras Reiner Geyer (wird am Samstag 55) bzw. Horns Kurt Jusits (56).

Grund genug für weltfussball, bei Sir Karl Daxbacher (66) nachzufragen, ob er sich so einen Schleuderstuhl überhaupt noch einmal antun will.

"Bei Wacker Innsbruck war ich zwei Jahre und zwei Monate im Amt. Das ist eigentlich eh fast schon lange", merkt Daxbacher an. "Und zum Alter, außer dem Ernstl Baumeister zuletzt bei der Admira, fällt mir jetzt auch keiner mehr aus meiner Generation ein."

So sei eben der Lauf der Dinge, der neue Spielmodus beschleunige das Sesselrücken. "Nerven tut mich nur dieses ständige Übertreiben. Wenn du ein paar Mal gewinnst, wirst du in den Himmel gelobt. Dann verlierst du zwei, drei Mal und sofort ist alles schlecht", so Daxbacher.

Wenn sich etwas ergeben sollte, stünde Daxbacher bereit: "Selbst anbieten, oder das gar einen Manager für mich machen zu lassen, das tue ich aber nicht." Mit 66 das (Familien-)Leben zu genießen, gefällt ihm: "Ich werde jetzt wieder mehr Tennis spielen in Wölbling, aber eher Doppel. So viel laufen wie früher, geht nicht mehr, aber das Ballgefühl ist natürlich schon noch da."

"Fiebere mit Wacker Innsbruck voll mit"

Fußballspiele sieht Daxbacher quasi jeden Tag: "Bundesliga und zweite Liga sind Pflicht. Deutschland schaue ich auch viel und natürlich Champions League und Europa League. Voll mitfiebern tue ich mit Wacker Innsbruck. Der Klassenerhalt wäre für den Klub so wichtig. Für Ali Hörtnagl und Gerhard Stocker würde ich mich wahnsinnig freuen. Sie arbeiten Tag und Nacht für den Verein."

Dass sich seine Trainerkarriere langsam dem Ende zuneigen kann, ist Daxbacher bewusst. Selbst hat er nie auf das Alter geschaut: "Leistung und Charakter zählen. Den Jungen habe ich nie erzählt, dass früher alles besser war. Denn, da brauchst' nicht lange nachdenken: Das war es einfach nicht."

Thomas Schöpf

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