25.04.2019 12:15 Uhr

Favre und Co.: Trainer aus den Alpen liegen im Trend

Adi Hütter glänzt mit Eintracht Frankfurt in Europa
Adi Hütter glänzt mit Eintracht Frankfurt in Europa

Adi Hütter hat es geschafft, Marco Rose und Lucien Favre ebenfalls, auch Roger Schmidt und Peter Stöger machten so auf sich aufmerksam.

Die fünf Trainer wurden in Österreich oder der Schweiz - Hütter sogar in beiden Ländern - Meister, erst danach folgte der Sprung nach Deutschland. Trainer mit Alpen-Erfahrung sind in der Fußball-Bundesliga derzeit besonders beliebt und laufen den typischen Nachwuchsbecken, etwa der zweiten Liga, den Rang ab.

In der kommenden Saison werden nach derzeitigem Stand je zwei Cheftrainer aus Österreich und der Schweiz in der Bundesliga arbeiten, hinzu kommt der Deutsche Marco Rose, der dieses Jahr mit RB Salzburg aller Voraussicht nach zum zweiten Mal in Serie Meister wird, bevor er dann bei Borussia Mönchengladbach übernimmt. Ein möglicher Wechsel des Schweizers Gerardo Seoane in die Bundesliga scheiterte, weil der 40-Jährige seinen bis 2021 datierten Vertrag beim neuen und alten Schweizer Meister Young Boys Bern erfüllen will.

Ottmar Hitzfeld erklärt die Vorteile der Trainer aus dem Süden

"Der Vorteil ist, dass die Trainer die deutsche Sprache sprechen und zudem sind sie vergleichsweise bezahlbar", sagt Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld zum Trainer-Trend. Auch der 70-Jährige hat erst in der Schweizer Liga Erfahrungen gesammelt, wurde mit den Grasshoppers Zürich zweimal Meister - und wechselte dann in die Bundesliga zu Borussia Dortmund. Es folgten sieben Meisterschaften und zwei Champions-League-Siege mit Dortmund und dem FC Bayern München - die ersten Jahre in der Schweiz hatten Hitzfeld offensichtlich bestens vorbereitet.

"Man kann sich als Trainer in der Schweiz in Ruhe entwickeln. Man kann auch Fehler machen, die nicht so schnell aufgedeckt oder thematisiert werden wie in Deutschland", erklärte Hitzfeld der "Deutschen Presse-Agentur". "Es ist dort nicht so hektisch. Für einen Trainer ist es sehr wichtig, gewisse Erfahrungen zu sammeln."

Trainer von Red Bull Salzburg im Fokus

Ähnlich äußerte sich auch der frühere Köln- und Dortmund-Trainer Peter Stöger, der seinem Landsmann Oliver Glasner viele lobende Worte mit auf den Weg zum VfL Wolfsburg gab. "Wir haben hier in Österreich ein paar gute Trainer – und die können sich auch woanders durchsetzen. Olli hat eine Idee entwickelt in Linz und die Mannschaft kontinuierlich weiterentwickelt – er hat dafür aber auch die nötige Zeit bekommen", sagte Stöger dem Portal "Sportbuzzer". In Österreich ist der 44 Jahre alte Glasner derzeit auf dem besten Weg, mit dem Linzer ASK Vizemeister zu werden. Erst 2017 war die Mannschaft unter seiner Führung in die Bundesliga aufgestiegen.

Dass Trainer aus Österreich immer wieder in den Fokus rücken, dürfte zudem auch an den Erfolgen von Red Bull Salzburg liegen. Der Verein ist zum Abo-Meister in der Alpenrepublik geworden und konnte zuletzt auch international seine Klasse beweisen. Die österreichische Liga hat sich auch dadurch stetig verbessert, in der Fünf-Jahres-Wertung der UEFA ist ein Platz unter den besten Zehn nicht mehr allzu weit entfernt.

Österreich glänzt in der Trainer-Ausbildung

Für hoffnungsvollen Nachwuchs sorgt derweil der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB), der seine Trainerausbildung zuletzt in einigen Bereichen neu aufgestellt hat. "In der Trainer-Ausbildung gehen wir mittlerweile extrem auf die individuellen Stärken des jeweiligen Trainers ein. Wir wollen den Trainer einfach in jedem Bereich, der im Profi-Fußball entscheidend sein kann, besser machen", sagte dazu ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel der dpa. "Wir haben auch die Selektionskriterien verändert und haben es dadurch ermöglicht, dass auch junge Trainer mit hohem Potenzial schnell in ihrer Karriere aufsteigen können."

Dass Schweizer Trainer gut ausgebildet sind, ist nach Ansicht von Hitzfeld sowieso schon lange der Fall. "Schweizer Trainer haben eine gute taktische Ausbildung, da die Schweizer Verbandsführung sehr früh taktische Neuigkeiten ausprobiert hat", sagt er. "In der Schweiz wurde schon mit Raumdeckung gespielt, als es in Deutschland noch Liberos und Manndeckung gab."

 

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