25.04.2019 12:48 Uhr

City denkt noch nicht an den Titel

Manchester City greift nach der Meisterschaft in der Premier League
Manchester City greift nach der Meisterschaft in der Premier League

Nach dem Sieg im Stadtduell steht das Tor zur Meisterschaft für Manchester City sperrangelweit offen. Für die Entscheidung sorgte Leroy Sané - allerdings wieder nur als Joker.

Gegen drohenden Schlendrian verordnete Pep Guardiola eine Mütze Schlaf. "Ich habe den Spielern gesagt, dass sie morgen nichts lesen und nicht den Fernseher einschalten sollen. Nur ausruhen und viel schlafen", sagte der spanische Teammanager der Citizens.

Denn nach dem hart erkämpften 2:0-Sieg im prestigeträchtigen Derby beim Stadtrivalen United ist Manchester City seine sechste Meisterschaft in der englischen Premier League unter normalen Umständen nicht mehr zu nehmen.

Mit eindrucksvollen elf Ligasiegen in Folge im Rücken klingt das Restprogramm mit Spielen gegen Burnley, Leicester und Brighton wie eine lästige Pflichtaufgabe. Und genau darin sieht Guardiola die Gefahr.

"Wir fahren nun nach Burnley und wir wissen, wie schwer es dort wird", sagte der frühere Bayern-Trainer: "Wir sind drei Spiele vor Saisonende noch nicht Meister - eigentlich unglaublich mit den Punkten, die wir haben und die Liverpool hat."

Mit 88 Zähler nach 35 Spielen liegt City nur knapp hinter dem Rekordschnitt aus der vergangenen Spielzeit, als das Team die 100 Punkte-Marke knackte. Der seit 29 Jahren nach einem Titel schmachtende Verfolger Liverpool hat mit 87 Punkten schon jetzt sechs Punkte mehr als der letztjährige Vizemeister United am Saisonende. "Was Liverpool in diesem Jahr gespielt hat, ist unglaublich. Aber es liegt in unserer Hand", sagte Guardiola.

Guardiola ist "gerne" kritisch mit Sané

Fast hätte ManCity den Vorteil allerdings verspielt. In der ersten Hälfte spielten die Citizens ungewohnt behäbig, erarbeitete sich kaum Chancen. Erst mit der Einwechslung von Leroy Sané kam Schwung ins Spiel der Himmelblauen (51.). Drei Minuten später brachte Bernardo Silva nach Vorarbeit von Ilkay Gündogan in Führung. In der 66. Minute durfte Sané selbst vollstrecken. Mit 157 Toren in dieser Saison wettbewerbsübergreifend brach City zudem seinen eigenen Rekord.

Für Sané war sein zehnter Saisontreffer eine Premiere: Bei seiner neunten Einwechslung schlug der 23-Jährige in der Liga erstmals als Joker zu. Möglicherweise muss er sich aber an diesem Zustand gewöhnen, denn zuletzt schenkte Guardiola auf den Flügeln lieber Bernardo Silva und Raheem Sterling das Vertrauen.

"Ich bin gerne kritisch mit ihm, weil ich sein Potenzial kenne", meinte Guardiola. Dauerhaft möchte sich Sané mit der Rolle im zweiten Glied aber nicht anfreunden. Wie die englische Tageszeitung "Metro" kolportiert, soll Sané mit der vorzeitigen Verlängerung seines bis 2021 laufenden Vertrags zögern.

Solskjaer-Effekt ist verpufft

Am anderen Ende der Stadt ist der Trainereffekt nach der siebten Pleite aus dem neunten Spiel nach dem Wechsel zu Vereinsikone Ole Gunnar Solskjaer längst verpufft. Als Fünfter muss United am Sonntag gegen den Vierten Chelsea unbedingt gewinnen, wenn die erneute Qualifikation für die Champions League gelingen soll.

"Aufgrund der Ergebnisse zuletzt bin ich besorgt", sagte Solskjaer, der im Vergleich zum 0:4 in Everton am Wochenende wenigstens eine Leistungssteigerung feststellen durfte: "Die komische Realität ist aber, dass wir immer noch in Schlagdistanz zu den Top Vier sind."

Daran will United-Angreifer Marcus Rashford aber nicht denken: "Vergesst die Top Vier und die Champions League. Wir müssen der Sache auf den Grund gehen und anfangen, wieder wie Manchester United zu spielen."

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