22.04.2019 12:39 Uhr

Druck auf die Austria wächst weiter an

Austria-Kapitän Alexander Grünwald (li)
Austria-Kapitän Alexander Grünwald (li)

Das 2:2 zwischen dem LASK und der Austria hat am Sonntag keinen richtig zufriedengestellt. Vor allem bei den Veilchen, die sich zweimal zurückkämpften und am Schluss fast noch den Lucky Punch angebracht hatten, kommt man in der Tabelle nicht vom Fleck. Vor dem "Doppel" gegen St. Pölten ist klar: "Da müssen unbedingt sechs Punkte her", meinte Mittelfeldmann James Jeggo.

In der 95. Minute verhinderte bei einem Schuss von Kapitän Alexander Grünwald nur die Latte den Sieg, mit dem man die Rote Laterne an Sturm Graz abgegeben hätte. So aber liegt die Austria weiter einen Zähler hinter den "Blackys". "Das tut sehr weh. Mit dem Punkt kommen wir nicht weiter. Wir brauchen Siege", meinte Grünwald, der wie schon zuletzt beim WAC in der Defensivzentrale aufgeboten wurde.

"Wir wollten, was den Spielaufbau und die langen Bälle betrifft, eine gewisse Sicherheit drinnen haben", begründete Coach Andreas Ibertsberger seine Entscheidung. Auch wenn diese Ziele "leider Gottes nicht so geschafft" wurden. Die Folge: Nach gut einer Stunde beorderte Ibertsberger Grünwald in sein gewohntes Revier nach vorne. Zumindest muss sich der Trainer keine Gedanken darüber machen, welche Rolle Grünwald am Mittwoch in der Heimpartie gegen St. Pölten spielt. Der Kärntner muss so wie Verteidiger Michael Madl gelbgesperrt auf die Tribüne.

"Violetter" des Tages war Christoph Monschein, der sich in seiner Rolle in der Sturmzentrale pudelwohl fühlte und mit einem Doppelpack glänzte - beim ersten Treffer ließ der 26-Jährige seinen ehemaligen Admira-Kollegen Markus Wostry nicht besonders gut ausschauen. "Es war ein Schritt in die richtige Richtung", meinte Monschein, mehr sei es aber auch nicht. "Ein Punkt ist ein Punkt, aber in der momentanen Situationen brauchen wir drei Punkte."

"Der Plan war ein Dreier", stellte auch Ibertsberger klar. Im fünften Spiel unter dem Salzburger gab es das zweite Remis, auf den ersten Sieg muss der 42-Jährige weiter warten. "Wenn du zweimal einen Rückstand gegen den LASK aufholst, Kompliment an die Mannschaft! Das Zeichen war stark zu spüren. Jeder hat geglaubt, dass noch was geht", meinte Ibertsberger.

Glasner leicht verärgert

Sein LASK-Pendant Oliver Glasner, fand, dass sein Team "in Summe auch als Sieger vom Platz gehen" hätte können und ärgerte sich ein bisschen über die Gegentreffer. "Wir hätten beide Tore viel besser verteidigen können", sagte Glasner, dessen Truppe der Austria über weite Teile des Spiels mit gewohntem Pressing und klar besserer Zweikampfquote das Leben schwer machte. Die Tore fielen quasi plangemäß. "Wir haben gewusst, dass es rechts und links von der Dreierkette Räume geben wird. Das haben wir ausgenutzt."

Die beiden Treffer von Joao Klauss waren nicht nur schön herausgespielt, sondern wurden vom Brasilianer auch überlegt abgeschlossen. "Er kommt immer besser an", sagte Glasner. Er lobte nicht nur die Stürmerqualitäten, sondern auch die Adaptionsfähigkeit der Hoffenheim-Leihe. Die sei es "nicht gewohnt gewesen, den Gegner so unter Druck zu setzen, so viel in der Defensive mitzulaufen. Er nimmt das immer besser an."

Auch Klauss' erster Doppelpack konnte den Punkteverlust aber nicht verhindern. Der LASK fand sich am Sonntagabend in der kaum gewohnten Situation wieder, vier Pflichtspiele in Serie nicht gewonnen zu haben. Das war in der laufenden Saison bisher nur einmal der Fall, als es Anfang Oktober in der Liga drei Remis und eine Niederlage gab. In der Tabelle ist der Vorsprung auf Platz drei, den derzeit der WAC einnimmt, auf sechs Punkte geschmolzen.

Der LASK, der nach dem verlorenen Cup-Halbfinale mit der Heimniederlage gegen Salzburg wohl auch die letzte Titelchance in der Meisterschaft verspielte, tritt seitdem nicht mit der gewohnten Selbstverständlichkeit auf. "Natürlich war das ein bisschen ein Knacks", gab Mittelfeldmann Reinhold Ranftl zu, versuchte aber die Perspektive zurechtzurücken. "Vor der Saison wären wir zufrieden gewesen, Stand heute sechs Punkte vor dem Dritten zu sein. Wir sind der LASK und nicht Red Bull Salzburg, das darf man nicht vergessen."

Bald vergessen könnte Glasner jedenfalls die heimische Meisterschaft. Ein Wechsel zum deutschen Bundesligisten Wolfsburg steht im Raum, gegenüber "Sky" betonte der Oberösterreicher, dass es sogar "mehrere Interessenten" aus dem deutschen Oberhaus gebe. Eine Entscheidung werde jedenfalls "zeitnah" erfolgen.

apa

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