28.04.2019 01:00 Uhr

"Bin sicher, dass uns diese Partie nicht bricht"

Die Rapidler hatten mit Schiedsrichter Christopher Jäger ordentlich Diskussionsbedarf
Die Rapidler hatten mit Schiedsrichter Christopher Jäger ordentlich Diskussionsbedarf

So denkwürdig das an Kuriositäten reiche Spiel gegen Hartberg war, so schnell will man beim SK Rapid die Heimniederlage gegen die Oststeirer abhaken. Nach dem Hadern mit Schiedsrichter Christopher Jäger zählt für die Grün-Weißen nur das Cupfinale am Mittwoch gegen Salzburg.

Ohne Kameras und Mikrofone vor der Nase pflegt Dietmar Kühbauer zu reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Daher musste sich Rapids Trainer am Samstagabend im gut gefüllten Pressesaal des Allianz-Stadions ordentlich auf die Zunge beißen, als er die 3:4-Niederlage seiner Mannschaft gegen den TSV Hartberg analysierte.

"Ich werfe den Burschen heute nichts vor. Wir hatten heute sehr zu kämpfen", sagte der 48-Jährige und meinte damit weniger den Gegner aus der Oststeiermark, als vielmehr Schiedsrichter Christopher Jäger und dessen Entscheidungen. "Elfer gab es nur für Hartberg. Das müssen wir akzeptieren", blieb Kühbauer besonnen, obwohl er innerlich kochte.

Dario Tadić und David Cancola trafen für die Gäste per Strafstoß, wobei in der Entstehung des ersten das Bein von Rajko Rep gegen den herausstürmenden Rapid-Goalie Richard Strebinger sehr hoch gewesen war und beim zweiten Cancola den leichten Körperkontakt mit Marvin Potzmann zum Umfaller genutzt hatte.

Rapid-Ärger über Schiedsrichter Jäger

"Jeder hat gesehen, was da heute passiert ist, was wahrscheinlich in zehn Jahren nicht noch einmal passieren wird", ärgerte sich SCR-Verteidiger Max Hofmann nach dem Abpfiff in der Mixed Zone. Auch der Ausschluss von Thomas Murg sorgte bei den Hütteldorfern für Unverständnis. Der nur neun Minuten zuvor eingewechselte Offensivspieler bekam für ein Foul an Rep zurecht Gelb, zeigte Schiri Jäger daraufhin hämisch den Daumen nach oben und wurde dafür vom Platz gestellt.

"Es gibt eine Person, die Hauptdarsteller war die ganzen 90 Minuten und mit deren Performance niemand zufrieden sein kann außer Hartberg", machte Kühbauer seinem Unmut im "Sky"-Interview Luft, ohne den Unparteiischen direkt zu erwähnen.

Stefan Schwab: "Wir sind gefestigt genug"

"Es war ein wildes, kurioses Spiel", fand Rapid-Kapitän Stefan Schwab, der aber auch lobende Worte für den siegreichen Gegner übrig hatte: "Man muss auch sagen, dass Hartberg sehr mutig ist. Sie spielen nach vorne, probieren uns auszukontern, mit viel Leuten, die mitlaufen. Sie sind nicht eine typische Mannschaft, die nur hinten drinsteht."

Einen mentalen Knick nach der ersten Niederlage in der Qualifikationsgruppe erwartet der Mittelfeldspieler, der wie Murg in Hinblick auf das Cupfinale gegen Red Bull Salzburg am Mittwoch (16:30 Uhr) in Hälfte eins geschont wurde, nicht. "Wir sind durch die letzten Wochen gefestigt genug. Ich bin mir sicher, dass uns diese Partie nicht bricht. Im Gegenteil: Wir haben Moral bewiesen, das müssen wir mitnehmen."

Beschäftigen werde Rapid das ungewöhnliche Match, das mit drei Eigentoren für einen neuen Bundesligarekord sorgte und in dessen Schlussphase es im Allianz-Stadion auch noch zu einem kurzen Stromausfall kam, nur bis zur Analyse am Sonntagvormittag. "Dann werden wir das abhaken und uns voll auf Mittwoch konzentrieren."

Sogar von der verrückten Partie gegen Hartberg könne Rapid etwas Positives mitnehmen: "Die Art und Weise, wie wir auftreten, das passt. Genau das müssen wir gegen Salzburg auf den Platz bringen", so der Kapitän, der aber auch hinzufügte: "Natürlich mit weniger individuellen Fehlern."

David Mayr, Johannes Sturm

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